"Nichts", antwortet Gerhard Langeder, bei PVM Oil Associates zuständig für den Gasmarkt, auf die Frage, was denn bei dessen vollständiger öffnung am 1. Oktober passieren werde. Die heimischen Versorger seien mit der Umsetzung des am 23. August nach langem Hauen und Würgen endlich veröffentlichten Gaswirtschaftsgesetzes befasst und hätten andere Sorgen, als einander Konkurrenz zu machen. Von ausländischen Anbietern wiederum sei weit und breit keine Spur: "Die Ruhrgas Austria ist zwar da, aber mehr auch nicht, die RWE ist mit der Kelag noch nicht wirklich aggressiv unterwegs, und was die Gaz de France mit ihrer Beteiligung an der EStAG macht, wird sich auch erst noch zeigen."
Träume vom Gasrohr
Wohl wahr. Denn bei den Verantwortlichen in der österreichischen Gaswirtschaft standen statt offensivem Marktbeackern in letzter Zeit zwei Fixpunkte auf der Tagesordnung: verhandeln und lesen. Am 15. April hatte es die erste Sitzung einer der gemeinsamen Arbeitsgruppen der Behörden und der Gasindustrie gegeben. Seither wurde praktisch in Permanenz getagt und, berichten Insider, bisweilen auch gestritten, dass die Fetzen flogen. Allein bis 30. Juli gab es um die 30 Sitzungen. Diesen folgen zwei Wochen zur internen Prüfung des Ausgehandelten. Seit Ende August gab"s für die Betroffenen immerhin 329 Seiten an Gesetzestext, Marktregeln und Verordnungen zur geneigten Kenntnisnahme und Internalisierung. "Ich bin mir vorgekommen wie beim Lenin. Der hat auch immer gesagt: Lernen, lernen, lernen", kommentiert ein in jungen Jahren einschlägig geschulter Gasexperte. Das Gesetz selbst machte vom ganzen Konvolut nur 53 Seiten aus. Auf 52 Seiten brachten es die Tarif-, Lastprofil und Wechselverordnung zusammen, wovon die Lastprofilverordnung mit nur zwei Seiten auskam. Die Allgemeinen Verteilnetzbedingungen schlugen mit 29 Seiten zu Buche, die Allgemeinen Bedingungen für Bilanzgruppenverantwortliche mit zwölf Seiten. Die AGB für die Bilanzgruppenkoordinatoren in den Regelzonen Ost, Tirol und Vorarlberg kamen inklusive vier Anhängen auf immerhin 67 Seiten. Den größten Brocken bildeten mit 116 Seiten die Sonstigen Marktregeln, davon allein 22 Seiten Begriffsbestimmungen. "Die nächsten acht Wochen träume ich von Gasrohren", stöhnt einer der Betroffenen.
Robert Lloyd, Präsident der EMEA-Operations von Cisco Systems, weilte während des World Economic Forum in Salzburg. Im Report-Gespräch erzählt er, wie der Networkingriese dank seines horizontal ausgerichteten Geschäftsmodells so schnell die Krise hinter sich lassen konnte, was die neuen lines of billion-dollar-markets sind und was Europa am vordergründigsten braucht: Flexibilität.
Report: Vor rund eineinhalb Jahren war Cisco noch felsenfest davon überzeugt, dass der nächste Schritt im Networking das optische Switching sein werde. Davon kann heute noch keine Rede sein. Inwieweit sind die Businessmodelle durcheinander geraten?
Robert Lloyd: Es stimmt, dass die Backbonekapazitäten kurzfristig ausreichend sind. Und es stimmt natürlich auch, dass die Telekominvestments deutlich zurückgegangen sind - momentan stammen gerade einmal rund 25 Prozent unserer Umsätze von den Telekoms, früher waren es mehr als 40 Prozent. Jedoch: In Sachen Breitband sehen wir längst nicht mehr lediglich das Optical Switching als alleinigen Vorantreiber - Ethernet im Metropolitan-Area-Network, Wireless LAN im Mobilitybereich, die ausgeprägte Kabelindustrie in Europa, alternative Accessmöglichkeiten - all das weist in Summe nach wie vor ein gehöriges Wachstum auf. Vor allem Virtual Private Networks (VPNs) im Verbund mit WLANs sowie IP-Telefonie erreichen bereits wieder Wachstumswerte von rund 35 Prozent.
Manch Analyst prophezeit aber gerade den IP-Services weitaus geringere Wachstumswerte in den nächsten Jahren, als noch vor kurzem angenommen wurde.
