Tuesday, October 28, 2025

Mehrwert für Manager

Bau | Immobilien

Die Zahl der Baubewilligungen lag 2024 bei 51.500 und damit weiterhin rund ein Drittel unter dem 10-Jahresschnitt. Einen Aufwärtstrend gibt es sowohl bei der Zahl der geförderten Wohneinheiten und den Ausgaben der Wohnbauförderung. So die zentralen Ergebnisse der Wohnbauförderungsstatistik 2024, die alljährlich vom Fachverband Steine-Keramik mit dem Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) erstellt wird.

„Durch die hohen Kreditzinsen, die stark kritisierte KIM-Verordnung und den gestiegenen Baupreisen kamen wir auch 2024 bei den Baubewilligungen nicht aus der Talsohle heraus. Erstmals seit Jahren sehen wir allerdings einen Aufwärtstrend bei den Neuförderungen, was leichten Anlass zur Hoffnung zur Beseitigung der Wohnraumknappheit gibt“, so Robert Schmid, Obmann des Fachverbands.

Baubewilligungen in der Talsohle, Zuwachs bei Förderungen
2024 wurden 51.500 Wohneinheiten in neuen und bestehenden Gebäuden baubewilligt – deutlich unter dem 10-Jahresschnitt. Insgesamt wurden 19.200 Wohneinheiten gefördert (+13% gegenüber 2023). Die Ausgaben der Wohnbauförderung stiegen im vergangenen Jahr um 14% auf EUR 2,51 Mrd. und erreichten damit wieder das Niveau der frühen 2010er Jahre.
„Es ist nun dringend nötig, dass mit der Wohnbauförderung die Bauproduktion stabilisiert und das Angebot an leistbaren Wohnungen erhöht wird. Wir sehen ansonsten das Risiko, dass durch die derzeitige Wohnraumverknappung die Baukosten weiter steigen werden“, warnt Schmid.

Die Studienergebnisse im Detail:
Wolfgang Amann, Studienautor und Geschäftsführer des IIBW, präsentiert die Hauptergebnisse der Wohnbauförderungsstatistik 2024 im Detail:

- Neubau stagniert auf tiefem Niveau: Nach langem Boom brach der Neubau ab 2021 massiv ein. Im vergangenen Jahr wurden 51.500 Wohneinheiten baubewilligt – das ist kaum mehr als die Hälfte des Höchststands von 2017 und um 34% unter dem 10-Jahresschnitt. Die Wohnungsproduktion brachte für den großvolumigen Wohnbau und die Eigenheime gleichermaßen schlechte Ergebnisse.

- Wohnbaurate im Bevölkerungsschnitt: Die Wohnbaurate (Wohnbaubewilligung pro 1.000 Einwohner) lag 2024 bei 3,5. Unter den Bundesländern lagen Wien (4,5) vor Vorarlberg (4,1) und Tirol (4,0) überdurchschnittlich gut. Unterdurchschnittlich waren Kärnten (2,7) sowie Salzburg und die Steiermark mit je 2,9.

- Aufschwung bei der Neubauförderung: 2024 brachte nach vielen rückläufigen Jahren erstmals wieder ein positives Lebenszeichen bei den Neubauförderungen. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 19.200 Förderungszusicherungen (15.300 bei Geschoßwohnungen und 3.900 bei Eigenheimen), das entspricht einem Zuwachs von insgesamt 13% gegenüber 2023.

- Wohnbauförderungsausgaben steigen an: Die Ausgaben der Wohnbauförderung stiegen im vergangenen Jahr um 14% auf EUR 2,51 Mrd. an. Damit lag man wieder über dem 10-Jahresschnitt. Bei der großvolumigen Neubauförderung gab es sogar +27% gegenüber 2023.

- Leichter Rückgang bei Sanierungsförderung: Die Sanierungsförderausgaben der Bundesländer sanken 2024 um 6% auf EUR 650 Mio. Zusammen mit der Umweltförderung des Bundes wurden EUR 2,15 Mrd. für Sanierung ausgegeben.

Technologieoffenheit gefordert
Abschließend betont Fachverbandsobmann Schmid: „Wenn wir mehr Wohnraum bereitstellen wollen, müssen wir nicht nur die Finanzierung sicherstellen, wir müssen auch auf die Technologieoffenheit Wert legen. Die derzeit vielerorts dogmatisch geforderte Abkehr von mineralischen, weil in der Herstellung CO2 verursachenden Baumaterialien, führt zu Markteinschränkungen und in weiterer Folge zur Verteuerung des Endprodukts ‚Wohnen‘. Ein liberaler, technologieoffener und transparenter Ansatz zur Bewertung der CO2 -Emissionen über den Lebenszyklus von Wohnraum ist jedenfalls zu forcieren. Dies würde den Markt beleben und Innovationen schaffen“.

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