Mittwoch, Mai 01, 2024
Windows 7 macht den Anwendern Spaß und bietet jene Leistung und Sicherheit, die auch ein Großbetrieb braucht. Doch nicht jeder muss gleich umsteigen.

Der weltweit erfolgte Marktstart von Windows 7 komme gerade zur rechten Zeit, verkündete Microsoft-Österreich-Geschäftsführerin Petra Jenner bei der Launch-Veranstaltung am 21. Oktober in Wien. Das am Markt bei weitem erfolgreichste Betriebssystem soll in seiner siebten Version seinen Nutzern eine bessere Übersicht über den Arbeitsplatz und abgelegte Dokumente bieten und folglich die Effizienz steigern. Wesentliche Neuerungen sind die größere Dynamik der Taskleiste und eine völlig überarbeitete Suchfunktion. Sie überzeugen selbst die schärfsten Windows-Kritiker. Dateien sind dadurch in der Regel schneller gefunden und aufgerufen. Der moderne Schreibtischkrieger leidet ja unter der Informationsflut und den Dokumentenbergen wie ein Hund. Das jüngste Windows lässt nun diese Flut einfach teilen, die Berge spielerisch erklimmen.

So weit der erste, positive Eindruck. Werden nun Konsumenten und Unternehmen durch die Bank auf Windows 7 wechseln? Petra Jenner ist davon überzeugt. "Wir haben ein reines Gewissen, dieses Betriebssystem ist bereit. Es gibt keinen Grund, nicht zu migrieren", sagt sie. Man habe den Kunden zugehört. Dieser Satz fällt einige Male bei der Präsentation zum Marktstart in der Wiener Urania. Acht Mio. Beta-Nutzer seit März 2009 und mehr als eine Milliarde Kundensessions haben die Oberfläche auf Herz und Nieren geprüft. Mit der neuen intuitiven Bedienung, einer grafisch abgerundeten Oberfläche, der Unterstützung von Multi-Touch-Screens – mehrere Finger gleichzeitig können Befehle ausführen – und zahlreichen Medienformaten, darunter Satellitenfernsehen, liefere Microsoft genau das, was die Kunden wollen. "Uns ist wichtig, dass der Konsument Freude daran hat", verrät Jenner. Die Produktivität im Arbeitsleben aufgrund der optimierten Dokumentenverwaltung und der flotten Betriebsbereitschaft – so kann ein Rechner innerhalb von ein bis zwei Sekunden aus dem Stand-by-Modus zurückgeholt werden – ergibt sich damit quasi von selbst. Zugehört hat Microsoft mit Sicherheit auch bei der Konkurrenz. Erst Apple hatte es geschafft, einer breiten Masse Applikationen und Funktionalitäten auf Rechnern und Handys vergnüglich aufzubereiten. Microsoft war stets der "uncoolere" Hersteller. Bei Windows 7 wurde nun Wert auf den Coolness-Faktor gelegt.

Die wahre Prüfung aber hat das neue Windows, das im Jahr 2006 noch unter den Codenamen "Vienna" gehandelt wurde, bei Raiffeisen Informatik bestanden. Als eine der ersten Unternehmen weltweit startete der IT-Dienstleister im Frühjahr 2009 ein Windows-7-Rollout bei seinem Kunden Uniqa. Raiffeisen-Informatik-Geschäftsführer Wilfried Pruschak wusste, worauf er sich einlässt: "Wir haben in der Vergangenheit schon die Erfahrung gemacht, dass so manches Betriebssystem bei seiner Release nicht immer verantwortungsvoll auf die Kunden losgelassen werden konnte." Also testete der Rechenzentrumsanbieter das System auf Herz und Nieren. "Wir haben jeden Härtetest, der uns eingefallen ist, durch Windows 7 gejagt", berichtet Pruschak. "Wenn Sie 20.000 Clients in einem Rechenzentrum managen, ist jeder kleine Softwarefehler eine Katastrophe. So viele Helpdesk-Mitarbeiter können Sie gar nicht beschäftigen." Das Ergebnis beim IT-Spezialisten: das neue Windows sei "reif und erwachsen". Es bietet die notwendige Sicherheit und liefert mit dem integrierten Angebot von Laufwerksverschlüsselungen auch ein einfaches, wie wirkungsvolles Werkzeug für die Datensicherheit auf USB-Sticks. Derzeit läuft das System auf 200 Rechnern in der Entwicklungsabteilung der Uniqa. In den nächsten 18 Monaten soll es auf allen 7.500 PCs bei dem Versicherungsunternehmen eingesetzt werden. "Windows ist gut gelungen", betont nochmals Pruschak. "Hier kann auch unter Leistungsdruck rund um die Uhr gearbeitet werden."

Apropos Leistungsdruck: jener Fehler, der den Markterfolg des Vorgänger Vista torpediert hatte, wurde nicht wiederholt. Das neue Windows kommt mit ähnlichen niedrigen Systemanforderungen wie Windows XP aus. Mit einer Prozessorgeschwindigkeit von mindestens 1 GHz und 1 GB Hauptspeicher darf das Alter eines Rechners auch vier bis fünf Jahre betragen. "Zwei Drittel der vorhandenen PCs in Unternehmen und im Privatgebrauch sind fit für Windows 7", meint Petra Jenner. Microsoft rechnet am Markt mit bis zu 300.000 neuen Arbeitsplätze und 320 Mrd. Dollar Wertschöpfung weltweit durch Windows 7. Für jeden Euro, der mit dem neuen Windows umsetzt wird, werden im 5.000 Unternehmen starken Partnersystem in Österreich 19 Euro generiert. Laut IDC werden bis Ende 2010 weltweit 177 Mio. Windows 7-Lizenzen verkauft werden. Für Österreich wollte Jenner keine Vorgaben nennen.

Wird auch bei Raiffeisen Informatik selbst nun der Umstieg auf Windows 7 erfolgen? "Nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre", verweist Wilfried Pruschak auf bestehende Vista-Installationen im seinem Haus, die erst abgeschrieben werden müssen und in puncto Sicherheit zufrieden stellend arbeiten. Bei der Uniqa war der Druck für einen Technologiewechsel wesentlich höher. Dort werkt man bis zum endgültigen Umstieg aller Arbeitsplätze noch mit Windows 2000. Die Uniqa-Entwickler dürfen dafür jetzt gleich den Sprung auf Windows 7 vollziehen. Alle unternehmensspezifische Applikationen des Versicherers werden nun auf das neue Windows migriert.

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