Nun, wir sind jetzt seit rund zwei Jahren auf diesem Markt und haben mehr als eine Million Handsets für IP-Telefonie abgesetzt. Der übergang zu nonproprietären Systemen ist momentan voll im Gange. Und das bedeutet primär das Ende jener Hersteller, die auf eine möglichst weite, vertikal ausgerichtete Wertschöpfungskette gesetzt haben. Wir glauben, dass die Begleiterscheinung der Migration zu einem einzigen Netz anstatt zweier getrennter Netze für Sprache und Daten ein groß angelegtes Outtasking sein wird: Teile der Wertschöpfungsketten werden abgegeben, die Produktion ausgelagert, Zusammenarbeit in Reinkultur wird praktiziert. Der übergang zum vollständig auf IP basierenden Unternehmens-VPN ist übrigens nicht lokal auf eine bestimmte Region beschränkt - wir bemerken im Gegenteil auch und gerade in den Emerging Markets wie etwa in Polen und Tschechien enormen Bedarf.
Sie prophezeien also, dass nicht nur jene, die IT-Dienstleistungen in Anspruch nehmen, künftig outsourcen, sondern die IT-Industrie auch selbst diesen Weg sehr stark einschlagen wird.
Outtasking macht für beide Sinn. Auf jeden Fall. Und gerade weil Cisco ein horizontaler, kein vertikaler Integrator ist, können wir einen wirtschaftlichen Abschwung weitaus leichter abfangen: Im Gegensatz zu Lucent, Ericsson oder etwa Nortel Networks heißt unser Kerngeschäft ausschließlich IP-Core-Infrastruktur. Alle anderen müssen hingegen erst entschlacken, sich von Teilen der Wertschöpfungskette verabschieden, streamlinen, restrukturieren. Ist man dagegen von vornherein spezialisiert, lässt sich ein antizyklisches Gegensteuern weitaus leichter realisieren, besser orchestrieren. Wissen Sie, letztlich bringt education market share. Und daher: More effort in training in the slow time!
[Jetzt schwärmt Robert Lloyd von E-Learning im Cisco-eigenen TV-Studio.]
Ist der Trend zum Outsourcing an die Telekoms nach den Megapleiten von Worldcom und KPNQwest nicht doch sehr erschüttert?
Prinzipiell gilt: Kunden sind überaus selektiv, und ich glaube nicht an eine nachhaltige Erschütterung des Vertrauens in die Telekomindustrie. Was für die Provider selbst nun gilt: Es besteht eine enorme Chance, mit managed IP-Telefonie zu reüssieren. Und eben diese zu fördern, indem wir engste Zusammenarbeit mit ihnen anstreben und fördern, ist unser oberstes Ziel.
Wie sieht es mit IPv6 aus? Wann wird der neue Standard zum flächendeckenden Einsatz kommen?
IPv6 ist letztlich nachfragegetrieben, das heißt, es müssen zuerst die Benefits da sein, Mobilityservices und dergleichen entwickelt werden, die etwa eine Vervielfachung des Adressierungsraumes rechtfertigen. Wir selbst arbeiten auf diesem Gebiet sehr eng mit der Europäischen Union zusammen. Standardisierung ist aber immer ein Produkt aller Beteiligten. Aber Sie können davon ausgehen, dass alle großen Provider aktuell daran arbeiten, zusätzliche Adressierungsmöglichkeiten zu schaffen.
Cisco selbst hat den Turn-around enorm schnell vollzogen. Wie ist diese Geschwindigkeit erklärbar?
Zum einen haben wir unsere Produktivität enorm erhöht - sie liegt derzeit bei 700.000 Dollar pro Mitarbeiter, eine Million Dollar ist das Ziel. Neben diesem Value-Engineering ist es auch zu massiven Personalrochaden im Topmanagement gekommen. Die Hälfte unserer Senior-Vice-Presidents wurde binnen zweier Jahre ausgetauscht. Zudem erlaubt uns eine Cashreserve in der Höhe von 21,5 Milliarden Dollar, ein Acht-Milliarden-Dollar-Aktienrückkaufprogramm durchzuziehen. Kurz und gut: 1,5 Milliarden Dollar Operating Cash binnen 90 Tagen machen wirklich flexibel. Wir sind mittlerweile wieder so weit, um sagen zu können, wir hatten noch nie bessere Ergebnisse als in den letzten beiden Quartalen!
Bei alldem haben wir immer noch Rezession. Wo soll das hinführen mit Cisco, wenn sich jetzt auch noch die Wirtschaft erholt?
