Friday, June 06, 2025

Mehrwert für Manager

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Immer mehr Recruiting-Prozesse setzen auf datengetriebene Analyse statt auf reines Design. Die österreichische Vermittlungsagentur agent°ex GmbH, spezialisiert auf IT-Freelancer:innen, entwickelt derzeit eine AI-gestützte Agenturlösung, die selbständige IT-Expert:innen und Unternehmen schneller, gezielter und effizienter zusammenbringt.

Michael Horvath, Gründer der Agentur agent°ex und Dominik Oberrauner, AI Product Owner.

Der klassische Lebenslauf als PDF ist ein Auslaufmodell. Unternehmen nutzen zunehmend automatisierte Systeme, die Profile maschinell einlesen und im ersten Schritt rein datenbasiert analysieren. Entscheidend ist, ob ein Profil maschinenlesbar, klar strukturiert und inhaltlich vollständig ist – insbesondere im Hinblick auf Erfahrung, Projektergebnisse und fachliche Kompetenzen. Design rückt zunehmend in den Hintergrund und kann in manchen Fällen sogar die Datenerfassung stören. Es entsteht eine neue Form des Lebenslaufs: der AI-CV. Diese neuen, strukturierten Profile liefern deutlich tiefere Einblicke in Projekte, Rollen und Verantwortungsbereiche – und ermöglichen so ein differenziertes, automatisiertes Matching.

„Detaillierte Projektbeschreibungen waren für uns immer schon zentral, um die Fähigkeiten eines/r IT-Expert:in realistisch einschätzen zu können. Besonders jetzt, im Zuge der Entwicklung unserer AI-gestützten Agenturlösung, zeigt sich noch deutlicher, wie entscheidend ein aussagekräftiges, datenbasiertes Profil ist. Nur auf dieser Basis kann ein AI-Matching fair und zielführend erfolgen“, erklärt Michael Horvath, Gründer der agent°ex GmbH.

Zwar bleiben Design und Struktur eines CVs weiterhin relevant – sie werden jedoch erst in späteren Phasen des Auswahlprozesses zu Bewertungskriterien. Auch Anschreiben werden zunehmend von AI-Systemen analysiert: etwa hinsichtlich Tonalität, Relevanz zur Position oder Bezug zum Unternehmen. Parallel entstehen neue Möglichkeiten in der Analyse und im Vergleich von Lebensläufen. „Wir entwickeln derzeit ein System, das Suchanfragen wie ‚Zeig mir alle Bankprojekte mit Budgetverantwortung in den letzten drei Jahren‘ nicht nur versteht, sondern binnen Sekunden passende Ergebnisse liefert. Gleichzeitig nutzen wir AI Reasoning – also die Fähigkeit, logische Zusammenhänge zu erkennen – um auch Erfahrungsmuster, Projektkontexte und weiche Faktoren wie Kundennähe in die Auswahl einzubeziehen“, erläutert Dominik Oberrauner, AI Product Owner bei agent°ex.

Im Rahmen des von der Wirtschaftsagentur Wien geförderten Innovationsprojekts geht es nicht nur darum, Unternehmen und IT-Freelancer:innen durch faires, datenbasiertes Matching effizient zusammenzubringen. Langfristig sollen sowohl Kunden als auch Freelancer:innen in der Lage sein, ihre individuellen Anforderungen direkt über eigene, trainierbare AI-Agenten abzubilden. Das Unternehmen zeigt sich optimistisch: Rund 80 % der technischen Möglichkeiten lassen sich rasch umsetzen – doch gerade die letzten 20 %, die über Marktreife und Praxistauglichkeit entscheiden, erfordern tiefes Verständnis für Technologie und Businessprozesse. Natürlich ist auch Datenschutz ein zentrales Thema im Zuge der Entwicklung. Gleichzeitig macht agent°ex klar: AI wird den Menschen nicht ersetzen. Der persönliche Faktor bleibt entscheidend – besonders dort, wo es um Feingefühl, Vertrauen und Kontextverständnis geht.

 „Wir sehen AI als kraftvolles Werkzeug, das unsere Teams unterstützt – aber nicht ersetzt. In den vergangenen 18 Jahren erfolgreicher Unternehmensentwicklung, haben wir stets auf persönliche Betreuung gesetzt und werden auch künftig alle, die mit uns arbeiten, persönlich begleiten und beraten“, betont Michael Horvath. So positioniert sich agent°ex bewusst als hybride Agentur: Die neue Plattform verbindet intelligente Automatisierung mit erfahrungsbasierter Beratung – für mehr Effizienz, mehr Qualität und ein Matching-Erlebnis, das Mensch und Technologie ideal vereint.

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