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Innovative Technik für mehr Energieeffizienz in Städten und Wohnhäusern

Steuerungssysteme im Haushalt helfen Energie und Geld zu sparen. Steuerungssysteme im Haushalt helfen Energie und Geld zu sparen. Foto: pixabay/Christian Oehlenberg

In den letzten zwei Jahren betrugen die nachhaltigen Investitionen in Österreich rund 7 Milliarden Euro. Das Wachstum energieeffizienter Maßnahmen kommt dem Endverbraucher entgegen, der dadurch Geld einspart. Und auch der Bund verpflichtet sich. Durch neue Ökodesignrichtlinien sollen bis 2020 Nearly-Zero-Energy-Gebäude in Österreich zum Standard werden. Das Klima-Aktiv-Programm der österreichischen Energieagentur informiert Endkunden über verschiedene Einsparmöglichkeiten und Hilfsgeräte, die schnell und unkompliziert den Energieverbrauch errechnen und aufzeigen, wo Energie gespart werden kann.


Apps und Steuerungen helfen beim Energiesparen

Die vor kurzem veröffentlichte EcoGator-App kann der Verbraucher laut elektro.at kostenlos auf sein Handy laden und darüber einfach und unkompliziert stromsparende Geräte finden oder vergleichen. Das von der Europäischen Kommission geförderte myEcoNavigator Programm liest im Laden die Daten des Produkts über die Handykamera ein, zeigt dem Nutzer die Effizienz des Gerätes auf und berechnet anschließend die im Jahr anfallenden Stromkosten. Damit kann der Kunde bereits beim Kauf von neuen Haushaltsgeräten, Lampen oder Fernsehern das energieeffizienteste Gerät auswählen und langfristig Geld sparen.

Ein weiteres innovatives Gerät, das beim Energiesparen hilft, ist das von Siemens entwickelte Customer Energy Management System. Es handelt sich um ein kleines Kästchen, dass der Verbraucher in der Wohnung oder im Haus einbaut. Über eine Benutzeroberfläche kann der Kunde den aktuellen Stromverbrauch, den CO2-Fußabdruck und die Einsparung in Euro einsehen. Stromerzeuger und Netzbetreiber senden an das Gerät Informationen über Energiepreise und Auslastungen. Mit diesen Daten erstellt das Customer Energy Management System einen Stromplan. Immer, wenn die Energie am kostengünstigsten ist, nutzt das Gerät diese. Das CEM-System findet bereits in Modellprojekten, wie im Smart Grid Testgebiet Köstendorf und in der optimierten Wohnanlage Rosa Zukunft in Österreich Anwendung. Siemens plant, das Gerät zu erweitern und in Industrieanlagen und großen Gebäuden zu installieren. Weitere Innovationen des Unternehmens können hier nachgelesen werden.

Weitere Modelle für die Einsparung gibt es bei der Wirtschaftskammer Niederösterreich, die auf ihrer Webseite esan-zb.at ein interaktives Modell präsentiert.


Energiesparende Maßnahmen haben Vorteile für den Verbraucher:


-    Integration erneuerbarer Energien und dezentrale Stromversorgung
-    Dynamische Steuerung und Netzstabilität
-    Vorhandene Energie wird besser ausgenutzt
-    Kostenoptimierung und Reduzierung der CO2 Emission
-    Eine genaue Energieeffizienzkontrolle


Intelligentes Ökohaus – die Komplettlösung


Die bestmögliche Energieeinsparung erhält der Verbraucher, wenn er mehrere Systeme sinnvoll im Haus integriert, wie zum Beispiel eine batterielose Funktechnologie, mit der verschiedene Haushaltsgeräte über das Smartphone oder ein Touch-Panel bedienbar sind. Über ein Management System kann der Nutzer die Jalousien und die Zimmertemperatur steuern. Die Haustechnik ist mit der Unterhaltungselektronik und den Haushaltsgeräten vernetzt. Der Verbraucher kann das Ein- und Ausschalten von Lichtquellen automatisieren. Auch beim Hausbau ist bereits Energie einsparbar. Ökologische Häuser aus Holz und schadstoffgeprüften Materialen schützen die Umwelt.

