Samstag, April 27, 2024
In Zeiten der Hochwasserkatastrophe fühlen sich natürlich auch Baumärkte bemüßigt zu helfen. Die Baumarktkette Hornbach beispielsweise hat in ihren Standorten Ansfelden, Krems und Wels den Hochwassergeschädigten 15 Prozent Reduktion auf alle Artikel angeboten. Was das Unternehmen mit Sitz in Deutschland nicht öffentlich dazusagt: »Hornbach und seine Lieferanten müssen sich verpflichtet sehen, den Betroffenen […] Unterstützung zukommen zu lassen. Wir werden für sämtliche Rechnungen […] einen Abzug von 15 Prozent geltend machen«, teilte Vorstand Manfred Valder am 12. August seinen Lieferanten ultimativ per Fax mit.

Für Hornbach gute Werbung also und ein Nullsummenspiel, sofern die Partner mitspielen - große Baustoffproduzenten wollten dem Aufruf nicht folgen und konnten es sich leisten abzulehnen.

In der Firmenzentrale von Hornbach sieht man die Sache differenzierter: Man habe die Lieferanten nur »gebeten«, sich an der Aktion zu beteiligen, so Unternehmenssprecherin Ursula Dauth. Darüber hinaus habe Hornbach die Aktion, die bis zum 9. September geplant war, bis 15. November ausgedehnt. »Diese zusätzliche Zeitspanne ist allein unser Beitrag für die Opfer«, so Dauth.

Martin Fekter, Mitinhaber des Kiesgewinnungsbetriebes Niederndorfer (Attnang-Puchheim), ist hörbar stinksauer. »Wir haben keine Schuld, nur weil die Leute jemand suchen, der ihnen ihre Schäden zahlt, werden wir angegriffen«, meint er. Ursachen für die miese Laune Fekters sind der starke Augustregen und der Fluss Ager. Der ergoss sich in der Ortschaft Redlham zuerst in eine angrenzende Niederndorfer-Kiesgrube, danach suchte sich das Wasser seinen Weg und grub ein neues Flussbett ins Gelände. Die Folge: Eine Siedlung, die eigentlich abseits des Flusses steht, wurde überschwemmt. Mehr als 30 Anrainer wurden geschädigt. Die Palette reicht von der simplen Kellerüberflutung bis hin zu schwer beschädigter Bausubstanz. Grob geschätzt beläuft sich der Gesamtschaden auf eine bis eineinhalb Millionen Euro. Nun steht der Vorwurf im Raum, dass der Schotterabbau zu nahe am Fluss erfolgte und somit Auslöser für die überflutungen war.
Hans Peter Haselsteiner, Chef des Baukonzerns Strabag, ist Opfer des Hochwassers geworden. Sein für 2004 geplantes Millionenprojekt Sountopia, ein Themenpark nahe der Stadt Salzburg, ist gestoppt. Rund drei Viertel der 10.000 Quadratmeter großen Fläche, die die Strabag gemeinsam mit Siemens und der Tegetthoff-Gruppe entwickelt, liegen in der überflutungszone der Salzach, wie Friedrich Mair, oberster Raumplaner im Amt der Salzburger Landesregierung, erzählt.

Nach der Flutkatastrophe ist die Raumordnungsbehörde des Landes hellhörig geworden und will sich die Umwidmungsansuchen noch einmal gründlich anschauen. Künftig sollen solche Zonen von jeder Besiedlung freigehalten werden. »Das hat nichts mit dem Hochwasser zu tun«, kommentiert Strabag-Sprecher Manfred Rosenauer die schlechte Nachricht. Außerdem gebe es für die im überschwemmungsgebiet liegenden Parkhäuser ein Betriebskonzept »für den Fall der Fälle«. Die Salzburger Bürgerliste hatte bereits vor mehr als einem Jahr gewarnt: »Die Genehmigung eines solchen Projekts würde einen Bruch mit sämtlichen Grundsätzen der Stadtentwicklungsplanung darstellen.«

Mehr Glück hat Haselsteiner mit den Ausschreibungen zum Vollausbau der A 2 im Packabschnitt. Bei diesem Megaprojekt werden etwa 110 Millionen Euro für Brücken, Fahrbahnen und Tunnels vergeben. Ein Sieger steht bereits fest: Die ersten vier Baulose hat die Strabag AG für sich entschieden.

AOL will ab Oktober mit einem runderneuerten High-Speed-Service verstärkt Breitband-Kunden anlocken. Für den neuen AOL-Chef John Miller hat der Ausbau des Breitband-Geschäfts oberste Priorität, berichtet das Wall Street Journal.

