Montag, Mai 06, 2024
Bechtle: Fusion in Österreich, Sicherheit für die Kunden
Daniel Knözinger und Robert Öfferl verantworten die Fusion mit Bechtle direct in Österreich.

Der IT-Dienstleister Bechtle hat in Österreich die Umfirmierung auf Bechtle Austria im Jänner abgeschlossen. Ende des ersten Halbjahres 2024 werden die Aktivitäten des IT-Systemhauses mit dem Schwesterunternehmen Bechtle direct auch rechtlich verschmolzen. Über die Beweggründe und Trends im heurigen Jahr sprechen die Geschäftsführer Daniel Knözinger und Robert Öfferl.


Warum fusionieren Sie das Bechtle Systemhaus mit Bechtle direct?

Daniel Knözinger: Wir wollen damit vor allem unseren Service weiterentwickeln, indem wir sämtliche Anforderungen unserer Kunden an einer einzigen Stelle bedienen können. Es gilt die Stärken beider Unternehmen zu nutzen, um unsere Kunden in allen Situationen rasch und flexibel zu unterstützen – gemeinsam im Team und zu jedem Zeitpunkt. Wir sehen diesen neuen Multi-Channel-Ansatz als Alleinstellungsmerkmal am österreichischen Markt.

Robert Öfferl: Die Multi-Channel-Strategie bedeutet, die Kunden über unterschiedlichste Schnittstellen servicieren zu können. Einheitliche Services werden absolut wichtig in der IT-Branche und sie helfen uns, unsere Marktposition in Österreich nachhaltig auszubauen. Bechtle direct nutzt als E-Commerce-Organisation in unserer Gruppe schon seit vielen Jahren einen digitalen Vertriebsweg über den Webshop oder über Schnittstellen zu den Beschaffungssystemen bei den Unternehmenskunden. Das macht es möglich, Aufträge auch von externen Einkaufsportalen effizient und rasch abzuwickeln. Zudem besitzt Bechtle direct eine hohe Kompetenz im telefonischen Account Management. Die damit erheblich gestärkte Vertriebspower ergänzt die Umsetzungskraft der mehr als 200 Spezialist*innen in unserer Dienstleistungsorganisation. Die Leistungen reichen vom Projektgeschäft über Managed Services bis hin zu Onsite-Unterstützung.

Wie verändert sich damit die Zahl der Standorte und auch der Mitarbeiter*innen?

Knözinger: Die Standorte bleiben bestehen. Mit dem einheitlichen Auftreten haben wir nun neun Niederlassungen, aus denen wir Kunden direkt bedienen können. Die Anzahl der Mitarbeitenden wird mit Sicherheit noch steigen. Immer mehr Unternehmen lagern IT als Managed Services aus und binden vor allem bei komplexen Projekten externe Expert*innen ein.

Wir haben die Zusammenarbeit mit Bechtle direct im vergangenen Jahr in zwei Pilotteams getestet. Das Feedback der Mitarbeitenden war positiv und bestärkend, sie erkennen die Vorteile einer gemeinsamen Kundenansprache und -betreuung. Bei all den Automatisierungs- und Digitalisierungsthemen in der Wirtschaft schätzen es Menschen sehr, Projekte im Team abzuwickeln. Die Kolleginnen und Kollegen empfinden es als Bereicherung, gemeinsam an den Bedürfnissen unserer Kunden zu arbeiten. Wir sehen das auch als Bonus für die Attraktivität als Arbeitgeber.

Welche weiteren Themen werden Sie in diesem Jahr stärker adressieren?

Öfferl: Die NIS-2-Richtlinie, die im Oktober in Kraft treten wird, führt teilweise zu Verunsicherung in Unternehmen. Wir haben dazu im Vorjahr eine sehr erfolgreiche Roadshow mit Informationen und Handlungsempfehlungen durchgeführt, die wir heuer weiterführen werden. (Anm. Mit der Cybersicherheits-Richtlinie gelten für viele Unternehmen verpflichtende Sicherheitsmaßnahmen.) Auch wird Künstliche Intelligenz die Unternehmen und die IT-Branche massiv beschäftigen. Hier wollen wir ebenfalls informieren – wie auch zu den weiter stark wachsenden Themen Managed Services und IT-Security. Unser Kollege Niklas Keller ist Leiter unseres Cyber Defence Centers und das nicht nur für Österreich, sondern für die gesamte Bechtle Gruppe. Die Nachfrage nach dieser Expertise ist signifikant – hier sehen wir uns sehr gut aufgestellt.

Welche Hindernisse sehen Sie generell im IT-Geschäft? Ist dies die schwache Konjunktur, die Unternehmen Ausgaben reduzieren lässt?

Knözinger: Die Lieferketten haben sich nach der Pandemie wieder erholt – ich hoffe natürlich, dass dieses Problem aufgrund geopolitischer Schwierigkeiten nicht wieder aufflammt. Für Österreich erwarten wir eine Erholung der Konjunktur. Transformationsprojekte werden in vielen Fällen abseits der Wirtschaftsentwicklung geplant und durchgeführt. Unsere Kunden müssen, unter anderem aufgrund des Fachkräftemangels,  effizienter werden. Moderne IT-Systeme sind dafür unabdingbar. Dieser Trend ist ungebrochen.

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