Donnerstag, März 23, 2023
"Einer der unwiderstehlichsten Aspekte der Arbeiten von Herzog und de Meuron ist ihre Fähigkeit, Erstaunen zu wecken!" So enthusiastisch äußerte sich ein Jurymitglied über die Träger des diesjährigen Pritzker-Preises für Architektur.

Die beiden Schweizer Jacques Herzog und Pierre de Meuron erhalten die höchste Auszeichnung, die für Architektur vergeben wird, nicht nur für die im Vorjahr eröffnete Tate Gallery in London. Dieses Projekt ist das bislang letzte in einer Reihe von Bauten, die ihre Fähigkeit demonstrieren, "die Tradition der Moderne zu elementarer Einfachheit weiterzuentwickeln", wie die amerikanische Architekturkritikerin Ada Louise Huxtable schreibt.

Die Architektur von Herzog & de Meuron ist unaufdringlich, ohne langweilig zu sein. Licht spielt bei ihren minimalistischen Entwürfen eine wichtige Rolle, Grundformen prägen die Architektur. Ihr Museum in München beispielsweise ist ein fluoreszierender Quader aus Milchglas. Auch ihre Häuser für die Siedlung Pilotengasse in Wien sind unprätentiös und schlicht.

Bei der Tate Gallery, einem ehemaligen Dampfkraftwerk an der Themse, setzen die beiden aufgesetzten Geschosse aus Glas einen Kontrapunkt zur Monumentalität des Backsteinbaus. Zur Preisverleihung meinen die Architekten: "Wir freuen uns, sind aber erst am Anfang. Unsere Strukturen lassen uns auch für die Zukunft Spielraum, um immer Neues auszuprobieren."

In den nächsten beiden Jahren werde der Gesamtumsatz bei 6,5 Milliarden Dollar liegen. Weltweit sei hingegen mit einer stärkeren Nachfrage zu rechnen. Im vergangenen Jahr hat sich der Umsatz der Chip-Ausrüstungsindustrie auf 48 Milliarden Dollar nahezu verdoppelt. Die Branche steigerte ihre Erlöse insgesamt um mehr als ein Drittel auf 203 Milliarden Dollar.

Weit negativer sieht es die US-Investmentbank Lehman Brother. Sie sagt der Halbleiterindustrie für das Jahr 2001 den stärksten Umsatzeinbruch in Ihrer Geschichte voraus. Anzeichen der Besserung seien nicht zu erkennen, es werde noch sechs bis neun Monate dauert, bis der Tiefpunkt erreicht ist. Vorausgesetzt die ganze Branche erholt sich, wobei auch hier die Prognosen immer düsterer werden.

. Im ersten Quartal 2000 war noch ein Gewinn je Aktie von 21 Cent erzielt worden. Motorola hatte in den ersten drei Monaten 2001 im operativen Geschäft einen Verlust von 206 Millionen Dollar oder neun Cents je Aktie verzeichnet. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch einen Gewinn von 481 Millionen Dollar oder 21 Cents je Aktie erwirtschaftet. Trotzdem sagte Motorola-Chef Christopher Galvin er sei langfristig so optimistisch wie noch nie.

Historisch nicht so bedeutsam, aber auch nicht gerade erfreulich ist die Situation bei Yahoo. Das Online-Unternehmen hat im ersten Quartal 2001 die Gewinnzone knapp erreicht und den Abbau von zwölf Prozent der Stellen angekündigt. Inklusive aussergewöhnlicher Belastungen ergab sich ein Verlust von 11,5 Millionen Dollar. Im Vorjahr hatte der Gewinn 60,5 Millionen oder zehn Cents je Aktie betragen. In Zukunft will sich das Portal mit dem Ausbau kostenpflichtiger Angebote konzentrieren und die Abhängigkeit von Werbung reduzieren. Außerdem gab Yahoo einen weiteren Aderlass beim Personal bekannt: Heather Killen, die das internationale Geschäft leitet, wird das Unternehmen Mitte Juni verlassen.

60 Millionen Töcher und Söhne Nippons nutzen ein Mobiltelefon, den Löwenanteil besitzt NTT Docomo. Sie konnte im vergangenen Jahr rund 911.000 neue Kunden gewinnen und besitzt damit rund 36 Millionen Mitglieder. Nummer zwei ist KDDI. Das Unternehmen hatte im vergangenen November aggressiv Werbung mit Studentenrabatten betrieben. Damit konnte der Dienstleister rund 17 Prozent der neuen Kunden des Marktes verbuchen. Insgesamt zählte KDDI Ende März rund 15 Millionen Mitglieder. Auf den dritten Platz kam J-Phone.