Es stimmt, wir erleben einen völlig abnormen Cycle momentan. Nun, ich bin überzeugt, sind die Zeiten wieder normal, wachsen wir auch wieder jährlich 20 Prozent. Mit WLAN, Security, IP-Telefonie und Storageswitching sind die nächsten lines of billion-dollar-markets auch schon in Sicht.
Zusammengefasst: Das nonproprietäre, liberalisierte Networking wird in den nächsten zwei, drei Jahren Ihrer Meinung nach zu weiteren radikalen Restrukturierungen führen und womöglich Ihr horizontal ausgerichtetes Geschäftsmodell kopieren?
Ja. Ich glaube, dass Europa in Summe weitaus effizienter beim Zusammenarbeiten [collaborating] sein könnte. Flexibilität und Geschwindigkeit, weniger Regulierung - das sind die Zauberworte, die wir auch hier beim Weltwirtschaftsgipfel diskutieren. Das wirklich Entscheidende aber ist meiner Ansicht nach: Die Politik hat dafür zu sorgen, dass der matching gap zwischen Bildungssystem und Bedürfnissen des Arbeitsmarktes kleiner wird. Mit anderen Worten: Flexibilität brauchen wir vorrangig in Sachen education.
Das neue
AMILO A Consumer-Notebook von Fujitsu Siemens verspricht Desktop-Qualität in einer mobilen Plattform. Eines seiner bestechendsten Features ist die Power Now!-Technologie von AMD, die die Stromaufnahme des Prozessors minimiert und dadurch die Laufzeit des Akkus verlängert. Der ATI RADEON IGP 320M Grafik-Chipsatz bietet leistungsstarke 3D-Grafik und Unterstützung für verbesserte Videoanwendungen wie DVD-Playback, verfügt über 128 MB speziellen Videospeicher und TV-Out-Support.
FireWire-Anschluss und drei USB-Anschlüsse bieten schnellen Zugang zu Peripheriegeräten. Kunden können zwischen zwei verschiedenen TFT-Flachbildschirmen wählen: 14,1 Zoll und 15 Zoll mit XGA-Auflösung. Der Bildschirminhalt kann durch den S-Video-Anschluss auch mit einem normalen Fernseher oder Datenprojektor wiedergegeben werden. Der AMILO A hat ein eingebautes Diskettenlaufwerk und ist mit integriertem DVD oder CD-RW/DVD-Combo-Laufwerk erhältlich.
Der AMILO A wird mit Windows XP Home, Works Suite 2002 sowie einer Multimedia-Enzyklopädie für den Privatanwender, Microsoft Word & Works und vielem mehr ausgeliefert. Adobe Elements als professionelle Photobearbeitungssoftware ist ebenfalls dabei. Das neue Notebook ist zu einem Preis ab Euro 1499 bei Cosmos, Niedermeyer sowie im Computer-Fachhandel erhältlich.
Das anschliessbare
Nokia GPS-Modul LAM-1, das als Zubehör erhältlich ist, verwandelt die Geräte der Nokia 9200 Communicator-Serie zu elektronischen Wegweisern, mit denen Reisende sicher und zuverlässig ans gewünschte Ziel gelangen.
Das GPS-Modul stellt innerhalb weniger Sekunden eine Verbindung zu den GPS-Sendern her und auf dem Farbdisplay des Nokia 9210/9210i Communicator steht der benötigte Stadtplan mit aktuellem Standort zur Verfügung. Nach Eingabe eines konkreten Zielpunktes wird die Fahrtrichtung angezeigt sowie die Distanz zur gewünschten Destination errechnet. über eine Zoom-Funktion lässt sich der Stadtplan auch in Detailansicht betrachten. Darüber hinaus kann der Besitzer via SMS jederzeit andere Personen über seinen Aufenthaltspunkt informieren.
Grösse: 56 x 35 x 19 mm, Gewicht: 40 g). Das GPS-Modul LAM-1 ist ein kompletter 12 Kanal Empfänger und beinhaltet ein Strassenverzeichnis sowie einen Reiseroutenführer für europäische Städte. Desweiteren unterstützt das Modul die offene Plattform MLS (Mobile Location Services). Damit stehen dem Besitzer jederzeit jene Landkarten oder Stadtpläne zur Verfügung, die er gerade benötigt. MLS erlaubt auch die Entwicklung zusätzlicher Anwendungen für ortsbezogene Dienste, welche die Einsatzmöglichkeiten von GPS erheblich erweitern.
Richtpreis: 470 Euro.