Samstag, April 20, 2024
Weltschmerz. Eine Anleitung von Rainer Sigl

Mal ehrlich: Es läuft grad nicht alles so rund auf diesem Planeten. Gut, wenn man sich auf das Wichtige besinnen kann.

Eins, zwei, drei, uuuuund –AUAAAAA!!! Herrschaftszeitenfixnochamal, uff, das treibt einem so richtig die Tränen in die Augen, ja bistudeppat, autsch, au, verdammt, puh, eieieieeee – wie bitte? Nein, nein, es ist alles in Ordnung, es ist nur, puh, also, ja, danke der Nachfrage, aber, ja, jetzt geht’s mir besser.

Wie bitte? Ja, wirklich, mir geht’s gut! Blendend sogar! Ausgezeichnet! Haha, ja, ich sehe Ihr zweifelndes Grinsen, weil ich weiß genau, was Sie sich denken Wie kann’s einem bitte in Zeiten wie diesen gut gehen? Ich war genau wie Sie! Genau das hab ich mir auch dauernd gedacht! Die ganze Zeit! 

Klima, Krankheit, Krieg

Wie denn auch nicht? Bitte, Sie wissen es eh: Es geht bergab. Die Klimakatastrophe, die da auf uns zukommt, ich sag Ihnen: Ich hab an nix anderes mehr gedacht. Meine armen Kinder! Und dieser Kollaps der gesamten Biosphäre, der in den nächsten Jahrzehnten droht! Wie soll man da noch Freude am Leben haben, wenn alles einfach so unbekümmert mit Vollgas auf den Abgrund zusteuert?

Ich sag Ihnen, ich hatte schlaflose Nächte, aber dann – ist die Pandemie gekommen. Ja eh, Klimakollaps hin und her, aber DIE KRANKHEIT! Ich weiß noch, wie wir, die Irmi und die Kinder und ich, da im ersten Lockdown zuhause waren und uns eingesperrt haben und die Angst uns da nur mehr Pressekonferenzen schauen hat lassen, den ganzen Tag, von abends bis morgens, Live-Ticker, Twitter, Telegram, ich sag Ihnen, da war das mit dem Klima plötzlich weit weg. Aber ja, Sie wissen eh, wie es ist, man gewöhnt sich an alles, auch an die konstante Katastrophe, aber kaum hab ich gesagt, Irmi, ich freu mich, wenn endlich was anderes als die blöde Pandemie Thema ist, da gibt’s zack: KRIEG IN EUROPA!

Alles wurscht

Ja bistudeppert! Mein Blutdruck war tagelang auf 180, es hat sich mir so auf den Magen geschlagen, die Pandemie war mir wurscht, der Klimakollaps war mir wurscht, das Artensterben war mir wurscht, ich mein, ATOMKRIEGSGEFAHR! Quasi NEBENAN! Und ich hab mich so gegrämt und auch gesorgt und, ja ich geb’s zu, auch gefürchtet, dass ich mir mit lauter Kaffee und Stressrauchen und Sorge eine so massive Gastritis aufgezogen habe, dass ich zwei Wochen lang nur Magenschmerzen und Durchfall und Krämpfe hatte und die Nachrichten darüber ein bisschen in den Hintergrund gerückt sind.

Und da ist mir die Sache mit dem Hammer eingefallen. Weil, wenn etwas Akutes da ist, wird das andere plötzlich voll unwichtig. Einmal fest auf einen Finger und zack! Dagegen werden alle anderen Sorgen winzig, sag ich Ihnen! Es ist richtig entspannend, man muss es halt alle paar Minuten wiederholen, weil sonst kommt alles wieder hoch. Apropos, es ist wieder soweit, Moment, bitte kurz beiseitetreten, jetzt ist der kleine Finger dran, auf geht’s – Eins, zwei, drei, unnnnnnd – 

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