Obwohl AOL mit 35 Millionen Usern weltweit der ISP-Branchenprimus ist, haben nur etwa 500.000 Kunden eine Breitbandverbindung. Das will Miller - im Gegensatz zu seinem Vorgänger Pittmann, der das Hauptgeschäft in den traditionellen Webzugängen sah - ändern. Der neue Service soll laut WSJ erstmals völlig überarbeitet und speziell auf Breitband-Anwendungen ausgerichtet sein. So sollen etwa bis zu sieben Personen, die sich einen AOL-Zugang teilen können, künftig gleichzeitig online sein - vorausgesetzt sie verfügen über Breitband.

Hintergrund: Ende 2000 vergab die schwedische Regierung vier UMTS-Lizenzen um ein, beziehungsweise vier, Butterbrote. Doch mussten die Gewinner Orange, Tele2, Europolitan und Hi3G zusichern, den 3G-Aufbau bis Ende 2003 flächendeckend (für 99,98 Prozent der schwedischen Bevölkerung) fertig zustellen.

Oktober 2002: Eine Entscheidung über eine Fristverlängerung für die zukünftigen UMTS-Anbieter wird das Närings Departementet, das schwedische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Kommunikation, im Oktober fällen. Bekannt ist die kompromisslose Haltung den Kandidaten gegenüber. Die Regierung sei nicht bereit den beschlossenen 3G-Deal auszusetzen.

September 2002: Mehr Zeit sein Netz aufzubauen würde sich aber Anbieter Orange wünschen. Durch das nachträglich Auftreten des fünften UMTS-Anbieters Telia, der sich mittels Deal mit Tele2 ein Stück im 3G-Kuchen Schwedens sichern konnte, sei der Wettbewerb zusätzlich erschwert worden, so Orange. Anbieter Orange will einen Komplettausstieg aus dem 3G-Theater überlegen - sollte es zu keiner positiven Entscheidung, in diesem Falle, zu einer um drei Jahre verlängerten Frist, kommen.

Andernfalls könnte Orange auch unfreiwillig das mobile Breitbandgeschäft beenden müssen. Fristüberschreitungen würden rigoros mit Entzug der UMTS-Lizenz bestraft.

Um rund ein Drittel gesenkt hat der Möbelhersteller Wittmann den Energieverbrauch für seine Schauräume in Wien. Was aufs Erste banal klingt, geht ganz schön ins Geld: Beim bisherigen Verbrauch von rund 150.000 Kilowattstunden pro Jahr hatte auch die Finanzabteilung wie ein Luster zu brennen. Mit den nunmehrigen Verbrauchssenkungen 59.000 Kilowattstunden pro Jahr sinken die Energiekosten um rund 5700 Euro. Möglich macht das ein Energieoptimierungskonzept des ERA Kompetenzzentrums für Energie. Dieses analysierte und optimierte den Lastgang, laut Wittmann, ohne die Helligkeit und Freundlichkeit der Räume zu beeinträchtigen. Unter anderem werden bei ausreichendem Tageslicht einzelne Schaltkreise abgeschaltet, das Hochschalten der Beleuchtung erfolgt erst um zehn Uhr morgens statt wie bisher um acht Uhr. Abends wird die Beleuchtung unmittelbar nach Geschäftsschluss um 19 Uhr zurückgeschalten, die Umstellung auf Notbeleuchtung erfolgt kurz nach Mitternacht. Exklusive Bereitungsleistung investierte Wittmann dafür ganze 900 Euro - für den Einbau eines Dämmerungsschalters und dessen Anschluss an die Beleuchtungsanlage.
Die Submarine Future Study Group der amerikanischen Marine hat ihr Konzept für die Energieversorgung einer neuen U-Boot-Generation vorgestellt, die ab etwa 2020 verfügbar sein soll. Bei den heutigen Schiffen stehen rund 80 Prozent der Reaktorleistung ausschließlich für den Antrieb zur Verfügung. In Zukunft soll die Leistung auf ein Feldbussystem ("Integrated Power System", IPS) geschaltet und von diesem nach Bedarf auf Antrieb, Sensoren, Waffen und Bordbetrieb verteilt werden können. Auch ist vorgesehen, die neuen Schiffe mit Kleinubooten (Länge bis zu 25 Metern) auszustatten, deren Batterien über das IPS aufgeladen werden.
Neue überlegungen gibt es auch hinsichtlich des Antriebs. Dieser erfolgt derzeit auf elekromechanischem Weg mittels Schiffsschraube. Die neuen Schiffe sollen dagegen mit einem Pumpjet ausgestattet werden, einer Art Unterwasser-Raketenantrieb. Mit diesem sollen die U-Boote noch leiser werden. Pumpjets werden heute bereits für den Antrieb von Torpedos eingesetzt.
Dominierendes Thema am Sonntag war die Krisensitzung zur Lage des Unternehmens Mobilcom, das von seinem Großaktionär France Telecom Donnerstag Nacht "fallen gelassen" worden war. Zumindest bis Anfang dieser Woche wollte die MobilCom mit einem Insolvenzantrag warten, kündigte die deutsche Bundesregierung doch prompt nach Bekanntgabe der Hiobsbotschaft aus Paris ein Hilfskonzept an. Der Wahlkampf ist im Gange - freilich ohne den Markt verzerren zu wollen.

