Thursday, December 11, 2025

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Das niederösterreichische Recyclingunternehmen Brantner green solutions bringt mit einem weltweit bislang einzigartigen Verfahren Glas aus den Rückständen der Restmüllverbrennung in den Kreislauf zurück.

Bild: Durch das neue Verfahren können auch stark verunreinigte Sortierrückstände hochwertig aufbereitet werden.

Am Standort Hohenruppersdorf, Bezirk Gänserndorf, ging vor Kurzem die erste Anlage erfolgreich in Betrieb. Jährlich fallen in Österreich rund 600.000 Tonnen Verbrennungsrückstände an, die einen Glasanteil von bis zu 30 % aufweisen. Bisher übliche Sortierverfahren reichten allerdings nicht aus, um das abgetrennte Glas effektiv zu recyceln. Da verunreinigte Glasrückstände nicht als Sekundärrohstoff verwendet werden können, landeten sie bisher auf der Deponie.

Durch das neue Aufbereitungsverfahren können diese Rückstände nun zu Verpackungsglas, Glasperlen oder Dämmstoffen wie Schaumglas weiterverarbeitet werden. »Bisher war es technisch nur möglich, Glas mit einem geringeren Reinheitsgrad zurückzugewinnen; dieses war durch Metalle und Mineralien verunreinigt. Mit unserer neuen Anlage erreichen wir nun einen Reinheitsgrad von 99,9999 Prozent. Das sortierte Glas kann somit sofort von der Verpackungsindustrie eingesetzt werden«, erklärt Josef Scheidl, Geschäftsführer von Brantner green solutions. Aus weißen Glasscherben werden z. B. wieder Marmeladegläser, aus braunen Bierflaschen und aus grünen Weinflaschen.

Rund 20.000 Tonnen Glas können mit der Anlage zurückgewonnen und entsprechend große Mengen an Primärrohstoffen wie Quarzsand, Soda und Kalkstein eingespart werden. Zugleich wird der hohe Strom- und Gasverbrauch, der bei der Neuglasproduktion anfällt, deutlich reduziert. Die Idee zu der »Glasy«-Anlage entstand bereits 2021. In Zusammenarbeit mit den Spezialist*innen der Brantner Forschungsabteilung sowie Partnern aus der Glasindustrie, u. a. Austria Glas Recycling und Stoelzle Oberglas, wurde das Verfahren in zahlreichen Tests erprobt. Im Frühjahr 2025 startete der Bau der Anlage. Unterstützt wurde das Projekt durch die Umweltförderung der Regierung sowie die Kommunalkredit Public Consulting.

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