Sonntag, Mai 05, 2024

Auf Lokalaugenschein bei der Konferenz Inforum: Das Sammeln und Analysieren geschieht endgültig in der Wolke und wird mit maschinellem Lernen weiter verbessert.

Infor predigte am Inforum 2017 in New York im Juli vor rund 7.000 Kunden und Partnern nicht nur das schnelle Voranschreiten der Cloud in allen Bereichen, sondern – neben mehr als 6.000 Verbesserungen und neuen Features quer durch das gesamte ERP-Portfolio und einigen Neuerungen – das Verschmelzen des eigenen Netzwerkes GT Nexus mit seinen Cloud-Suiten. Nachgewürzt wird noch  mit einer künstlichen Intelligenz namens »Coleman«. Dazu kommen tiefgreifende Analytics in Echtzeit durch Birst, welches erst kürzlich übernommen und integriert wurde. Das Tool »Infor Concierge« wiederum soll Kunden als zentralisiertes Einstiegsportal zu allen wichtigen Ressourcen, Inhalten und Webservices innerhalb von Infor dienen, das sich durch einfachste Bedienbarkeit auszeichnen möchte.

All das, so die Vision, soll in Zusammenarbeit mit Coleman zu Sprachausgabe innerhalb der Infor-Plattform führen, die verlässlich die Information bietet, die im Augenblick gebraucht wird, oder auf künftige mögliche Konflikte hinweist. Das aber steckt noch in den Kinderschuhen und wurde ansatzweise nur an einem kleinen Stand demonstriert.

Cloudanteil wächst

Infor steigert den Umsatzanteil von Cloud-Produkten binnen Jahresfrist von fünf auf 55 Prozent. Mit »Networked CloudSuites« bringt Infor das ERP in die erweiterte Lieferkette und verspricht eine dramatisch gesteigerte Agilität in der Lieferkette via »GT Nexus Commerce Network«. Unternehmen sollen über ihre vier Wände hinaus unternehmenskritische Geschäftsanwendungen, ihre Kernanwendungen, mit ihren Logistik-, Lieferanten- und Finanzierungsnetzwerken verbinden und so die netzweite Transparenz, Zusammenarbeit, Effizienz und Reaktionsfähigkeit erhöhen können.

»Die Tage, an denen ein einziges Unternehmen für alle Aspekte seiner Produkte verantwortlich war, von der Beschaffung bis zur Herstellung und Versand bis zum Point-of-Sale, sind längst verschwunden. Commerce erfordert heute ein verlängertes Netzwerk von Lieferanten, Produktion, Third Party Logistics und Finanziers – doch die Software, auf die sich Unternehmen verlassen, hat sich nicht an dieses Geschäftsmodell angepasst«, sagt Charles Phillips, CEO von Infor.

Als betroffene Branchen wurden Gesundheitswesen, öffentlicher Sektor, Vertrieb und verschiedene verarbeitende Industrien wie Luft- und Raumfahrt und Verteidigung, Automobilindustrie, Lebensmittel & Getränke und industrielle Fertigung genannt. So setzen die acht großen Container-Schifffahrtslinien auf Lösungen von Infor und profitieren von unterschiedlichsten Features wie Live-Tracking, einem Lieferantennetzwerk mit Auftragsausgabe und Bestätigung, erweiterte Versandhinweise und Rechnungsstellungen, Forderungsfinanzierung und kollaboratives Risiken- und Chancen-Management.

Die Networked CloudSuites werden im zweiten Halbjahr 2017 ausgeliefert. Coleman AI trifft Siri, Watson, Einstein und Alexa Mit Coleman hat der Softwarekonzern eine AI-Plattform für seine CloudSuite-Anwendungen angekün­digt. Es handelt sich um eine Plattform, die branchenspezifisch tief in die Systeme integriert arbeitet. Sie wertet Daten aus und nutzt maschinelles Lernen, um Geschäftsprozesse wie zum Beispiel Bestandsverwaltung, Predictive Maintenance oder Transport-Routenplanung zu optimieren. Coleman soll dem Nutzer wichtige Empfehlungen geben, damit er rasch Geschäftsentscheidungen treffen kann.

Coleman als Partner

Coleman fungiert als ein intelligenter AI-Partner, der Sprache verarbeitet und Bilderkennung einsetzt, um mit dem User zu chatten, ihm zuzuhören und zu antworten. Dadurch wird Technologie möglichst effizient genutzt, denn Menschen sind in der Lage, drei- bis viermal so viele Wörter pro Minute zu sprechen oder zu hören, wie sie schreiben können. Gezielte Auswertung und automatisches Durchsuchen der umfangreichen CloudSuite-Daten ermöglichen ein zeitliches Einsparpotenzial von bis zu 20 Prozent. Die Konversation mit Coleman und dem Nutzer kann in der Social-Collaboration-Plattform »Infor Ming.le« oder einem anderen User-Interface wiedergegeben werden.

»Infor hat viele Jahre damit verbracht Prozesse zu automatisieren, die nach klaren Regeln ablaufen, wie Buchhaltungs- und Fertigungsabläufe. Jetzt nutzen wir maschinelles Lernen und unseren Zugang zu großen Datenmengen, um unsere Nutzer bei weniger strukturierten Prozessen wie komplexen Entscheidungen, Gesprächen und Vorhersagen zu unterstützen«, so Phillips.

Benannt wurde »Coleman« nach der Physikerin und Mathematikerin Katherine Coleman Johnson, deren kritische Berechnungen es dem Menschen ermöglicht haben, auf dem Mond zu landen. Johnson überzeugte in Mathematik und Wissenschaft schon in jungen Jahren und überwand die Hürden der Segregation, um eine wesentliche Rolle im Raumfahrtprogramm der Vereinigten Staaten zu spielen. Mit ihrer Leidenschaft für Wissenschaft, Technik und Mathematik ist sie eine Inspiration für Generationen von Ingenieuren und Wissenschaftlern.

Birst BI ist seit diesem Frühjahr unter dem Dach von Infor. Der Vorreiter in Business Intelligence, Analytics und Data Visualization in der Cloud unterhält eine umfangreiche Plattform, mit der sich standardisierte Daten je nach Bedarf sammeln, verarbeiten und präsentieren lassen. Kunden können damit ihre Entscheidungsprozesse beschleunigen.  Die Plattform von Birst verbindet das gesamte Unternehmen über ein Netzwerk virtualisierter BI-Instanzen, die auf einer gemeinsamen Analyse-Infrastruktur aufbauen. Der Funktionsumfang beinhaltet ETL (»extract, transform, load«), operative Reportings, Dashboards,
semantische Erfassung, Visualisierung, Smart Discovery und Data Blending.

Damit steht Kunden eine umfassende, einfach zu verwendende und durchgängige BI-Suite in der Cloud zur Verfü­gung. Infor erzielt derzeit rund drei Milliarden Dollar Umsatz und zählt rund 15.000 Angestellte und mehr als 90.000 Kunden in mehr als 170 Ländern.

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