Dienstag, Mai 14, 2024
Integration der Sicherheit
Foto: Herbert Kozera

Network meets Security: Lancom Systems versieht seine Netzwerkkomponenten mit umfangreichen Security-Bausteinen und vollzieht den Wandel zu einem integrierten Hersteller hochsicherer Netzwerke.

Die IT-Sicherheit  ist heute nicht mehr auf Virenscanner und Firewall beschränkt. Das künftige Security-Portfolio bei Lancom, einem klassischen Hersteller von Netzwerk-Komponenten, ist ein hybrider Sicherheitsansatz und umfasst klassische On-Premise-Lösungen ebenso wie Enterprise-Grade-Security aus der Cloud. Neu ist ein »Security & Compliance Dashboard« für die Software-defined Networking-Lösung (SDN) des deutschen Herstellers. Mit diesem Dashboard in der »Lancom Management Cloud« haben Unternehmen sämtliche Sicherheits- und Compliance-relevanten Geräteinformationen in WAN, LAN und WLAN übersichtlich und zentral am Schirm.

Der erste Baustein des Security-Portfolios sind die Next-Generation Unified Firewalls des Schwesterunternehmens Rohde & Schwarz Cybersecurity. Die beiden Unternehmen haben ihre gemeinsame Wachstumsstrategie diesen Sommer weiter gefestigt und ihre Kräfte gebündelt. Rohde & Schwarz hat dazu seine Anteile an der weiterhin selbständig operierenden Tochter Lancom auf 100 % ausgebaut. Das soll die Basis für ein nachhaltiges und überdurchschnittliches Wachstum am Markt für Netzwerk- und Cybersecurity-Lösungen sein.

Dazu Ralf Koenzen, Gründer und Geschäftsführer Lancom Systems: »Wir sind von der Vision einer hochintegrierten Netzwerk- und Security-Lösung aus einer Hand überzeugt. Und die Portfolios beider Unternehmen ergänzen einander perfekt, wir treten uns nirgendwo auf die Füße. Weiters ist es für unsere europäischen Kunden von höchstem Interesse, dass wir mehr als 80 % unserer Produkte in Deutschland fertigen. Als einer der wenigen Hersteller, die nicht nach Asien gegangen sind. Wir sind sehr stolz über die einzigartige Verschmelzung modernster Technologien ›Made in Germany‹.« Neben der Geschäftsführung von Lancom leitet Ralf Koenzen bei Rohde & Schwarz den neu gegründeten Geschäftsbereich Networks & Cybersecurity. 

Familiäre Ergänzung

Bild oben: Ralf Koenzen, Lancom: »Wir sind von der Vision einer hochintegrierten Netzwerk- und Security-Lösung aus einer Hand überzeugt.«

Mutter- und Tochterunternehmen ergänzen sich in der stark wachsenden Welt der vernetzten Dinge ideal. Der Technologiekonzern Rohde & Schwarz entwickelt, produziert und vermarktet Produkte für professionelle Nutzer in den Bereichen Messtechnik, Broadcast- und Medientechnik, Cybersicherheit, sichere Kommunikation sowie Monitoring und Network Testing. Lancom ist der führende deutsche Hersteller von Netzwerklösungen für Geschäftskunden und die öffentliche Hand und bietet professionellen Anwendern Infrastrukturlösungen für alle lokalen und standortübergreifenden Netze sowie für zentrales Netzwerk-Management auf Basis von Software-definierten Netzwerk-Technologien.

Die präsentierte, gemeinsame Produktpalette richtet sich primär an kleine und mittelständische Unternehmen mit traditionellen Netzen und ergänzt das bestehende Portfolio bei Lancom um eine übergeordnete Sicherheitsebene. »Je komplexer ein Netzwerk, desto aufwendiger wird es, einheitliche Compliance-Vorgaben umzusetzen, zu überwachen und aktuell zu halten. Unternehmen, die ihre Netze per Software-defined Networking  über die Lancom Management Cloud managen, steht hierzu ab November ein dediziertes Security- und Compliance-Dashboard zur Verfügung, das in den Lizenzen enthalten ist«, kündigt Koenzen an.

