Freitag, April 26, 2024

Lukas Hader setzt mit dem oberösterreichischen Biotech-Unternehmen Multikraft seit Juni 2022 auf erneuerbare Energie. Dadurch wurden bislang mehr als 42,6 Tonnen CO2 und knapp 12.000 Euro Stromkosten eingespart.

Österreich hat ein hohes Innovationspotenzial bei erneuerbaren Energien. Auch weltweit sind sie ein Wachstumsmarkt und Wirtschaftsmotor der Zukunft. Über die Herausforderungen der Transformation des Energiesystems bei Firmen, die per se nicht der energieintensiven Industrie zugerechnet werden, spricht Lukas Hader, Geschäftsführer Multikraft. 

In welchen Bereichen ist Multikraft tätig?

Lukas Hader: Seit der Gründung von Multikraft vor mehr als 40 Jahren liegt unser Fokus auf ökologischen Alternativen und nachhaltigen Lösungsansätzen, damals noch vorwiegend im Bereich Landwirtschaft und Futtermittel. Wir arbeiten mit der Natur als Vorbild, fördern deren Regeneration und stärken natürliche Prozesse. Dank unserer langjährigen Erfahrung im Bereich Mikroorganismen können wir hochqualitative Produkte bieten, die im Bereich Garten, Landwirtschaft, Haushalt und Reinigung, in der Tierhaltung, bei der Körperpflege und für das Wohlbefinden – Wasserbelebung oder Nahrungsergänzung – eingesetzt werden.

Welche Hürden sehen Sie beim Übergang zu erneuerbarer Energie für Unternehmen? Wie kann dieser gelingen?

Hader: Für uns war bereits bei einem Neubau im Jahr 2007 klar, dass wir auf Biomasse, also Hackschnitzel, als Heizung setzen und auch für die Heißwasserproduktion Solarenergie nutzen. Eine Photovoltaikanlage war hier noch kein Thema, da die damals noch sehr leistungsschwachen Module auf unseren Dachflächen zu wenig Ausbeute hatten. Mit dem Ausbau 2017 haben wir in eine größere Hackschnitzelheizung und vor allem in Pufferspeicher investiert, damit wir die Energie der Solaranlage auch am Wochenende nützen konnten. Mit der Investition in die Photovoltaikanlage im letzten Frühjahr können wir nun auch 50 Prozent unseres Jahresstrom­bedarfs selbst decken.

Der hauptsächliche Hemmschuh ist nicht mehr die Technologie, sondern die Bewilligung der Photovoltaik-Förderung und die damit zusammenhängende Bauverzögerung, die über ein Jahr betrug. Wird nämlich gleichzeitig gebaut, wird die Förderung gestrichen. Auch die Auszahlung der Förderung hat über neun Monate gedauert – hier gibt es dringenden Aufholbedarf in der Verwaltung.

Welche Schritte sind notwendig, um das Bewusstsein erneuerbarer Energie bei Unternehmen zu schärfen?

Hader: Meiner Meinung nach muss das Bewusstsein gar nicht mehr geschärft werden. Die hohen Stromkosten sorgen bereits für ein Umdenken. Der finanzielle Vorteil kombiniert mit den hohen Förderungen ist die beste Motivation.

Ab wann lohnt sich die Investition in erneuerbare Energie? Ist sie für jedes Unternehmen relevant?

Hader: Ja, es ist für uns alle relevant. Unser Betrieb hat zwar keinen sehr großen Strombedarf, aber neben der Wirtschaftlichkeit motiviert uns das gute Gefühl, etwas zu einem gesunden Klima beizutragen, indem wir in erneuerbare Energie investieren. Das wird vor allem von Mitarbeiter*innen und Kund*innen enorm geschätzt.

(Titelbild: Werner Ded)

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