Intelligenter Städtebau mindert den Energieverbrauch

Städte wachsen und verbrauchen jeden Tag mehr Energie.

Ein intelligenter Städtebau könnte den weltweiten Energieverbrauch bis 2050 um bis zu 25 Prozent senken. Zu diesem Ergebnis kam eine im Januar veröffentlichte Studie des Fachmagazins Proceedings of the National Acadamy of Sciences. Das größte Einsparungspotenzial liegt in Entwicklungsländern wie Asien, Afrika und dem Nahen Osten. Das Wachstum der Städte ist jetzt schon alarmierend, bald leben weltweit zwei von drei Menschen in urbanen Gegenden. Der Energiehunger in den Städten steigt immer weiter an. Eine nachhaltige Raumplanung ist gefragt. In österreichischen Städten könnte durch eine bessere Verbindung der Außenbezirke mit dem Zentrum, durch neue Radwege und durch vermehrten öffentlichen Nahverkehr, erheblich Energie eingespart werden. Da freie Flächen in den Städten nicht beliebig zu vermehren und nicht endlos vorhanden sind, nimmt der Trend zum nachhaltigen Bauen in den österreichischen Städten zu. Ein durchdachter Umgang mit Baumaterialien und Energie sowie ein flächensparendes Bauen sind ein integraler Planungsansatz und wichtige Faktoren bei der intelligenten Stadtplanung.

Ein schonender Umgang mit Österreichs Ressourcen sind Grundpfeiler für nachhaltige, intelligente Raumplanung.


Die britische Stadtplanungsforscherin Tia Kansara ist fest davon überzeugt, dass es einfache Methoden gibt, um in Großstädten Energie einzusparen:

„Es gibt Studien, die beweisen, dass ein um ein Grad Celsius reduzierter Kühlbedarf in öffentlichen Gebäuden sowie in Wohn- und Bürohäusern massive Wechselwirkungen auslöst und den jährlichen Stromverbrauch um bis zu zehn Prozent reduziert. Bei um zwei bis drei Grad Celsius reduzierter Kühlung in Gebäuden und öffentlichen Verkehrsmitteln wäre die Energieeinsparung exponentiell höher.“

Energiespartipps für den Sommer

Auch ohne Systeme und Hilfsgeräte kann der Verbraucher Energie und Geld im Haushalt sparen. Besonders jetzt im Sommer, wo die Klimaanlage im Dauereinsatz ist und die Kühlschränke auf Hochtouren laufen, ist es ratsam, auf Energieeffizienz zu achten:

- Der Verbraucher sollte nachts die Fenster aufmachen und tagsüber die Vorhänge in den Zimmern zuziehen, damit die Räume kühl bleiben.

- Bei Fenstern, die direkt zur Sonne ausgerichtet sind, sollte der Verbraucher den Rollladen herunter und die Fenster geschlossen lassen, so kommt keine Wärme von außen herein.

- Der Kühlschrank sollte nicht zu lange offen stehen. Auch die eingestellte Temperatur macht sich im Energieverbrauch bemerkbar. In der Regel reichen ein Kühlschrank von sieben Grad und eine Gefriertruhe von minus 18 Grad aus.

- Beim Wäschewaschen kann der Verbraucher mit einem Kaltwaschmittel die Wäsche säubern und benötigt keinen Waschgang mit warmem Wasser.

- Statt den Wäschetrockner zu benutzen, kann der Verbraucher im Sommer die Wäsche draußen oder auf dem Balkon aufhängen

- Bei einem Wochenendurlaub oder Tagesausflug lohnt es sich, bei allen Elektrogeräten den Stecker zu ziehen, um keine unnötige Energie zu verschwenden.



Quellen:
Bild 1: pixabay/Christian Oehlenberg (CCO Public Domain)
Bild 2: pixabay/Eukalyptus (CCO Public Domain)
Bild 3: pixabay/emi-le (CCO Public Domain)

Last modified onDonnerstag, 18 Juni 2015 14:05
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