Freitag, März 29, 2024
Grüne Fassaden: Ein Muss für klimafitte Städte von morgen!

Die Temperatur in Städten steigt deutlich an. Grüne Gebäude mit Pflanzen an Fassaden und Dächern können helfen, die Folgen des Klimawandels einzudämmen. Ein Gastkommentar von Günther Sturm, Geschäftsführer AluKönigStahl.

Die Fassade als repräsentativer Teil der Gebäudehülle wird neu definiert. Denn: Ganzheitlich betrachtet, werden die Effekte des Klimawandels weltweit immer deutlicher sichtbar. Forschende der ETH Zürich haben zuletzt berechnet, dass es in Wien bis 2050 noch um bis zu acht Grad heißer werden kann.

Auch die zunehmend dichtere Verbauung im städtischen Raum fördert das Auftreten urbaner Hitzeinseln. Je mehr Grünflächen verschwinden und stattdessen wärmespeichernde Asphalt- und Betonflächen entstehen, desto ausgeprägter der Effekt. Um ein kühleres Stadtklima und klimafitte Gebäude zu schaffen, braucht es angepasste oder individuelle Nutzungsweisen und eine deutlich geringere Umweltbelastung.

Ein möglicher Ansatz, um die Auswirkungen des Klimawandels in Städten zu begrenzen, sind grüne Gebäude mit Pflanzen an Fassaden, auf Terrassen, Balkonen und Dächern. Kaum ein Neubauprojekt wird heute mehr ohne durchdachtem Begrünungskonzept geplant. Jedoch müssen vor allem im städtischen Umfeld auch Altbauten und Bestandsgebäude verstärkt in den Fokus rücken. In Wien wurde rund ein Drittel aller Gebäude vor dem Jahr 1945 errichtet, viele davon werden gerade saniert. Wird im Zuge dessen auch die Fassade grün, bringt das wesentliche Vorteile für den Klimaschutz.

Vertikale Grünflächen

Bepflanzte Fassaden verbessern das Stadtklima durch die Aufnahme von CO2 und säubern die Luft von Feinstaubpartikeln und Schadstoffen. Gleichzeitig produzieren grüne Fassaden Sauerstoff, gleichen Grünflächenverluste aus und beleben und verschönern das Stadtbild für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität. Eine begrünte Gebäudehülle schützt besser vor Witterungseinflüssen, die Energieeffizienz im Betrieb steigt.

Pflanzen sind zudem eine effektive Dämmung und natürliche Beschattung, die Temperaturschwankungen mindern und dadurch Heiz- und Klimatisierungskosten reduzieren. Gleichzeitig trägt die begrünte Fassade zum Schallschutz bei. Schallwellen können besser absorbiert und damit die Geräuschkulisse in Großstädten positiv beeinflusst werden.

Ökologisch nachhaltig

Die ökologischen Herausforderungen adressiert AluKönigStahl gemeinsam mit seinem Partner Schüco und entwickelt grüne Fassaden auf Basis des Cradle-2-Cradle (C2C) Prinzips. Beim Werkstoff Aluminium setzt dieses Prinzip bereits beim Produktionsprozess an und umfasst den gesamten Produktzyklus: Gewinnung und Verwertung der Rohstoffe, Verarbeitung und Lebensdauer sowie Recyclingfähigkeit. Insbesondere in der Rezyklierung hat Aluminium wesentliche Vorteile gegenüber anderen Materialien. Denn: Um Alt-Aluminium aufzubereiten, werden nur etwa fünf Prozent der Energiemenge benötigt, die für die Herstellung von Primär-Aluminium notwendig ist.

Es ist an der Zeit, das Bewusstsein für das herausragende Potenzial von Fassadenbegrünungen im urbanen Raum zu schärfen und bereits vorhandene Lösungen unmittelbar verstärkt zu nutzen. Für klimafitte Städte und eine lebenswerte Zukunft ist die Integration grüner Fassaden sowohl bei Neu-, als auch bei Altbauten essenziell – und muss auch integrativer Bestandteil von Städte- und Bauplanern werden.


Zur Person

Ing. Günther Sturm ist Geschäftsführer der AluKönigStahl GmbH. AluKönigStahl ist Anbieter hochwertigster Aluminium-, Stahl- und Kunststoffsysteme sowie von Komponenten für die Realisierung zeitgemäßer, energieeffizienter Architektur und unterstützt damit die Umsetzung nachhaltiger Gebäudekonzepte.

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