Freitag, März 29, 2024
Foto: Thinkstock

2018 war für Aktionäre der heimischen Bau- und Immobilienwirtschaft ein durchwachsenes Jahr. Speziell in der zweiten Jahreshälfte wurden die an der Börse Wien gelisteten Titel dem allgemeinen Trend folgend regelrecht nach unten geprügelt. In den ersten Monaten 2019 folgte aber das ebenso fulminante Comeback. Aber wie geht es weiter? Wie lange dauert der Aufschwung noch an? Der Bau & Immobilien Report hat die Spezialisten der Erste Group, Christoph Schultes, Michael Marschallinger und Daniel Lion, um eine Analyse und Aktienempfehlung für Palfinger, Immofinanz und Wienerberger gebeten. In der kommenden Ausgabe lesen Sie die Einschätzungen zu Strabag und CA Immo*.

* Die Analysen zu Porr, Warimpex und UBM finden Sie in Ausgabe 6 des Bau & Immobilien Report und auf www.report.at

Viel umjubelt ging die Premiere von Mozarts "Zauberflöte", in der Regie von Carolin Pienkos und Cornelius Obonya, am 10. Juli im Opernsteinbruch St. Margarethen über die Bühne. Das Grundmaterial für das sensationelle Bühnenbild kam von Synthesa aus Perg.

Foto: Herausgeputzt: Timisoara ist 2021 europäische Kulturhauptstadt, dementsprechend wird derzeit viel renoviert und saniert. Ein großer Markt für Baumit Sanier-Produkte.

Baumit, Europas führender Anbieter von Wärmedämmverbundsystemen und Trockenmörtel, übernahm kürzlich 100 % der italienisch-rumänischen Aktiengesellschaft ITAL-KOL S.A.

Knapp eineinhalb Jahre vor Fertigstellung verkauft UBM Development gemeinsam mit ihrem Joint-Venture Partner S IMMO die letzten Bauteile des Quartier Belvedere Central (QBC) an den internationalen Investor EPH Eastern Property Holdings.

Mit der allgemeinen Geschäftsentwicklung ist Franz Josef Eder, Präsident des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB), zufrieden. Sorgen bereiten den Mitgliedsunternehmen die rückläufigen Lehrlingszahlen.

Die Baubranche profitiert nach wie vor von der guten Wirtschaftslage. Speziell im Wohnbau sowie im Industrie- und Gewerbebau läuft das Geschäft gut, Auslastung und Umsätze entwickeln sich bislang zufriedenstellend. Sorgen bereitet der Branche jedoch das Thema Ausbildung: Es gibt aktuell zu wenige Lehrlinge, was laut VÖB Konjunkturbarometer unterschiedliche Gründe hat. So gelten andere Branchen als attraktiver, auch gesellschaftliche Erwartungshaltungen spielen eine Rolle. Abgefragt wurde bei den Unternehmen der Branche erstmals auch das Thema Nachhaltigkeit am Bau.

Branche blickt optimistisch in die Zukunft
„Generell sind wir mit der Entwicklung der Branche zufrieden“, fasst Franz Josef Eder, Präsident des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB), die Ergebnisse des aktuellen Konjunkturbarometers zusammen. Der Wohnbau sorgt österreichweit weiterhin für die meisten Umsätze, auch Industrie- und Gewerbebau entwickeln sich gut. Rund die Hälfte der befragten Unternehmen gab an, dass die Umsätze im ersten Halbjahr 2019 gestiegen sind. Die Gründe dafür: Die allgemein gute Baukonjunktur führte zu Zugewinn von Kunden, dazu gesellten sich Veränderungen im Marktsegment, Ausbau des Leistungs- bzw. Produktportfolios, Ausbau der eigenen Kapazitäten, Erschließung neuer Geschäftsfelder und nicht zuletzt Firmenzukäufe bzw. Fusionen. Grundsätzlich blickt die Branche optimistisch in die Zukunft: Der Großteil der Befragten – zusammengerechnet stolze 90 Prozent – geht davon aus, dass sich das Jahr 2019 für das eigene Unternehmen sehr oder eher zufriedenstellend entwickeln wird. 40 Prozent der Befragten rechnen außerdem mit einer Umsatzsteigerung, vor allem aufgrund der nach wie vor guten Wirtschaftslage.

