Wednesday, July 09, 2025

Mehrwert für Manager

Bau | Immobilien

Nie auf der Stelle verharren, viele Gestaltungsmöglichkeiten, die Nähe zum Menschen – das begeistert Isabella Stickler an ihren Jobs bei Alpenland, der ARGE Eigenheim und dem Verband der gemeinnützigen Bauvereinigungen.

Die Vollblut-Immobilienfachfrau Isabella Stickler vereint erfolgreich Karriere und Familie. (Bild: Rainer Friedl)

 

Juristin, Immobilientreuhänderin, Obfrau Alpenland und ARGE Eigenheim Österreich, Vorsitzende »Netzwert« – nach der Lektüre des Lebenslaufes von Isabella Stickler drängt sich die Frage auf, ob sich die vielen Aufgaben unter einen Hut bringen lassen. »Es ist nicht immer leicht«, lacht die 48-Jährige. »Es kommt mir sicherlich meine Stärke zugute, dass ich mit vielen Themen gut jonglieren kann, flexibel bin, aufgrund meiner beruflichen Erfolge keine großartige Vorbereitungszeit brauche und dass mir Gestalten und Vielfältigkeit sehr viel Kraft und Motivation geben.« Außerdem habe sie ein sehr starkes Team rund um sich. Ihre Familie empfindet sie als Ausgleich und als wichtiges Korrektiv. »Sie erdet mich«, betont Stickler, die in einem Generationen Wohnen-Haus in der Marktgemeinde Grafenegg in Niederösterreich wohnt. »Es ist ein Geben und Nehmen. Man lernt, durch dieses Zusammenwohnen Rücksicht zu nehmen.«

Beruf und Familie vereinbaren
Karriere bedeutet für die Mutter eines fast 17-Jährigen keinen Verzicht auf Familie. Mit dieser Überzeugung hat sie 2017 die Initiative »Netzwert« mitgegründet und damit eine Basis für ein Netzwerk für Frauen in der Wohnungswirtschaft geschaffen. »Ziel ist es, den Status von uns Frauen zu stärken, unseren Anteil in den Entscheidungsebenen und Gremien zu erhöhen und damit die viel zitierte gläserne Decke mit vereinten Kräften zu durchbrechen.« Für ihr Engagement wurde Stickler 2022 mit dem Liese Prokop-Frauenpreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet, der Persönlichkeiten hervorhebt, die neben ihrer wirtschaftlichen Performance auch Vorreiter sind. »Es ist wichtig, andere Frauen zu ermutigen und ihnen sichtbar zu machen, dass Beruf und Familie vereinbar sind. Dass auch MIT Familie das Top-Management in einem doch männerorientierten Berufsfeld erreichbar ist«, betont die Immobilienfachfrau, die in ihrer Freizeit begeisterte Musikerin ist. »Ich spiele Klavier sowie Kirchenorgel und leite einen Chor. Das entspannt. Ich erhole mich aktiv und passiv mit Musik.«

Gutes Werkzeug
Ihr Studium der Rechtswissenschaften hat ihr auf ihrem Weg durch die Immobilien- und Wohnungswirtschaft sehr geholfen. »Im Studium lernt man, Sachverhalte zu analysieren, sie auf ihren wesentlichen Kern zu reduzieren und umzusetzen. Das ist ein sehr gutes Werkzeug, um in der Immobilienwirtschaft erfolgreich zurechtzukommen.« Berufsbegleitend hat sie auch die Ausbildung zur Immobilientreuhänderin absolviert. Ihre Abschlussprüfung am Juridicum Wien absolvierte sie noch im Strafrecht, aber bald kam der Wunsch, sich mit dem Thema Wohnen zu beschäftigen. »Das hat sich dann durch den Einstieg bei Alpenland und in die gemeinnützige Wohnungswirtschaft voll erfüllt«, betont Stickler.

Was sie sich für die Zukunft wünscht? »Die Wohnungswirtschaft ist ein Bereich, der über Jahrzehnte gedacht werden muss.« Die drei Säulen sozialer Wohnungsbau, gemeinnütziger Wohnbau und der freie Wohnungsmarkt müssen miteinander kommunizieren. »Jeder Eingriff in eine Säule wirkt sich am Ende des Tages in irgendeiner Form auf die gesamte Wohnversorgung aus«, betont sie. Der Wohnungsmarkt müsse auch als Wirtschaftsfaktor erkannt werden. »Alles, was wir nicht gut lösen, trifft am Ende des Tages den Menschen.«

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