Tuesday, May 27, 2025

Mehrwert für Manager

Bau | Immobilien

Der politische Kurs der neuen Bundesregierung hat direkte Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienwirtschaft. Der Report zeigt gemeinsam mit der cSt Causa Steuer- und Unternehmensberatung, was die Branche jetzt wissen muss.

Das geplante Maßnahmenpaket der Regierung soll der gebeutelten Bauwirtschaft neue Impulse verleihen.


Mit dem Regierungsprogramm 2025 und mehreren Gesetzesbeschlüssen im März dieses Jahres hat die Bundesregierung ein klares Signal an die Bau- und Immobilienwirtschaft gesendet. Das Maßnahmenpaket, das steuerliche Investitionsanreize, ökologische Förderungen und strukturelle Anpassungen umfasst, soll einer Branche Impulse verleihen, die seit Monaten mit einer angespannten Marktsituation konfrontiert ist. Ein zentrales Element des Regierungsprogramms ist die geplante Bauoffensive, die auf eine Stabilisierung des Wohnungsmarkts abzielt. Um dem akuten Mangel an leistbarem Wohnraum zu begegnen, setzt die Politik auf steuerliche Anreize, beschleunigte Verfahren und klimafitte Neubauten. Die verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten und erweiterten Fördermöglichkeiten sollen privates Kapital mobilisieren. In der Theorie ein kraftvoller Hebel – in der Praxis allerdings eine Maßnahme, die unter dem Druck steigender Herstellungskosten, längerer Planungsphasen und verschärfter Nachhaltigkeitsanforderungen an Grenzen stößt. Ohne begleitende Maßnahmen im Bereich der Finanzierung und Genehmigung wird es schwierig bleiben, die gesteckten Ziele tatsächlich umzusetzen.

Photovoltaikförderung als ökologischer und wirtschaftlicher Hebel
Besonders dynamisch zeigt sich die Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien, insbesondere im Zusammenhang mit Photovoltaik. Das Regierungsprogramm betont die Notwendigkeit, den Anteil grüner Energie am Gebäudesektor deutlich zu erhöhen – nicht zuletzt als Teil der nationalen Klimaziele. Unternehmen, die auf PV-Anlagen setzen, profitieren künftig verstärkt von steuerlichen Begünstigungen. Der beschleunigte Investitionsabzug, neue Förderrichtlinien und vereinfachte Genehmigungsprozesse sollen nachhaltiges Bauen attraktiver machen. Gerade im Bereich der Projektentwicklung eröffnen sich hier Potenziale – vorausgesetzt, steuerliche, technische und wirtschaftliche Aspekte werden frühzeitig aufeinander abgestimmt.

Gesetzesnovellen als Weichenstellung – was im März beschlossen wurde
Der Nationalrat hat im März 2025 eine Reihe von Gesetzesnovellen beschlossen, die konkrete Auswirkungen auf den Bau- und Immobilienbereich haben. Dazu zählen unter anderem das Erneuerbare-Wärme-Gesetz, das steuerliche Anreize für klima­freundliche Heizsysteme bietet, sowie die Aufstockung der Investitionsprämien auf drei Milliarden Euro, um grüne und digitale Projekte gezielt zu unterstützen. Auch das Klimabonusgesetz wurde erweitert und bezieht nun verstärkt energiesparende Maßnahmen im Gebäudesektor ein. Diese gesetzlichen Neuerungen bieten eine Reihe von Möglichkeiten – stellen aber auch Anforderungen an Transparenz, Nachweisführung und steuerliche Dokumentation, die besonders für kleinere Unternehmen eine administrative Hürde darstellen können.

ESG und Steuerrecht – ein neues Zusammenspiel
Zunehmend an Bedeutung gewinnt die steuerliche Bewertung von ESG-Maßnahmen. Was ursprünglich als freiwillige Selbstverpflichtung galt, wird nun zur regulatorischen Realität – mit unmittelbaren Auswirkungen auf die steuerliche Praxis. Die korrekte bilanzielle Erfassung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die Berücksichtigung von »Green Investments« bei Förderungen und die wachsenden Dokumentationspflichten verlangen neue Kompetenzen – sowohl in der steuerlichen Beratung als auch in der Unternehmensführung. Wer hier proaktiv agiert, kann nicht nur Fördermittel optimal ausschöpfen, sondern auch langfristig seine Wettbewerbsfähigkeit sichern.

Steuerliche Klarheit als Standortfaktor
Das Regierungsprogramm 2025 und die damit verbundenen Gesetzesinitiativen bringen sowohl Potenzial als auch Komplexität mit sich. Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft stehen vor der Aufgabe, sich in einem Umfeld zu behaupten, das durch hohe Anforderungen, aber auch neue Chancen geprägt ist. Steuerliche Klarheit, verlässliche Rahmenbedingungen und professionelle Begleitung werden zu entscheidenden Erfolgsfaktoren. Wer die Möglichkeiten nutzt, die sich aus steuerlichen Begünstigungen, Investitionsanreizen und ökologischen Förderungen ergeben, kann nicht nur resilient auf aktuelle Herausforderungen reagieren, sondern auch den Wandel aktiv mitgestalten.

 

Die geplanten Maßnahmen und ihre Auswirkungen im Überblick

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Über die Autorin
Mag. Claudia Stadler ist CEO und Gründerin der cSt Causa Steuer- und Unternehmensberatung. www.cst-causa.at 

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