Samstag, Oktober 05, 2024

Paul Vetter, General Manager Laundry & Home Care Österreich bei Henkel CEE, über Markenartikel zwischen Tradition und Innovation.

(+) plus: Die Konsumenten sind heute informierter und kritischer als früher. Wie reagieren Sie darauf?

Paul Vetter: Indem wir zum einen versuchen, in der Kommunikation alle Kanäle zu nutzen. Das heißt, nicht nur Werbung, sondern auch dialogorientierte Online-Plattformen wie Face­book oder unser Verbraucherportal Henkel-Lifetimes werden für unsere Markenwelten genutzt. Zum anderen bedeutet es, transparent zu sein bzw. weiterhin transparent zu sein. Denn einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht Henkel zum Beispiel bereits seit 1992.

(+) plus: Erwarten die Kunden auch eine größere Auswahl oder mehr Abwechslung bei den Produkten?

Vetter: Die Konsumenten möchten »ihrer« Marke vertrauen, sich auf sie verlassen können. Daran hat sich nichts geändert und ändert sich auch in Zukunft nichts. Das Markenversprechen muss eingelöst werden. Gleichzeitig müssen Marken mit der Zeit gehen, sich ständig durch Innovationen erneuern. Persil gibt es seit 1907. Dem Zeitgeist und Verbrauchertrends entsprechend, gibt es aber heute eben Persil Duo-Caps. Also Flüssig-Tabs mit Zwei-Kammern-System, bequem anzuwenden und schon bei niedrigen Waschtemperaturen wirksam. Das Markenversprechen von Persil ist seit 106 Jahren gleich, das Produkt selbst passt sich jedoch seiner Zeit an.

(+) plus: Nimmt die Markentreue generell ab?

Vetter: Was unsere Kategorie Waschen-Putzen-Reinigen betrifft, nein. Hier dominieren traditionsreiche Markenartikel das Feld. Der Anteil der Private Labels des Handels ist rückläufig. Mit ein Grund sind eben die laufenden Innovationen der Markenartikelindustrie. Henkel macht heute rund 40 % seines Umsatzes mit Produkten, die es vor drei Jahren am Markt noch nicht gab.

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