Am 26. - 27. März 2014 fand die IIR-Konferenz "KURS 2014" in Wien statt. Über 200 Teilnehmer aus den Bereichen Zahlungsverkehr, IT, Compliance & Geldwäsche und Marktfolge nahmen an dem Bankenkongress teil.
In der einleitenden Keynote bekräftige Peter Brezinschek, Chefanalyst der Raiffeisen Research, dass sich die Eurozone aus dem Konjunkturtief herausgearbeitet habe. Für das Jahr 2015 erwartet der Chefanalyst einen weiteren Anstieg dieser Entwicklung. Aktuelle politische Spannungen zwischen Russland und der Ukraine haben jedoch Einfluss auf die europäische Konjunktur. Der Ökonom warnte vor Russland als langfristiges Anlageland.
Helmut Ettl, Vorstandsmitglied Finanzmarktaufsicht, berichtete aus erster Hand über die Ziele und Aufgaben der neu beschlossenen europäischen Bankenunion. Die 128 größten Bankengruppen werden von der EZB direkt beaufsichtigt und geprüft. In Österreich betrifft es unter anderen die Erste Bank, die BAWAG P.S.K., die Volksbanken Gruppe, die Raiffeisenlan
desbanken Niederösterreich-Wien und Oberösterreich und die Raiffeisen Zentralbank. Die restlichen mehr als 700 Banken und Kreditinstitute in Österreich betreut nach wie vor die FMA. Auf EU-Ebene überwachen mehr als 900 Mitarbeiter in Zukunft knapp 130 Bankengruppen.
Wie unterschiedlich die Meinungen der Experten sind, zeigte die anschließende Diskussion. Peter Brezinschek sieht im derzeitigen Regierungsprogramm keine deutliche Förderung des Kapitalmarktes, welche aus seiner Sicht jedoch ein Kriterium für Wachstum wäre. Die Politik schaffe es nicht, sich von schlechten Banken zu trennen, bekrittelt Univ.-Prof. Thomas Gehrig, Professor für Finanzwirtschaft, Universität Wien.
"Die nächste Krise kommt bestimmt. Wann genau ist schwer zu sagen", Gerald Hörhan, Vorstandsvorsitzender der Pallas Capital Holding AG, bezweifelte mit seinen Aussagen, dass die Banken dafür ausreichend gerüstet sind. Brezinschek und Ettl hingegen schätzen den Bankensektor durch die Systemanpassung durchaus als krisenresistent ein.