Freitag, Dezember 01, 2023

Nach einer umfassenden Revitalisierung wird das älteste Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug künftig den Jahresstrombedarf von 400.000 Haushalten decken.

Titelbild: Das Einheben des neuen, riesigen Rotorsterns. 

Mit der Inbetriebnahme der neuen Maschine 1 wurde heute eines der bedeutendsten Revitalisierungsprojekte der österreichischen Wasserkraft abgeschlossen. Im Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug wurden in den vergangenen acht Jahren alle sechs aus den 1950er-Jahren stammenden Turbinen und Generatoren durch moderne, hocheffiziente Maschinensätze ersetzt. Das Energieunternehmen Verbund investierte hundert Millionen Euro in das Donaukraftwerk, das künftig jährlich etwa 1,4 Milliarden Kilowattstunden erneuerbaren Strom aus Wasserkraft zur Stromversorgung in Österreich bereitstellt.

„Der heutige Tag unterstreicht Niederösterreichs Position als Land der Erneuerbaren Energie“, so der Zweite Präsident des niederösterreichischen Landtages, Karl Moser, anlässlich der feierlichen Inbetriebnahme: „Was vergangene Generationen geschaffen haben in Ybbs, haben die Betreiber mit großem Aufwand gepflegt und unglaublich verbessert. Im Kampf gegen die Energiekrise zählt jede zusätzliche Kilowattstunde, und Ybbs-Persenbeug liefert Millionen davon. Wir danken allen Projektbeteiligten und wünschen Glück auf für die Erneuerbare Energie!“

Bei der feierlichen Inbetriebnahme des neuen Kraftwerks (v.l.n.r.): Bgm Gerhard Leeb (Persenbeug), Bgm Friedrich Buchberger (Hofamt-Priel), Bgm Ulrike Schachner (Ybbs), COO Verbund Achim Kaspar, 2. Landtagspräsident Karl Moser, NR-Abg. Alois Schroll, Michael Amerer, Verbund Hydro Power, Bezirkshauptfrau Daniela Obleser, Karl Heinz Gruber, Verbund Hydro Power, Militärkommandant Brigadier Martin Jawurek.

Mehr erneuerbarer Strom 

Nach Abschluss der umfassenden Revitalisierung erzeugt das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug deutlich mehr Strom: „Das hier erfolgreich umgesetzte Erneuerungsprojekt ist ein Musterbeispiel für unseren Kampf gegen die Klimakrise“, sagt Achim Kaspar, als Mitglied im Vorstand von Verbund zuständig für Erzeugung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. „Die hier am Standort gewonnene Mehrerzeugung entspricht der Jahresproduktion eines durchschnittlichen, mittelgroßen Laufkraftwerks in Österreich! So wird das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug nach der damaligen historischen Leistung in der Zeit des Wiederaufbaus erneut zu einem Symbol für Generationen: als wichtiger Baustein für unsere saubere, heimische und erneuerbare Energiezukunft“, so Kaspar.

Wasserkraft als tragende Säule der Energiewende

Michael Amerer, Geschäftsführer der Verbund Hydro Power GmbH, erklärt: „Mit der Investition schaffen wir nachhaltige Werte. Die Wasserkraft als zuverlässigste aller Erneuerbaren Energien ist die tragende Säule der Stromversorgung in Österreich. Zusammen mit den beiden aktuell laufenden Revitalisierungen in Ottensheim-Wilhering und Wallsee-Mitterkirchen ist das Erneuerungsprojekt hier am Standort ein weiterer wichtiger Schritt hin zu mehr Versorgungssicherheit.“ 

Die Errichtung des Kraftwerks Ybbs-Persenbeug zählte nach dem 2. Weltkrieg zu den Pionier-Projekten des Wiederaufbaus in Österreich. Durch die Revitalisierung konnte die Erzeugung auf in Summe 1,4 Milliarden kWh erhöht werden. Die damit erreichte Effizienzsteigerung von 6 % entspricht dem Jahresstromverbrauch von 22.000 Haushalten und einer Einsparung von jährlich 62.000 Tonnen CO2-Emissionen. Und das, ohne baulich in die Umgebung eingreifen zu müssen.

Der Turbinentausch von außen: Alle sechs aus den 1950er-Jahren stammenden Maschinensätze des Kraftwerks wurden durch moderne Turbinen ersetzt.  

Ergänzend zur Effizienzsteigerung wurden in den vergangenen Jahren im Umfeld des Kraftwerks Ybbs-Persenbeug im Zuge des LIFE-Projekts „Netzwerk Donau“ außerdem Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums Donau umgesetzt. Noch deutlich darüber hinausgehende Ökomaßnahmen werden in den kommenden Jahren im Rahmen des EU-LIFE-Projektes „Bluebelt Danube-Inn“ realisiert. Dazu zählt unter anderem auch eine moderne Organismenwanderhilfe, damit Fische und andere Wasserlebewesen das Donaukraftwerk passieren können.

(Bilder: Verbund) 

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