Problemkind Lehrlingsausbildung
Anlass zur Sorge gibt hingegen die Personalentwicklung, speziell im Bereich der Lehrlingsausbildung. Zwar stehen derzeit über 100 Lehrlinge in ganz Österreich bei den Betrieben der Branche in der Ausbildung, gleichzeitig sind aber auch Lehrstellen vakant. „Mehr als 40 Prozent der Befragten haben angegeben, dass sich zu wenige Interessenten auf die offenen Lehrstellen bewerben. Nur 21 Prozent sind mit der Situation zufrieden“, zeigt Franz Josef Eder auf. Besonders alarmierend: 91 Prozent der befragten Unternehmen haben angegeben, aktiv Maßnahmen zu treffen, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. „Dass ein Großteil von ihnen dennoch keine Auszubildenden findet, zeigt, dass es an anderer Stelle hakt“, so der VÖB Präsident weiter.

Deshalb wurde auch abgefragt, welche Gründe die Mitgliedsunternehmen des VÖB hinter der Lehrlingsflaute vermuten. Eder: „Die Antworten sind sehr aufschlussreich und reichen von Eintönigkeit im Industriebetrieb über zu geringe Aufstiegschancen und hoher Lärmbelastung bis hin zu gesellschaftlichen Gründen.“ Letztere umfassen etwa den gesellschaftlichen Rang von Arbeitern versus Angestellten sowie den Umstand, dass eine höhere schulische Ausbildung in der Gesellschaft mehr zählt als Handwerk. Gleichzeitig zeigt sich die Branche aber auch durchaus selbstkritisch: „Unsere Arbeitsplätze sind attraktiv und werden laufend an aktuelle Entwicklungen angepasst. Das muss auch über Marketing der Öffentlichkeit bzw. potenziellen Mitarbeitern bekannt gemacht werden“, lauten weitere Antworten.

Bürokratie bremst Lehrlinge
Für den VÖB Präsidenten kommt noch ein weiterer Grund hinzu, der einen Ansturm auf freie Lehrstellen zum Betonfertigungstechniker verhindert: „Die Artikel 15a-Vereinbarung zwischen den Bundesländern blockiert jegliche Flexibilität in der Zuteilung der Lehrlinge zu Berufsschulen. Anstatt die Berufsschule zu besuchen, die für sie am besten erreichbar ist, werden Lehrlinge durch die Schulbürokratie immer wieder dazu gezwungen, quer durch Österreich zu reisen.“ Das Ergebnis: Lehrlinge wählen andere Berufe, für die sie die Berufsschule entweder am Heimatort oder zumindest in zumutbarer Entfernung zum Wohnort besuchen können.
„Der Standort einer Berufsschule kann ausschlaggebend dafür sein, ob ein junger Mensch eine Lehre in der Baubranche beginnt oder nicht“, fasst Eder zusammen.

Nachhaltigkeit spielt immer größere Rolle
Erstmals wurde die Branche auch zum Thema Nachhaltigkeit am Bau befragt. Die Resonanz war eindeutig: Für 92 Prozent der Befragten ist Beton ein nachhaltiger Baustoff. Ein nachhaltiges Bauwerk sollte dabei unter anderem folgende Merkmale aufweisen: hohe Lebensdauer, Recycling der Baumaterialien, niedriger Energiebedarf des Gebäudes im Betrieb, Einbau von wiederverwendbaren Bauteilen. Die Befragten waren sich auch einig, dass Nachhaltigkeit in Zukunft eine immer größere Rolle im Bauwesen spielen wird – angefangen von der CO2-Gesamtbilanz eines Gebäudes über die gesamte Lebensdauer sowie rasches und kostengünstiges Bauen bis hin zu naturnahen regionalen Baustoffen und dem vermehrten Einsatz von Bauteilaktivierung.