Forschen und kooperieren.

Angesichts der lage am IT- und Telekommarkt sehen sich immer mehr Unternehmen genötigt, Partner zu suchen. So wird SAP Handy-Software mit NTT DoCoMo entwicklen. Diese soll es Geschäftsleuten erlauben, Verkaufszahlen und Kundeninformationen über das Handy abzurufen. KPN hingegen will mit einem "Wohnzimmer-Mobilfunk" punkten. Zusammen mit der Firma star*home will KPN weltweit Reisenden die aus ihrer Heimat gewohnte Umgebung beim Mobiltelefonieren zur Verfügung stellen. Eine entsprechende Technologie sei bereits entwickelt worden, wie beispielsweise der "Home Short Code". Damit können Roaming-Kunden in allen Ländern dieselben Kurzbefehle wie zu Hause verwenden.. über ein "International Virtual Private Network" kann der Reisende seinen österreichischen Netzbetreiber kontaktieren, indem nur die internen Nummern gewählt werden ("World Wide Number").

UMTS-Giganten etabliert.

Während kräftig fusioniert und eliminiert wird, zeichnet sich am Mobilfunkmarkt bereits ein globales Oligopol zweier Unternehmen ab. Laut Mummert + Partner haben Vodafone und France Telecom eine Marktführerschaft bei 3G, die nicht mehr einzuholen ist. Und das, obwohl dieses Jahr noch in elf europäischen Ländern UMTS-Frequenzen vergeben werden. Schon jetzt seien die beiden Unternehmen als Einzige in allen großen europäischen UMTS-Märkten vertreten.

Die befristeten Verträge in der Handy-Produktion werden nicht verlängert. Insgesamt beschäftigt der Konzern in Deutschland 8000 Mitarbeiter in der Handyproduktion. Ursprünglich wollte Siemens den Handy-Absatz im Geschäftsjahr 2000/01 auf 48 Millionen Geräte verdoppeln.

Gleichzeitig gab der Konzern bekannt, dass er seine Produktionsstätten in Deutschland auf den Standort Kamp-Lintfort konzentrieren werde. In Bocholt und Leipzig würden künftig keine Handys mehr hergestellt.

Die EIB hat bereits reagiert und angekündigt, ihre Kredite für Investitionen in die Netzinfrastruktur möglicherweise deutlich auszubauen. Wie ein EIB-Sprecher mitteilte, gäbe es dementsprechende Verhandlungen mit Telekom-Anbietern. Im vergangenen Jahr hat die EIB nach eigenen Angaben um 31,6 Milliarden Schilling Kredite an die Branche vergeben. Laut EIB könne die Kreditvergabe zwischen 2000 und 2003 bei 165 bis 200 Milliarden Schilling liegen.

Für einige Player dürfte allerdings die Euro-Spende etwas zu spät kommen. So hatte der neue Philips-Chef Gerard Kelsterle zur Zukunft der Handysparte festgesttellt: "Wenn jemand ein attraktives Angebot macht, werden wir einen Verkauf ernsthaft in Betracht ziehen." Ein Joint Venture stelle eine weitere Möglichkeit dar. Die Handy-Abteilung von Philips machte im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinn von rund einer Million Euro und verkaufte 13,5 Millionen Mobiltelefone.

Theoretisch könnte die Konkurrenz zwischen Straße und Schiene in österreich ein Ende haben, seit die blau-schwarze Bundesregierung alle Verkehrsagenden im Infrastrukturministerium zusammengelegt hat. "Wir haben das jahrelang gefordert, damit die Voraussetzungen für eine effiziente Infrastrukturpolitik geschaffen werden und eine Verknüpfung zwischen Straße, Schiene und Wasser möglich ist", reklamiert Horst Pöchhacker, Vorsitzender der Vereinigung der industriellen Bauunternehmen österreichs (VIBö), einen Teil des Erfolgs für sich. Die Praxis sieht anders aus: "Die erhoffte Koordinierung ist noch immer nicht sichtbar", meint etwa Gerhard Eberl, Bereichsleiter Planung/Neubau in der öSAG (Autobahnen- und Schnellstraßen AG).

