Montag, Oktober 07, 2024

Eine erste Bilanz der Klima-Verpflichtungsperiode Kyoto I zeigt: die Ziele des Kioto-Klimaschutzabkommens wurden verfehlt. Obwohl die Treibhausgas-Emissionen insgesamt rückläufig sind, wurde der Zielwert von max. 68,8 Mio. Tonnen um knapp 11 Mio. Tonnen überschritten. Das Dilemma hat Österreich durch Zukauf von Emissionszertifikaten gelöst, um die Reduktionsverpflichtungen einhalten zu können. „Das Geld hätte man sicherlich besser verwenden können“, so die Kritik seitens Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt. „Jede Tonne Treibhausgas ist zuviel. Denn jede Tonne hat seinen Preis und muss also auch in Euro umgerechnet werden.“

Die meisten Schadstoffe enstehen im Verkehrsbereich und in der produzierenden Industrie. Der Anstieg der Fahrleistung im Straßenverkehr führte seit 1990 zu einer Emissionszunahme von 54 %. Eine positive Entwicklung zeigt die Forstbilanz aus Neubewaldung und Entwaldung. Hier konnte Österreich 6,8 Mio. Tonnen Kohlendioxid „eingesparen“. Diese werden über die letzte Kyoto-Verpflichtungsperiode 2008-2012 als Senke angerechnet. Auch auf dem Sektor Raumwärme und Kleinverbrauch konnte einen Rückgang von 6,6 % verzeichnet werden.

Umweltvorreiter
Laut Umweltminister Andrä Rupprechter ist Österreich in einer relativ guten Ausgangsposition. Zeit zum Ruhen bleibt aber nicht. „Ich möchte Österreich wieder zum Umweltvorreiter machen. Österreich wird sich bei den bevorstehenden Verhandlungen zur europäischen Klima- und Energiepolitik 2030 aktiv einbringen“, so Rupprechter. Praktisch heißt das für den Minister, das heimische Potenzial der österreichischen Umwelttechnologien stärker zu nutzen. 

Für ihn hat Klimatschutz keine Farbe und ist vielmehr ein Gemeinschaftsprojekt von vier Ressorts: Das Umweltressort, Verkehrsressort, Energieressort und Sozialressort müssen an einem gemeinsamen Strang ziehen, sofern das Ziel erreicht werden soll. Parallel fordert Rupprechter eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Klimaschutz - eine Herausforderung für das produzierende Gewerbe und das wirtschaftliche Potenzial von Energiecontracting.

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