Montag, April 29, 2024

Das LVS/SLS kennt die Lagerplatzstruktur und plant die Kommissionierungen im Logistiklager in Wieselburg.Die Brautradition geht in Wieselburg auf das Jahr 1625 zurück. Heute werden jährlich bis zu eine Million Hektoliter Bier produziert. Für den reibungslosen Ablauf der Logistik sorgt seit kurzem eine IT-Lösung von T-Systems.

Die Jahresproduktion in Wieselburg beträgt bis zu eine Million Hektoliter Bier, wobei 70 Prozent des Gerstensaftes in Flaschen und 30 Prozent in Fässer abgefüllt werden. Damit steht selbst für Logistiklaien außer Frage: Das ist manuell kaum fehlerfrei abzuwickeln. Gemeinsam mit T-Systems und deren Subunternehmern Locanis und Metasyst hat die Brau Union, Marktführer am österreichischen Biersektor, daher eines der Wieselburger Logistiklager via Pilotprojekt mit Informationstechnologie intelligent vernetzt. Das Lagerverwaltungssystem von Metasyst sowie das Staplerleitsystem und die Sensorik von Locanis erledigen den gesamten Logistikprozess vom Wareneingang über die Blockbildung, die Kommissioniersteuerung, die Bestandsführung von Voll- und Leergut bis zur LKW-Verladung.

Die Entscheidung für die Einführung des LVS/SLS (Lagerverwaltungs-/Staplerleitsystem) fiel bereits 2008 im Zuge der Verlagerung einer Abfüllanlage von Schwechat nach Wieselburg. »Das Projekt war schwierig. Wir haben völliges Neuland betreten. Nach zwei Testproduktionen ist das System dann aber am 1. März 2011 in den Produktionsbetrieb übernommen worden«, berichtet Brau-Union-Generaldirektor Markus Liebl. Betreut und betrieben werden Software und Infrastruktur direkt von T-Systems, die Brau Union ist in das  Dynamic-Storage-System kaum involviert. Fehlermeldungen ergehen direkt an das Servicecenter und Application-Management des IT-Unternehmens. Tägliche Sicherungen im Rahmen des Backup-and-Storage-Konzeptes verhindern bei einem Systemausfall den Verlust der durch die Lagerdrehung schnell veränderten und großen businesskritischen Datenmengen.

Intelligentes Lager
»Das LVS/SLS reduziert Zeit und Kosten«, schildert Liebl zufrieden. »Wir sind jetzt noch flexibler. Der Lagerleitstand behält aus einer zentralen Position den kompletten Überblick und verantwortet die Steuerung des Lagers. Er kennt unter anderem den aktuellen Lagerstand, Staplerpositionen, die aktuelle Produktionssituation und die überaus kritische LKW-Ent- und Beladung.« Bis zu fünf LKW können gleichzeitig be- und entladen werden, da die Staplerfahrer mehrere Aufträge gleichzeitig erledigen und bei der Rückfahrt beispielsweise Leergut transportieren. Das System bietet eine grafische Übersicht über Lager und Leergut. Mithilfe von Bewegungssensoren berechnet das System kontinuierlich die Position der Stapler und erkennt den positionsgenauen Standort der Stapler und bewegter Ware. Sensoren am Stapler registrieren zudem qualitative Zusatzinformationen wie Höhenbewegung der Staplergabel, Gewicht auf der Gabel und präzisieren damit die Position der abgeladenen Palette bzw. verhindern fehlerhafte Entnahmen von Paletten.

Wenn ein Fahrer am falschen Ladeort abladen möchte, wird er vom System gewarnt und die Abladung verhindert. Die gesamte Kommunikation zwischen den Staplern und dem dynamischen Logistiksystem erfolgt über WLAN. Für Logistiker Josef Dau erbringt das LVS/SLS Höchstleistung. »Menschliche Kontrolle ist aber trotzdem notwendig. Auch bei optimal gesteuerten Systemen fallen manuelle Tätigkeiten an. In der Logistik der Brau Union erteilt der Leitstandsmitarbeiter etwa den Auftrag für Be- und Entladung. Die weiteren Aufgaben übernimmt dann das System.«

Nachhaltig
»Mit dem dynamischen Lager werden Fahrwege minimiert, bei einer gleichbleibenden Zahl von Staplern kann der Lagerumsatz erhöht und der Gasverbrauch gesenkt werden. Jedes Bier der Brau Union, so z.B. Gösser, Zipfer, Kaiser, Puntigamer, Schwechater oder Heineken, trägt zur CO2-Reduktion bei«, merkt Generaldirektor Liebl zufrieden an. Innerhalb der Heinekengruppe, zu der die Brau Union seit 2003 zählt, ist die Wieselburger Logistiklösung einzigartig.

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