Verbesserungsbedarf in den Abläufen
„Grundsätzlich sind wir zufrieden mit den Entwicklungen in der Branche“, fasst VÖB Präsident Eder zusammen. Wie im Vorjahr gebe es allerdings gehäuft Probleme in der Abwicklung: „Eine besser geplante Organisation der Abläufe, rechtzeitige Bestellungen, weniger Planänderungen und dergleichen mehr würden dazu beitragen, die Produktivität unserer Branche sowie des gesamten Bauwesens weiter zu steigern.“

Kreislaufwirtschaft ist das Gebot der Stunde. Laut Baustoffrecycling-Verband BRV wird in den nächsten zehn bis 20 Jahren ein elementares Umdenken im Ressourcenverbrauch erfolgen.

Foto: Dipl.-Kfm. (FH) Stephan Bothen, Vorsitzender der Geschäftsführung Zeppelin Österreich

Der Händlervertrag zwischen der Zeppelin Österreich GmbH und der Schäffer Maschinenfabrik GmbH wird mit sofortiger Wirkung einvernehmlich aufgelöst.

Foto: Mit seiner schlicht-modernen Architektur ist das neue Holiday Inn Danzig ( RKW Architektur +) ein echter Hingucker und gelungener Kontrapunkt zur historischen Speicherinsel und der nahe gelegenen Altstadt.

Gemeinsam mit Danzigs Bürgermeisterin Aleksandra Dulkiewicz und dem ehemaligen polnischen Präsidenten Lech Walesa hat UBM Development Ende Juni das neue Holiday Inn in Danzig eröffnet. Das aus einem alten Getreidespeicher errichtete Hotel soll einen wesentlichen Teil dazu beitragen, die historische Speicherinsel wiederzubeleben.

Foto: Durch das NewGen-Powder weist das verflüssigte Metall im Schmelzbad eine höhere Stabilität auf.

Am Institut für Werkstoffkunde, Fügetechnik und Umformtechnik der TU Graz hat Mateusz Skalon ein innovatives Pulver für den 3D-Metalldruck entwickelt.

Foto: Der offizielle Tunnelanschlag erfolgte durch eine Sprengung, die von Tunnelpatin Kathleen Cox ausgelöst wurde. Aus Sicherheitsgründen erfolgte die Sprengung in einem anderen Tunnelabschnitt, abseits der Feierlichkeiten.

Das Baulos H51 Pfons-Brenner ist ein Projekt der Superlative. Entsprechend groß fielen auch die Feierlichkeiten zum offiziellen Tunnelanschlag aus. Ein Projekt dieser Größenordnung stellt die ausführenden Unternehmen aber auch vor einige Herausforderungen. Aktuell muss die ARGE H51 vor allem in Sachen Logistik und Deponierung des Ausbruchsmaterials Lösungskompetenz zeigen.

Foto: Ein Vorteil metallischer Werkstoffe ist ihre architektonische Vielfalt.

Der steigende Infrastrukturbedarf erhöht auch die Nachfrage nach Stahl. Gefordert ist allerdings mehr Grundlagenwissen, in Ausbildung wie im Arbeitsalltag. Stahlbautage an HTLs sind ein probater Weg dafür. Der ÖSTV fordert auch bei ausgelernten Fachkräften die Abkehr von Stahl-Vorurteilen.

Foto: Rudolf Zrost, Vorstandsvorsitzender der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ), und Geschäftsführer Sebastian Spaun freuen sich über massive Investitionen der Branche in Anlagen und Umweltschutzmaßnahmen.

Die heimische Zementproduktion hat 2018 um 7,4 Prozent zugelegt, der Umsatz ist um 4,7 Prozent gewachsen. Sowohl bei den Emissionen als auch beim Einsatz alternativer Brennstoffe darf sich die österreichische Zementindustrie als Weltmeister fühlen. Während der Anteil der alternativen Brennstoffe in Österreich bei 82 Prozent liegt, schaffen die deutschen Nachbarn gerade mal 65 Prozent.

Foto: Das Zentrum für Rhythmische Sportgymnastik Moskau, modelliert mit dem neuen Archicad 23.

Mit der neuesten Version der BIM-Software Archicad will Graphisoft mit Prozessoptimierungen, integrierten Schnittstellen und Live-Anbindungen die Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern verbessern und erleichtern. Zu den Highlights zählen das neu entwickelte Werkzeug zur Schlitz- und Durchbruchplanung und das komplett überarbeite Stützen- und Trägerwerkzeug.

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