Hinter vorgehaltener Hand wird der neuen freiheitlichen Infrastrukturministerin Monika Forstinger Inkompetenz nachgesagt. Niemand habe geglaubt, dass die Planlosigkeit in Sachen Verkehrspolitik nach dem Abgang von Michael Schmid noch schlimmer werden könne, hört man in der Branche. Offiziell übt man Nachsicht mit dem "blauen Urgestein": Forstinger habe ein sehr schwieriges Ressort übernommen und brauche Zeit, um sich einzuarbeiten, lautet die Sprachregelung.

Ex-Infrastrukturminister Michael Schmid sorgt auch als Polit-Pensionist für Unruhe. Seine Ende des Vorjahres getroffene Entscheidung, die duale Variante der Lkw-Maut auf österreichischen Autobahnen zu kippen, könnte noch ein gerichtliches Nachspiel haben. Die drei größten österreichischen Bauunternehmen Porr, Strabag und Alpine-Mayreder melden Forderungen an die Asfinag (Autobahnen- und Straßenfinanzierungs AG) an.

Grund ist die widerrufene Ausschreibung für die Errichtung von Mautstrecken, die vor allem wegen der notwendigen Kabinen besonders bauintensiv gewesen wäre. "Wir stellen einmal unsere Forderungen. Wie hoch die sind, kann man noch nicht sagen. Es könnten auch entgangene Gewinne miteingerechnet werden", gibt sich Porr-Generaldirektor Horst Pöchhacker bedeckt. Auch die Strabag und die Alpine haben Nachprüfungsanträge beim Bundesvergabeamt gestellt. Die Unternehmen wollen feststellen lassen, ob der Widerruf durch die Asfinag vergaberechtswidrig war. Mit einer Entscheidung des Vergabeamts rechnet man in Strabag für April, erst dann werde über Schadenersatzklagen entschieden. "Wir hauen die Asfinag, meinen aber die Regierung", so Pöchhacker über den wahren Beschuldigten.

Bei der Asfinag sieht man den Ansprüchen gelassen entgegen. "Durch die änderung des Bundesstraßenfinanzierungsgesetzes ist die gesetzliche Grundlage für die duale Maut weggefallen. Die Regierung wollte das alte System nicht", meint Asfinag-Sprecher Harald Dirnbacher, der die Höhe der Forderungen im "mehrstelligen Millionenbereich" vermutet.

Gustav Peichl ist das, was man in österreich gerne als "Stararchitekt" bezeichnet. Der Planer von Großbauten wie ORF-Zentren und Millenniums-Tower muss nun auf seine alten Tage als Lückenbüsser für verfehlte Wiener Stadtplanungspolitik herhalten. Und zwar, um ein "Malheur" - so Vizebürgermeister und Planungsstadtrat Bernhard Görg - zu reparieren. Nachdem das Wiener Ingenieurbüro Fritsch, Chiari und Partner einen 2,5-Milliarden-Planungsauftrag für zwei Hallen am Wiener Messegelände ohne Wettbewerb erhalten hatte, beauftragte Görg das Büro Peichl mit der begleitenden Entwurfsarbeit - ebenfalls direkt, auf Betreiben des Auftragnehmers.

Der Wiener Vizebürgemeister rechtfertigt die umstrittene Vorgangsweise damit, dass der Auftrag an das Ingenieurbüro von einer Leasingtochter der Bank Austria vergeben wurde - noch vor dem Rückkauf der Wiener Messen durch die Stadt Wien. Deshalb habe es rechtlich keine Verpflichtung zu einem Wettbewerb gegeben. Geschehen sei das auf Betreiben der damaligen Wiener Finanzstadträtin Brigitte Ederer, so Görg.

Auch mit Zeitdruck wird argumentiert: In den Hallen soll 2003 ein internationaler Radiologenkongress mit 30.000 Teilnehmern stattfinden, man der Ansicht gewesen, ein Gutachterverfahren würde sich da nicht mehr ausgehen. Nach dem Aufschrei in der Branche ist Vorsicht angesagt: Für die restlichen 20.000 m2 freier Fläche am Messegelände könne er sich einen Bauträgerwettbewerb oder ein Gutachterverfahren vorstellen, meint Görg.

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