Montag, April 29, 2024
Manager verdienen weniger

Laut aktueller Einkommensstudie verdienen heimische Manager um 7,2 Prozent weniger - und auch der klassische Firmenwagen hat langsam ausgedient.

Titelbild: Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), WdF-Bundesvorsitzender Andreas Zakostelsky und Studienherausgaber Felix Josef, Geschäftsführer von Triconsult. (Credit: leadersnet.at/ G. Langegger)

Das Jahreseinkommen der Manager*innen in der obersten Führungsebene stieg im Jahresvergleich um 1,7 Prozent auf 255.200 Euro. Unter Berücksichtigung der Inflation ergibt sich dennoch ein Minus von 7,2 Prozent – das sei einer der deutlichsten Einschnitte der letzten 40 Jahre, wie der Bundesvorsitzende des Wirtschaftsforums für Führungskräfte (WdF), Andreas Zakostelsky, bei der Präsentation der Studie betonte: „Während die Anforderungen an Führungskräfte besonders stark steigen, erleiden auch sie einen realen Kaufkraftverlust.“ Für die 42. Einkommensstudie des Wirtschaftsforum der Führungskräfte wurden 459 Manager*innen der ersten und zweiten Führungsebene vom Marktforschungsinstitut Triconsult befragt.

In der zweiten Führungsebene zeigte sich derselbe Trend. Hier stiegen die Jahreseinkommen um 9,3 Prozent auf 155.900 Euro – das inflationsbereinigte Minus fiel allerdings mit 0,2 Prozent wesentlich geringer aus. Die Unterschiede zwischen den Führungsebenen gleichen sich dadurch neuerlich etwas weiter an.

Neue Skills gefragt

Als größte Herausforderung für ihre Betriebe sehen die Führungskräfte den Arbeitskräftemangel. Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung, forderte steuerliche Anreize bei einem Wechsel von Teil- auf Vollzeitarbeit, einen Ausbau der Kinderbetreuung und eine umfassende Fach- und Arbeitskräftestrategie seitens der Regierung. Während 93 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeiter*innen Homeoffice anbieten, ist die Viertagewoche deutlich seltener ein Thema. Eine 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich wird noch von niemandem angeboten. 

Zakostelsky sieht Führungskräfte nach mehreren Jahren im Krisenmodus auch hinsichtlich ihrer Leadership-Qualitäten gefordert: „Die Arbeitswelt entwickelt sich massiv schnell weiter. Eine Herausforderung, der sich die heimischen Führungskräfte sehr aktiv stellen.“ Zwei Drittel der Befragten stimmen zu, dass hybride Teams schwieriger zu führen sind, mehr als 70% sehen dadurch einen Bedarf an neuen Führungstechniken.

Benefits im Wandel

Auch beim klassischen Statussymbol des Managements – dem Firmenauto – zeichnet sich eine Trendumkehr ab: Die alternativen Antriebsformen Hybrid und Elektro haben reine Verbrenner überholt. Zudem sind bereits 23 Prozent der ersten und 21 Prozent der zweiten Führungsebene mit einem vom Arbeitgeber finanzierten Klimaticket unterwegs. 

Gesundheitsleistungen, Fitnessangebote, Sabbaticals und Zusatzpensionen werden als Benefits durchaus geschätzt. 45 Prozent der befragten Top-Manager*innen und 56 Prozent der Führungskräfte der zweiten Ebene gaben an, eine betriebliche Altersvorsorge zu erhalten. Eine Lebensversicherung (20 %), eine Krankenversicherung (17 %) oder eine Unfallversicherung (41 %) wird eher den obersten Manager*innen zugestanden. Die zweite Führungsebene erhält diese Benefits deutlich seltener. 

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