Freitag, Mai 17, 2024
Deutsch-kanadische Zusammenarbeit für Satellitenservices
Bild: iStock

Die Rohde & Schwarz-Tochter ipoque geht für eine besseren Übertragungsqualität bei Satellitenverbindungen eine Partnerschaft mit dem kanadischen Technologieunternehmen XipLink ein.

ipoque ist ein Unternehmen des deutschen Messtechnik- und Netzwerkprofis Rohde & Schwarz und ein Anbieter von sogenannter "Deep Packet Inspection (DPI)"-Software, die im Netzwerkmonitoring und in Cybersecurity-Produkten zum Einsatz kommt. Mit den Lösungen können IP-Rohdaten in Netzwerkverbindungen analysiert und weitere "smarte" Lösungen daraus aufgebaut werden. XipLink fokussiert auf die Optimierung und Sicherheit von terrestrischen ebenso wie satellitenbasierten Netzwerkverbindungen. Mit der Partnerschaft der beiden Technologieunternehmen entsteht ein neues Werkzeug namens "XipLink Application Classification Engine (XipACE)". In diesem Produkt ist die DPI-Technologie "R&S PACE 2" von ipoque integriert, um transparent Daten aus hybridem Netzwerkverkehr für Serviceanbieter zu erhalten.

Mit standardbasierter SCPS-Protokollbeschleunigung (Anmerkung: SCPS ist ein frühes Datenübertragungsprotokoll für Satellitenverbindungen), "Link Bonding", Layer-2-Switching und Layer-3-Routing bietet XipLink eine smarte "Multi-Orbit"-Vernetzung, die Netzwerkleistung und garantiere Qualitätslevels über Satelliten-, Mobilfunk- und drahtlose Netzwerke hinweg sicherstellt. Durch die Einbettung der DPI-Software wird der Datenverkehr bis zur Schicht 7 und darüber hinaus sichtbar, wodurch die von XipLink verwendeten Algorithmen zum Sammeln ("Aggregieren") und der Optimierung der Verbindungen unterstützt werden. „Die sofortige Identifizierung von Protokollen und Anwendungen ermöglicht intelligente und kontextbezogene Routing-Policies, die auf die Kritikalität der zugrunde liegenden Anwendungen und die vorherrschenden Netzwerkbedingungen abgestimmt sind“, sagt Martin Mieth, VP Engineering bei ipoque. Vor der Partnerschaft mit dem Leipziger Unternehmen ipoque hat XipLink auf eine eigene Technik gesetzt, die den Netzwerkverkehr nur bis zur Schicht 4 sichtbar machen konnte.

"R&S PACE 2" kombiniert verhaltensbasierte, statistische und heuristische Analysen mit der Extraktion von Metadaten, um Protokolle, Anwendungen und Anwendungsattribute genau und zuverlässig in Echtzeit zu identifizieren. „Unsere bahnbrechende KI-basierte verschlüsselte Verkehrsintelligenz, die maschinelles Lernen und Deep-Learning-Techniken sowie eine hochdimensionale Datenanalyse umfasst, hebt das Verkehrsbewusstsein auf die nächste Stufe, indem sie jede Art von IP-Verkehr trotz Verschlüsselung, Verschleierung und Anonymisierung identifiziert“, erklärt Mieth weiter.

Reaktionsfähigkeit und Ausfallsicherheit
Von der Verlagerung des Datenverkehrs von überlasteten Kanälen bis hin zur Nutzung von GEO-Satelliten zur Verringerung von Latenzproblemen - mit den Erkenntnissen aus R&S PACE 2 unterstützt XipOS die Ausfallsicherheit von Netzwerken. Auf der Policy-Ebene ermöglicht es die Priorisierung von Anwendungen und die Einhaltung von SLAs ("Service Level Agreements"). Angesichts der wachsenden Zahl von Anwendungen, die viel Bandbreite benötigen und empfindlich bezüglich Latenzen sind, helfen die Traffic-Analysen Betreibern, ihre Netze kontinuierlich zu optimieren und die Effizienz zu verbessern. Die Daten daraus ebnen auch den Weg für autonome und selbstheilende Netzwerke durch datengesteuerte Entscheidungen.

Hintergrund: Netzwerk-Ebenen

Mit dem OSI-Modell werden die Kommunikationsprotokolle in einer IT-Netzwerkarchitektur beschrieben. Das Modell definiert sieben übereinanderliegende Schichten ("Layers") mit eng begrenzten Aufgaben. Daher spricht man auch von OSI-Layern - von der Schicht 1, der Bitübertragungsschicht ("Physical Layer"), bis zur Schicht 7, der Anwendungsschicht ("Application Layer"). Mehr dazu unter de.wikipedia.org/wiki/OSI-Modell

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