Mittwoch, Mai 01, 2024

Ob neue hybride Arbeitsmodelle, zunehmende Cyberattacken oder fehlende interne IT-Mitarbeiter*innen: Die Liste an aktuellen Herausforderungen für Unternehmen und speziell IT-Führungskräfte ist lang. In einer Kurzumfrage von Konica Minolta wurde erhoben, wo der Schuh aktuell am meisten drückt.

Für dieses Meinungsbild wurden 150 IT-Entscheider*innen befragt, welche strategischen Themen sie 2022 und darüber hinaus bewegen und welche Aufgaben im Detail gerade im Fokus stehen.

Strategische Themen: Sicherheit geht vor

Studien wie der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2021/2022“ zeigen deutlich über alle Branchen hinweg, dass mittelständische Unternehmen noch Nachholbedarf haben. Welche Handlungsfelder das im Einzelnen sind, sollten die IT-Entscheider*innen in der Umfrage bewerten. An der Spitze steht - angesichts der stetig steigenden Cyberangriffe kaum verwunderlich - das Thema „Sicherheit“. ​Dicht gefolgt von „Konnektivität“, der effizienten Nutzung vernetzter Kommunikationstechnologien im Arbeitsalltag eines Unternehmens und „Resilienz“, die Fähigkeit, sich zügig an ein wandelndes Umfeld anzupassen und konstruktiv auf Krisen zu reagieren.

Der insbesondere technologisch getriebene Wandel der Arbeit in den Bereichen Arbeitsstrukturen und Arbeitskultur, also „New Work“, folgt auf Platz 4. ​Aber auch dem Thema „Globalisierung“ wird in Zeiten des Fachkräftemangels und gestörter Lieferketten eine nicht zu unterschätzende Relevanz zugesprochen. ​Die Schlusslichter in dieser Abfrage bilden die Themen „Neo Ökologie“ und damit der zunehmende Stellenwert von Nachhaltigkeit in Konsum und Wirtschaft und „Silver Society“, womit die Auswirkungen des demografischen Wandels auf Arbeitsweisen und Zusammenarbeit gemeint ist.

Die Top 4 

Den strategischen Themen werden eine Reihe von Detailthemen untergeordnet, die aktuell ganz oben auf der To-Do-Liste der IT-Verantwortlichen stehen. Sie zeigen deutlich, wo der dringendste Handlungsbedarf besteht.

Platz 1: Fachkräftemangel​

Während sich der Fachkräftemangel bereits zu einem strukturellen Problem entwickelt hat, trifft er doch manche Branchen besonders hart. Dazu zählt vor allem die IT-Branche. Das ist nicht nur besorgniserregend, sondern kostet Unternehmen auch Geld. Laut eine Analyse des Jobvermittlers Stepstone beträgt der Schaden bei einem Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitenden 19.269 Euro, und steigt mit zunehmender Unternehmensgröße. Bei Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden liegt er sogar bei satten 96.228 Euro pro unbesetzter Stelle. ​

Phänomene wie die Great Resignation und der weitere Rückgang der Erwerbsbevölkerung befeuern das Ringen um die begehrten und raren IT-Fachkräfte. Hinzu kommt, dass das Fehlen von Fachkräften in den eigenen Reihen häufig zu einer Überbelastung der verfügbaren Mitarbeitenden führt. Eine Lösung kann Outsourcing sein. Laut einer europaweiten Kundenumfrage von Konica Minolta lagert mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen bereits einen Teil der Arbeitsprozesse aus. Vor allem IT-Security und Datenschutz stehen hier ganz oben auf der Liste.

Platz 2: Mobiles/hybrides Arbeiten​

Wenn es um mobiles oder hybrides Arbeiten geht, tun sich für IT-Verantwortliche in der Regel gleich eine ganze Reihe von Baustellen auf. So sind die Cybersecurity-Bedrohungen seit Jahren ein wachsendes Problem, das sich durch die Entwicklung hin zu Remote Work noch vergrößert hat. Auch die Abhängigkeit von digitalen Rahmenbedingungen hat sich verstärkt, was die Implementierung einer darauf abgestimmten Infrastruktur erforderlich macht. Und nicht zuletzt gilt es auch, die Erfahrungs- und Wissenslücken von Kolleg*innen bei der Handhabung der neuen Tools zu füllen, um kein Einfallstor für Kriminelle zu bieten.


Sinnvoll ist es erstmals den digitalen Reifegrad des Unternehmens zu analysieren. Denn um effektive Remote Arbeit zu gewährleisten, müssen neben den Werkzeugen auch weitere Prozesse und Strukturen geschaffen werden. Von der digitalen Dokumentenverarbeitung, E-Signature, entsprechenden Security-Schulungen bis zum Thema Führungskultur müssen hier zahlreiche Aspekte berücksichtigt werden, die ineinandergreifen. ​

Platz 3: Lifelong Learning​

Stillstand ist Rückschritt. Das galt wohl niemals mehr als heute. In einer Zeit, die schnelllebiger kaum sein könnte, in den technischen Entwicklungen mit hohem Tempo voranschreiten, die Digitalisierung ganze Geschäftsmodelle und das Kaufverhalten der Konsumenten verändert, während gleichzeitig Cyberangriffe zunehmen und IT-Fachpersonal fehlt. Daher ist es keine Überraschung, dass es IT-Führungskräften unter diesen Voraussetzungen oft schwerfällt, mit technischen Innovationen Schritt zu halten und immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Aber genau das ist erforderlich, um Unternehmen voranzubringen und Innovation zu ermöglichen. Auch in diesem Fall kann ein externer Dienstleister unterstützen, indem er IT-Führungskräfte, z. B. durch Managed Services von Routineaufgaben entlastet. So haben sie mehr Zeit, sich um strategische Digitalisierungsprojekte zu kümmern.

Platz 4: Corporate Culture​

Neue Arbeitsweisen wirken sich auch auf die Unternehmenskultur aus. Längst zeigen zahlreiche Studien, dass Mitarbeitende die Vorzüge von Mobile Work in der Pandemie kennen und lieben gelernt haben. Das hat Auswirkungen. Wer in Zeiten des Fachkräftemangels die richtigen Talente finden und an das eigene Unternehmen binden will, muss solche Entwicklungen berücksichtigen. Das fängt bei der entsprechenden Infrastruktur an, die auf die neuen Arbeitsweisen ausgelegt sein muss und endet beim Thema Führung von virtuellen Teams, die räumlich verteilt sind.

Denn es reicht nicht aus, nur neue Tools einzuführen, um Prozesse und Abläufe damit zu digitalisieren. Vielmehr müssen Arbeitsweisen und Führungskultur neu gedacht werden. Von Kontrolle zu Vertrauen und der Bereitschaft, sich selbst zu hinterfragen, ein Stück weit neu zu erfinden und Prozesse und Arbeitsabläufe in einem digitalen Umfeld neu zu denken.

(Bilder: iStock)

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