Sonntag, Mai 12, 2024

Drei Unternehmensprojekte zeigen, wie Businesssoftware den Arbeitsalltag erleichtern kann. Dimension Data, Navax und Infor berichten über ihre Ziele, Produkte und Ergebnisse.

Dimension Data: Tour de France

Wer ist der Kunde?
Auftraggeber für dieses Projekt ist die Amaury Sports Organisation (A.S.O.). Das Unternehmen ist nicht nur Organisator der Tour de France, sondern auch zahlreicher weiterer Radsportveranstaltungen, darunter der Tour de Yorkshire, World Ports Classic oder der Vuelta a España. Auch diese Radrennen werden von Dimension Data künftig mit neuen Technologien unterstützt.

Wie lautete die Aufgabenstellung?
Es war das Bestreben des Kommunikationsexperten, die Tour de France zu beschleunigen und das größte Radrennen der Welt zu einem noch größeren Zuschauererlebnis zu machen. Bei diesem Projekt ging es vor allem darum, die für das Radrennen relevanten Ergebnisse wie Geschwindigkeit, Position der Fahrer und vieles mehr Radsportfans weltweit und auch Sportkommentatoren und Medien bereitzustellen.

Welche Produkte oder Dienstleistungen wurden ein- und umgesetzt?
Kurz vor dem Start der Tour de France hat Dimension Data eine eigene Big-Data-Analytics- und Digital-Delivery-Platform fertiggestellt. Die Daten für diese Plattform werden durch die Verwendung von Live-Trackern, die unter dem Sattel jedes Fahrers montiert sind, gesammelt. Nach der Erhebung, Auswertung und Analyse der Daten durch Dimension Data werden die Informationen aufbereitet zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse sind auf einer eigenen Beta-Live-Tracking-Website abrufbar. Darüber hinaus ist es möglich, die Ergebnisse auch mittels eines Newsletters zu abonnieren und somit immer up-to-date zu bleiben.

Was wurde erreicht?
Dem weltweiten Publikum der Tour de France wird durch die Lösung von Dimension Data erstmals auch die Möglichkeit geboten, die Geschwindigkeit und Position aller 198 Fahrer der 22 Teams in Echtzeit mitzuverfolgen. Diese Daten und auch der Abstand der Fahrer zueinander sind auf der Website abrufbar. So können Radsportfans das Rennen nicht nur live im Fernsehen mitverfolgen, sondern ihren Favoriten auch auf ihrem Smartphone oder Tablet begleiten und wertvolle Zusatzinformationen erhalten.



NAVAX: Prozessoptimierung bei POLYchem

Wer ist der Auftraggeber?
Das Großhandelsunternehmen POLYchem Gruppe ist ein Anbieter von chemischen Roh- und Hilfsstoffen. Die Zentrale ist in Markt Allhau im Burgenland. Es gibt Auslandsniederlassungen in Zagreb, Budapest, Brünn, Sofia und Bukarest, die alle über eigene Lager vor Ort verfügen.

Wie lautete die Aufgabenstellung?
Im Laufe der Expansion des Unternehmens wurden auch eine neue Auftragsabwicklung und Koordination der Logistik notwendig. Das Distributionsnetzwerk erforderte, neue Unternehmensprozesse einzuführen. Ziel war es auch, die bis dato unabhängigen Auslandsniederlassungen an die Zentrale anzuschließen, um grenzüberschreitend auf einem einheitlichen System zusammenzuarbeiten. POLYchem-Geschäftsführer Alfred Fuchs: »Die Initiative für dieses Projekt ist nicht von mir ausgegangen, sondern von meinen MitarbeiterInnen. In Österreich war die Begeisterung der Key-User so groß, dass sie mich innerhalb kürzester Zeit von diesem Migrationsprojekt überzeugt haben.«

Welche Produkte oder Dienstleistungen wurden ein- und umgesetzt?
Im Vorfeld des Projektes fand eine Beratung von NAVAX statt. Das Hauptaugenmerk lag auf der Umstellung von der bestehenden ERP-Lösung »Microsoft Dynamics AX 2009« auf »AX 2012«, um eine zentrale Auswertung der Daten aller Geschäftsstellen zu ermöglichen und Logistik, Personalverwaltung und Finanzmanagement zu vereinfachen. Auch wurden Softwarefunktionen individuell ausgebaut.