Zentrale Übersicht

Über das Dashboard wird die Konfiguration aller gemanagten Router, Switches und WLAN Access Points geprüft und bei Bedarf angepasst. Lizenzen und Firmware lassen sich ebenso kontrollieren wie der Garantiestatus der Geräte. Das soll verhindern, dass fehlende Updates oder veraltete Geräte die Unternehmenssicherheit gefährden. Zudem dokumentiert das Dashboard alle Zugriffsversuche von außen, wodurch unautorisierte Zugriffsversuche schnell erkannt werden.

Koenzen: »Software-defined Networking ist der zukünftige Standard für moderne, agile Netzwerkinfrastruktur. Als weltweit erste hyperintegrierte Netzwerkmanagement-Lösung ermöglicht die Lancom Management Cloud ganzheitliches, hocheffizientes SD-WAN, SD-LAN und Cloud-managed WLAN über eine zentrale Plattform.« In Zusammenarbeit mit dem Cloud-Security-Anbieter ZScaler bringt der Hersteller auch Enterprise-Grade Software-defined Security aus der Cloud. Security per Mausklick.

Eindruck vor Ort

Die Fertigung der Produkte findet beim Spezialisten RAFI-Eltec am Bodensee statt. Bei einer Besichtigung wird schnell klar: Es ist eine hochmoderne Fabrik, die einen Blick in die Zukunft der Produktion bietet. Es handelt sich um eine der modernsten Fertigungsanlagen, die derzeit technisch möglich sind, die auch ständig mit neuen Produktionstechniken aufgefrischt wird. Bis auf Planung der Produktion, Bestückung der automatischen Fertigungsstraßen, Endkontrolle und wenige Tätigkeiten, die immer noch nur manuell erledigt werden können – etwa die Trennung einzelner kleiner Platinen von einer großen »Mutter« oder die Bestückung mit einzelnen, verschiedenen elektronischen Bauteilen in geringen Stückzahlen, die sich so besser rechnet – läuft die gesamte Produktion bei einem sanften Hintergrundsummen vollautomatisch und wie von Geisterhand gesteuert. Menschen sieht man erst am Ende der Fertigungsstraßen bei der Endkontrolle mit Messgeräten und Mikroskopen.

Es ist ein eindrucksvolles Beispiel vom Wegfall von Arbeitsplätzen durch Automatisierung, auch wenn es sich um Arbeitsplätze handelt, um die es vielleicht nicht wirklich schade ist.

Der Großteil des zur Kühlung oder Heizung benötigten Stroms wird mit Solarpanelen produziert, die die gesamte Fläche des Daches einnehmen, die nicht durch Oberlichten zur angenehmen Tageslicht-Beleuchtung der Fabrikhalle eingenommen werden. Es herrscht auch ein einheitliches Klima bei leichtem Überdruck, der das Eindringen von Staubpartikeln verhindern soll. Die Kühlluft kommt aus großen Stoffsäcken an der Decke, die durch diese Technik langsam zu Boden sinkt – es entsteht somit keine Zugluft. Man darf die Halle nur betreten, wenn man geerdet ist, einen speziellen Schutzmantel, in dem ein faradayscher Käfig eingearbeitet ist, trägt, und vor dem Eingang mittels Sensoren für elektrisch unbedenklich befunden wurde. Eine Duschhaube ist nicht nötig. Es gibt im Werk auch einen Reinraum für spezielle Anforderungen, den bekommt der Besucher aber nur durch einen Blick durch die Fenster zu Gesicht. Dort herrschen Bedingungen wie in einem OP-Raum.

Rafi und Lancom arbeiten vor Fertigungsbeginn eines bestimmten Produktes mehrere Wochen lang eng zusammen und legen das Produktdesign, die einzelnen Produktionsschritte und Stückzahlen pro Zeiteinheit fest. Größtes Augenmerk gilt  perfekter Qualität und geprüfter Funktionalität der Produkte, die das Werk verlassen. Eine der größten Herausforderungen dabei ist laut Michael Schwell, Geschäftsführer von Rafi Eltec, die rechtzeitige Bestellung und Lieferung der benötigten mikro- und elektronischen Bauteile, da es oft zu Lieferengpässen am Markt kommen kann. Was in einer vernetzten Welt aber zum täglichen Brot gehört.

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