Wednesday, October 15, 2025

Mehrwert für Manager

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Die Stadt Krems revolutioniert die Biotonne: Ein KI-gestützter Störstoffscanner erkennt Plastik und Metall und sorgt für saubere Abfallverwertung.

Bild: Der Kremser Bürgermeister Peter Molnar (li.) und Manfred Vogl, Geschäftsführer von Brantner green solutions, freuen sich über die erfolgreiche Implementierung des Störstoffscanners.

Falsche Mülltrennung – ob aus Unwissenheit oder aus Bequemlichkeit – ist seit langem ein Problem. Auch im Bioabfall finden sich Plastiksackerl, Glasflaschen und Dosen, die die anschließende Kompostierung behindern. Um solche Störstoffe zu entfernen, kommen teure, hochtechnische Maschinen zum Einsatz. Bei starker Verunreinigung muss der Bioabfall sogar mit dem Restmüll verbrannt werden.

Brantner green solutions entwickelte einen Störstoffscanner, der auf den Müllfahrzeugen montiert ist und den Abfall bereits bei der Abholung auf Fremdstoffe erfasst. Die Bilder werden blitzschnell von einer speziellen KI-Software ausgewertet, dokumentiert und dem jeweiligen Abholgebiet zugeordnet. Das System bewertet die jeweilige Schüttung autonom nach dem Reinheitsgrad: Sauberer Bioabfall kann direkt in die Kompostierung zum Brantner Erdenreich nach Gneixendorf weitergegeben werden, stark verunreinigter Abfall wird mit anderen Verfahren verwertet. Für Manfred Vogl, Geschäftsführer von Brantner green solutions, steht dieser technologische Fortschritt im Dienst der Nachhaltigkeit: »Mit dem Brantner Störstoffscanner zeigen wir, wie moderne Technologie und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können. Innovation ist für uns kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug für eine nachhaltigere Zukunft.«

Daten schaffen Klarheit
Mit der für 2025 angekündigten Novelle der österreichischen Kompostverordnung dürfen nur noch biogene Abfälle mit maximal zwei Prozent Störstoffanteil in die Kompostierung gelangen. Der Störstoffscanner bietet hier eine konkrete Lösung: Er erkennt Abweichungen automatisch, liefert fundierte Entscheidungsgrundlagen und unterstützt so die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. 

Nach einer dreijährigen internen Testphase ist das System nun seit Jänner 2025 in der Stadt Krems im Einsatz. Der Kremser Bürgermeister Peter Molnar sieht in der Implementierung einen wichtigen Schritt: »Der Störstoffscanner unterstützt uns dabei, die Sauberkeit in unserer Stadt zu fördern und gezielt dort anzusetzen, wo das Trennverhalten noch verbessert werden kann.« Bereits jetzt zeigen sich konkrete Ergebnisse: Die gesammelten Daten fließen in ein zentrales Dashboard ein, das eine Tour-für-Tour-Auswertung ermöglicht. Straßen und Stadtteile mit hohem Störstoffaufkommen werden farblich markiert, wodurch gezielte Informationskampagnen umgesetzt werden können. Für die Zukunft ist ein Anreizsystem geplant, das die Bürger*innen für vorbildliche Mülltrennung belohnt.

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