Wie lautet das Ergebnis?
Die Buchhaltung wird nun zu 100 % für alle Länder in einem System abgebildet – auch mit Anforderungen unterschiedlicher Landesgesetzgebungen. Microsoft Dynamics AX 2012 ermöglicht eine optimale Verbindung mit dem Business-Intelligence-Tool »QlikView«. Erkannt wird beispielsweise nun, welcher Kunde schon länger nicht gekauft hat und darauf kann prompt reagiert werden. Bedingt durch einen nun globalen Artikelstamm der 5.000 Produkte werden alle Informationen automatisch übergeben – auf Knopfdruck mit Lieferschein. Dadurch ist es möglich, stets die älteste Charge zuerst zu reservieren und zu liefern, um veralteten Lagerbestand zu vermeiden. Auswertungen sind auf Knopfdruck möglich und die Zeitersparnis ist enorm.


INFOR: Business Intelligence bei Berndorf Band

Wer ist der Auftraggeber?
Gegründet 1843 als Berndorfer Metallwarenfabrik, ist die Berndorf Band GmbH heute auf die Entwicklung und die Produktion von endlosen Metallbändern spezialisiert. Zum Kernbereich der Geschäftstätigkeit zählen die Produktion von Transport- und Prozessbändern aus Kohlenstoffstahl, Edelstahl oder Titan sowie Serviceleistungen. 90 % der Produkte werden exportiert.

Wie war die Ausgangsposition?
Um das wachsende Geschäft unter Kontrolle zu halten, arbeitete Berndorf Band mit einem Management-Informations-System auf SQL-Basis. Das selbstprogrammierte System stieß nach und nach an seine Leistungsgrenze. Zu oft hatten Abteilungen zu ein und demselben Thema verschiedene Auswertungen mit unterschiedlichen Ergebnissen, so dass Diskussionen um die Richtigkeit der Daten, nicht aber um den Kern der Sache entflammten.

Was wurde umgesetzt?
Mit Hilfe des Analysten- und Beratungshauses Business Application Research Center (BARC) analysierten IT-Leiter Gerd Altmutter und sein Team den Ist-Zustand und erstellten gemeinsam ein Lasten- und Pflichtenheft. Unter den drei Anbietern, die in die letzte Auswahlrunde kamen, befand sich auch Infor. »Infor Business Intelligence« legt sich über das komplexe Netz an Unternehmensapplikationen in einem Betrieb, um eine einzige Quelle der Wahrheit zu liefern – je nach Bedarf per Report, Dashboard, Web-Zugriff oder über mobile Endgeräte.

Wie lautet das Ergebnis? Was wurde erreicht?
Um rasch produktiv mit dem System arbeiten zu können, entschied sich Gerd Altmutter für eine schrittweise Implementierung. Den Anfang machte der Vertrieb, der Finanzbereich folgte. Infor Business Intelligence liefert Standardauswertungen schnell und einfach direkt aus dem System, so dass das Controlling nur noch Spezialauswertungen übernehmen muss. Beispiel Umsatzvorschau: Abgebildet nach Fakturierungsdatum wird auf einem Blick ersichtlich, wann Aufträge zu Umsätzen werden. In der Personalabteilung wurde ein Berechtigungskonzept aufgesetzt, um einzelnen Mitarbeitern oder zuständigen Teamleitern einen individuellen Datenzugriff auf Urlaub, Arbeitszeit, Gehalt, Überstunden oder Krankenstand zu ermöglichen. Für 2015 sind noch Beschaffungsmanagement und Materialwirtschaft sowie Total Quality Management und Innovationsmanagement geplant. Im nächsten Jahr wird Infor Business Intelligence dann auch bei den Auslandstöchtern eingeführt, ab 2017 soll der Produktionsbereich von der Analyselösung profitieren.

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