Sonntag Abend nahm dann das Erste-Hilfe-Paket konkrete Formen an. Die MobilCom erhält Staatsbürgschaften über bis zu 400 Millionen Euro, die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Landesbank Schleswig-Holsteins zur Verfügung gestellt werden.

Der parteilose deutsche Wirtschaftsminister Werner Müller und MobilCom-Chef Thorsten Grenz hoffen, nach eigenen Angaben, bei den noch offenen Zahlungsforderungen der MobilCom auf eine einvernehmliche Lösung mit dem (ehemaligen) französischen Mutterkonzern. Bei den Verhandlungen will die Bundesregierung weiter Schützenhilfe leisten. Alle Geschäfte werden vorerst weitergeführt, ebenso das Projekt UMTS.

Ab Jänner 2003 erhält bezahlen.at massive Konkurrenz. EBPP, ein Joint venture Unternehmen der österreichischen Banken BA/CA, Raiffeisengruppe und Erste Bank starten mit einer Konkurrenzplattform, um österreichs größte Rechnungsleger ins Web zu bringen. Betreiber des Rechenzentrums der neuen Bezahlplattform ist Siemens, die derzeit ebenso über eine Beteiligung an dem Unternehmen nachdenkt.
Erklärtes Ziel von EBPP.at: Onlinebanking-Kunden einen Service zur Bezahlung ihrer Telefon-, Post- oder Stromrechnungen im Web anzubieten. Bei einem der größten Rechnungsleger namens Telekom Austria hat EBPP natürlich vorerst Pech, denn die TA setzt lieber auf die hauseigene Plattform Bezahlen.at. Das Finanzministerium hingegen scheint beiden Plattformen gewogen zu sein, bei welchem elektronischen Rechnungsleger man Administrationskosten spart, ist unwichtig.

Auf die Frage, ob die beiden konkurrierenden Plattformen nicht lieber gemeinsame Sache machen wollen, antwortet EBPP-Chef Christian Wagner ausweichend: "Es gibt Ansätze dazu, aber im Moment steht eine Fusion nicht zur Diskussion." Angeblich können sich die beiden Erzrivalen über die finanzielle Beteiligungsstruktur nicht einig werden, ausschließen will jedoch keiner von beiden eine künftige Zusammenarbeit.

Auf die Frage, ob die beiden konkurrierenden Plattformen nicht lieber gemeinsame Sache machen wollen, antwortet EBPP-Chef Christian Wagner ausweichend: "Es gibt Ansätze dazu, aber im Moment steht eine Fusion nicht zur Diskussion." Angeblich können sich die beiden Erzrivalen über die finanzielle Beteiligungsstruktur nicht einig werden, ausschließen will jedoch keiner von beiden eine künftige Zusammenarbeit.

B2B: Legistische Voraussetzungen fehlen.

Bei EBPP habe man im übrigen weit mehr vor, als nur bloße Bezahltransaktionen anzubieten. Zielgruppe ist nicht nur der Endkonsument, sondern auch der B2B-Markt, also etwa die Paymentbeziehung zwischen Lieferanten und Hersteller. Dafür fehlt derzeit jedoch noch eine wichtige legistische Voraussetzung. Die EU-Verordnung über die Anerkennung elektronischer Rechnungen für Vorsteueranerkenntnis müsse noch umgesetzt werden. Doch schon im nächsten Jahr will Wagner den B2B-Sektor forciert bearbeiten. Interesse an der elektronischen Rechnungslegung im Web hätten vor allem traditionelle Branchen angemeldet, etwa der Baustoffhändler Baumax. Den Businesskunden will man jedoch noch mehr Services bieten. Jede Information, die in Papierform vorliegt, könne man abbilden, und die bleibt 14 Monate lang gespeichert. über ein neutrales Portal sollen auch Nichtkunden der drei Geldinstitute ihre Rechnungen online sehen und bezahlen können.

Online bezahlen im E-Government.

Die Stoßrichtung der Konkurrenz weist hingegen klar in Richtung E-Government. "Wir wollen das E-Government mit elektronischen und finalen Zahlungsmitteln ausstatten", kündigt Bawag-Manager Robert Krickl an. Die elektronische Bezahlplattform sei hierfür besonders geeignet, weil sie das Geld sofort vom Bankkonto abbucht.
Derzeit läuft ein Pilotbetrieb in ausgewählten Gemeinden: Anträge für Melde- und Personenauskünfte, Grabverlängerungen und Hundeanmeldungen können via Internet erledigt und die erforderlichen Gebühren über bezahlen.at abgewickelt werden. Die Liste der angebundenen Gemeinden und Serviceleistungen soll laufend erweitert werden.

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