Kaum ein anderer Begriff ist in den letzten Jahren so inflationär und missbräuchlich verwendet worden wie die »Nachhaltigkeit«. Jedes Unternehmen nimmt heute für sich in Anspruch, nachhaltig zu agieren. Nicht selten bleibt es aber bei Lippenbekenntnissen. Deshalb hat der Bau & Immobilien Report diese Rubrik ins Leben gerufen, in der bekannte Branchenplayer darlegen können, wie der Nachhaltigkeitsgedanke in ihrem Unternehmen konkret umgesetzt wird.
Nachhaltig in jedem Geschäftsfeld - Hubert Rhomberg, Geschäftsführer der Rhomberg Holding
Wir bei Rhomberg Bau wollen, dass unser Handeln und vor allem die Ergebnisse unseres Handelns umfassend nachhaltig sind – und zwar im Sinne sozialer, umwelttechnischer und wirtschaftlicher Sinnhaftigkeit. Ganz wichtig sind für uns dabei die Mitarbeiter: Sie sind es letztendlich, die das Unternehmen mit Leben und mit Sinn füllen und so eine entsprechende Wirkung entfalten. Wir setzen daher auf eigenständige, verantwortungsvolle Mitarbeiter, die wir nach Kräften in ihrer persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung unterstützen und denen wir voll vertrauen.
Außerdem betten wir Nachhaltigkeit in jeden Prozess, jede Maßnahme und jede Tätigkeit in jedem unserer Geschäftsfelder ein. Beispielsweise mit unserem integrierten Managementsystem. Und wir pflegen intensive Partnerschaften mit sozialen Wohnbauträgern und unterstützen sie umfassend bei der Schaffung von leistbarem Wohnraum mit hohem Komfort. In den Projekten werden immer wieder neue Standards gesetzt: So hat Rhomberg für die Alpenländische Heimstätte eine Anlage in energiesparender Passivhausqualität errichtet – das erste Gebäude seiner Art in Vorarlberg in Holzbauweise.
Apropos Holz: Mit dem Holz-Hybrid-Bausystem »LifeCycle Tower« der Rhomberg-Tochter Cree wird Holz als Baumaterial in modularer Systembauweise in die Stadt gebracht. Holz ist ein besonders nachhaltiger, weil nachwachsender Rohstoff, der darüber hinaus CO2 speichert und den ökologischen Rucksack eines Gebäudes dramatisch senkt. Die Systembauweise verkürzt Bauzeiten und damit Lärm-, Staub- und Umweltbelastungen.
Arbeiten nur mit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft - Herbert Jöbstl, Geschäftsführer der Stora Enso Wood Products GmbH in Zentraleuropa
Nachhaltigkeit ist in unserer Geschäftstätigkeit zentral. Wir arbeiten mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz und kommen damit täglich mit den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit in Kontakt. Wir haben strenge Leitlinien, was z.B. die Transportwege betrifft und verarbeiten vor allem lokale Rohstoffe. Über 80 Prozent der Hölzer, die in unseren Werken in Österreich verarbeitet werden, sind zertifiziert. Dank unserer Verwertungskette und interner Kontrollsysteme können wir auch beim Rest garantieren, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommt. Wichtig ist uns aber auch die effiziente Nutzung des eingesetzten Rohmaterials. Wir wissen, dass wir den Wald, in dem unser Holz wächst, langfristig erhalten müssen. Nachhaltigkeit in der Produktion und Verarbeitung ist für uns also selbstverständlich.
Wir sehen Nachhaltigkeit aber in einem noch größeren Zusammenhang. Die Urbanisierung der Welt schreitet voran. Für uns ist das Bauen mit Holz die große Chance für die Stadtentwicklung. Wir haben in den letzten Jahren bewiesen, dass mit unserem Baustoff CLT (Cross Laminated Timber) zukunftstaugliche Bauprojekte in der Stadt möglich sind: vom Schulgebäude in Wien über mehrgeschoßige Wohnbauten in London und Mailand bis hin zur öffentlichen Bibliothek in Melbourne. Gerade im Städtebau kann CLT seine Vorteile voll ausspielen. Durch den hohen Vorfertigungsgrad können Kosten und Bauzeit reduziert werden. Die Gebäude sind langlebig und haben eine hohe Brand- und Erdbebensicherheit. Bei der Nachhaltigkeit kann ohnehin kein Baustoff mithalten. Gebäude aus Holz sind CO2-Speicher und nach Ende der Nutzungsdauer kann das Holz recycelt oder thermisch verwertet werden.
Natur und Industrie im Einklang - Gerhard Hackl, Geschäftsführer HAKA Küche GmbH
HAKA geht den grünen Weg. Seit 85 Jahren setzt der Familienbetrieb auf einen ausgeklügelten Maschinenpark, Qualität und Ökologie. Bereits in der dritten Generation werden alle Küchen am Standort Traun gefertigt. So bleiben 100 Prozent Wertschöpfung im Land. Transportwege werden eingespart und die Region wird gestärkt. Mit unseren Investitionen bauen wir die Wertschöpfungskette kontinuierlich aus. So ist auch unser einzigartiger Ökopark am Standort Traun der Beweis für ressourcenschonende Lebensweise. Regionale Qualität und heimische Produkte liegen uns am Herzen. Äpfel vom eigenen Baum, Eier von den eigenen Hühnern, Kräuter aus dem hauseigenen Garten, eine eigene Nutztierhaltung, eine Gemüseplantage und 8.280 m2 Grünanlage am Trauner Areal garantieren Unabhängigkeit und gewährleisten Topqualität der verwendeten Produkte, die in vielen Kochshows verarbeitet werden. Auch die Mitarbeiter profitieren, denn das biologische Obst und Gemüse steht ihnen kostenlos zur Verfügung.
Abgesehen von den leiblichen Genüssen wurde in den letzten drei Jahren auch das gesamte Lichtkonzept der HAKA Küchen auf LED umgestellt. Selbst der Schauraum wurde ausschließlich mit LED-Licht ausgestattet, was eine Stromersparnis von 90 % mit sich bringt.