Wednesday, July 09, 2025

Mehrwert für Manager

Bau | Immobilien

In der Rubrik »Frage an die Politik« haben Vertreter*innen der Bau- und Immobilienwirtschaft die Möglichkeit, konkrete Fragen an Spitzenpolitiker*innen zu richten. In der aktuellen Ausgabe kommt die Frage von Christian Höberl, Geschäftsführer Röfix. Gerichtet wurde sie an Norbert Totschnig, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft.

Bild: iStock


Thema: Sanierungsförderung

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Christian Höberl Geschäftsführer Röfix

»Die thermische Sanierung ist ein zentraler Hebel im Kampf gegen den Klimawandel. Durch verbesserte Wärmedämmung, Fensteraustausch und Heizungsmodernisierung können Energiekosten gesenkt, der CO2-Ausstoß reduziert und der Wohnkomfort erhöht werden. Trotz der vielfältigen und verfügbaren Dämmtechnologien und der Sanierungsoffensive 2023/24 bleibt die Sanierungsquote in Österreich weiterhin hinter dem Zielwert von drei Prozent zurück. Hohe Finanzierungskosten, komplexe Förderverfahren und strenge Kreditvergaberichtlinien bremsten Investitionen in den vergangenen Jahren  – insbesondere bei privaten Haushalten. Die Industrie ist bereit, die Nachfrage zu bedienen, doch es fehlt an planbaren Rahmenbedingungen. Welche konkreten Maßnahmen plant Ihre Regierung, um die Förderungen für thermische Sanierungen nachhaltig und planungssicher auszugestalten – damit sowohl Private als auch Bauträger investieren und wir als Industrie entsprechend produzieren können?« 

 

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Norbert Totschnig Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft

»Die Bundesregierung hat sich mit dem Doppelbudget 2025/26 auf eine verantwortungsvolle Sanierung des Staatshaushalts verständigt. In diesem gesamtstaatlichen Konsolidierungskurs leistet auch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) einen ausgewogenen Beitrag – ohne zentrale Zukunftsthemen wie Versorgungssicherheit, Umwelt- und Klimaschutz und die Bedeutung eines starken ländlichen Raums aus dem Blick zu verlieren. Im Bereich Umwelt, Klima und Kreislaufwirtschaft stehen 2025 rund 2,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit werden bereits zugesagte Fördermittel aus 2024 vollständig finanziert. 2026 stehen dann rund 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Somit bleibt, trotz der Kompetenzverschiebungen der Energieagenden ins BMWET, die umwelt- und klimapolitische Handlungsfähigkeit gesichert.

Für den Zweck der thermisch- energetischen Sanierung und für den Umstieg auf erneuerbare Heizungen stehen ab 2026 jährlich 360 Millionen Euro bereit, somit insgesamt 1,8 Mrd. Euro für die Periode 2026–2030. Damit werden auch in den nächsten fünf Jahren Sanierungsmaßnahmen gefördert werden können. In Abstimmung mit den Bundesländern und unter Einbindung relevanter Interessengruppen wird derzeit an einer Weiterentwicklung der Förderungsbereiche gearbeitet. Ziel ist es, bestehende Instrumente zu verbessern und Rahmenbedingungen zu schaffen, die Investitionen in erneuerbare Heizsysteme und thermisch-energetische Sanierungen bestmöglich unterstützen – sowohl bei Ein- und Zweifamilienhäusern und Reihenhäusern als auch im mehrgeschossigen Wohnbau und in Reihenhausanlagen. Die Klärung der Details für eine Neuauflage der Förderschienen ist bis Herbst 2025 geplant. Die förderabwickelnde Stelle KPC und das BMLUK werden rechtzeitig über neue Fördermöglichkeiten informieren.«

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