Thursday, July 17, 2025

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Rohrdorfer setzt auf getemperte Tone als nachhaltige Alternative zu Klinker. Die neue Versuchsanlage soll CO₂-Emissionen in der Zementproduktion signifikant reduzieren.


Anfang Juli 2025 nahm das Zementwerk Rohrdorf eine Versuchsanlage für getemperte Tone in Betrieb. Die Anlage untersucht, wie getemperte Tone als CO₂-ärmere Alternative zu Klinker, dem Hauptbestandteil von Zement, genutzt werden können. Dies ist ein wichtiger Baustein im Rohrdorfer Dekarbonisierungsplan.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie der Europäischen Union gefördert und erhält eine Unterstützung von bis zu 8,65 Millionen Euro. Die Laufzeit des Projekts reicht bis Dezember 2026.

Energieeffizienz durch innovative Technologien

Mit der Nutzung der Abwärme der Klinker-Produktion über einen eigens entwickelten Flash-Kalzinator wird der Energieaufwand zur Temperaturbehandlung der Rohtone minimiert. Abgase aus dem Prozess werden durch die bestehende Abgasreinigung geführt, sodass keine zusätzlichen Emissionen entstehen.

Das Produktionsvolumen liegt bei 50 Tonnen getempertem Ton pro Tag. Bis Ende 2026 wird das Net Zero Emission-Team die Zusammensetzung der Rohtone und Prozessparameter optimieren. Ziel ist es, getemperten Ton als CO₂-sparenden Ersatz für Klinker zu etablieren.

„Mit der systematischen Erforschung der Technologie der getemperten Tone im Produktionsprozess des Rohrdorfer Werks leisten wir Pionierarbeit in der Zementindustrie“, sagt Markus Judendorfer vom Net Zero Emission-Team. „Eine besondere Herausforderung ist, das Produkt zu optimieren und zeitgleich die Energieeffizienz der Anlage weiter zu verbessern. Unsere ersten Ergebnisse der Anfangsphase sind sehr zufriedenstellend“, fügte er hinzu.

Ziel: CO₂-Reduktion

Bis Mitte 2026 werden Versuche mit verschiedenen Rohtonen und Prozessparametern fortgeführt. „Das Potenzial zur CO₂-Einsparung beläuft sich auf insgesamt 60 Prozent. Davon kann fast die Hälfte dank getemperter Tone vermieden werden. Die neue Versuchsanlage ist deshalb ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur CO₂-neutralen Zementproduktion, die wir für 2038 anvisieren“, erklärt Christopher Ehrenberg, technischer Leiter der Rohrdorfer Zementsparte.

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