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Die große Umfrage: Qualitätsmanagement

In unserer von Normen, Produkttests und Zertifizierungen geprägten Welt wird Qualität als Zeichen hoher Zuverlässigkeit meist vorausgesetzt. Perfektion reicht jedoch nicht mehr aus, um sich von Mitbewerbern abheben zu können. Qualität muss sich als Mindset durch die gesamte Leistungskette ziehen. Doch wie schaffen Unternehmen den Spagat zwischen der Minimierung von Fehlern und der geforderten Agilität? Report(+)PLUS hat sich bei Traditionsbetrieben in Österreich umgehört.

1.Welchen Stellenwert hat Qualitätsmanagement in Ihrem Unternehmen?

Ludwig Gold, Geschäftsführer Kardinal Schwarzenberg Klinikum

Als zweitgrößtes Krankenhaus im Bundesland Salzburg ist es unser Anspruch, Tag für Tag ausgezeichnete Medizin und Pflege zu bieten – von der Basisversorgung bis zur Spitzenmedizin. Deshalb ist für uns ein gelebtes und tief verankertes Qualitätsmanagementsystem ein wesentlicher Bestandteil unseres Unternehmens. Die kontinuierliche Überprüfung unserer Prozesse ist genauso wie das Erfüllen der strengen Qualitätsvorgaben eine unabdingbare Aufgabe, um jeden einzelnen Patienten auf höchstem Niveau und in gleich hoher Qualität betreuen zu können.

Peter Spak, Geschäftsführer Hink GmbH

Qualitätsmanagement hat bei Hink einen sehr hohen Stellenwert, der in unserem Betrieb durch die Expertise unserer MitarbeiterInnen und größte Sorgfalt bei der Rohstoffauswahl durchgängig gelebt wird. Wesentlich ist die Wareneingangskontrolle – eine strenge Rohstoffüberprüfung, die von unseren fachkundigen ExpertInnen durchgeführt wird. Für uns gibt es einen Leitsatz, der diese Philosophie auf den Punkt bringt: Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt und nicht das Produkt. Und das lässt sich nur sicherstellen, wenn es ein intaktes Qualitätsmanagement entlang der gesamten Wertschöpfungskette gibt.

Friedher Rumpel, Vice President Quality, Zumtobel Group

Die Qualität unserer Produkte und Services ist das Ergebnis vieler Prozesse und Tools, resultiert aber in erster Linie aus dem Zusammenspiel der Menschen, die sich dafür einsetzen. Unser Qualitätsmanagement schafft den Rahmen dafür und befähigt unsere Mitarbeiter, ihren Teil zu einem qualitativ hochwertigen Produkt beitragen zu können. Das Qualitätsmanagement ist ein zentraler Erfolgsfaktor für die Produkte und Services der Zumtobel Group.


2.Wie gelingt es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür zu begeistern?

Ludwig Gold

Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter in einem Gesundheitsunternehmen ist bestrebt, jeden Tag seine Leistung zum Wohl der Patienten zu erbringen. Daher ist es unsere Aufgabe, im Rahmen des Qualitätsmanagements gemeinsam mit unseren Mitarbeitern Prozesse und Strukturen zu entwickeln, damit sie ihre eigenen Ziele erreichen können – und damit die Ziele des Klinikums. Das heißt, Begeisterung für Qualität ist bereits in jedem Mitarbeiter vorhanden. Unsere Aufgabe ist es, diese Begeisterung zu unterstützen und noch besser zur Wirkung zu bringen.

Peter Spak

Wir legen großen Wert auf ein familiäres Umfeld und bemühen uns, unseren MitarbeiterInnen Ziele vorzugeben, die es auch erlauben, eigene Ideen und Vorschläge zu entwickeln. Damit wollen wir die Eigenmotivation und Kreativität unseres Teams fördern. Dazu gehört natürlich auch die Freiheit, eigenständig mitdenken und entwickeln zu können und so jene Produktinnovationen zu kreieren, für die Hink seit jeher steht.

Friedher Rumpel

Während in vielen Unternehmen die Qualität als primäre Aufgabe der Qualitätsorganisation gesehen wird, versuchen wir bei der Zumtobel Group aus all unseren Mitarbeitern »Quali-Täter« zu machen. Qualität sollte nicht als reine Prüfmaßnahme am Produkt verstanden werden, es sollte vielmehr ein Selbstverständnis jedes einzelnen Mitarbeiters sein, die Dinge richtig und mit unserem hohen Anspruch an Qualität auszuführen. Anstatt unsere Mitarbeiter zu kontrollieren, entwickeln wir mit ihnen gemeinsam unser Qualitätsmanagement weiter und versuchen ihnen Raum zu schaffen, der sie Verantwortung übernehmen lässt.


3. Bleibt neben der Einhaltung höchster Standards und Fehlervermeidung noch genügend Raum für Kreativität und Innovationen

Ludwig Gold

Für die fortlaufende Verbesserung unseres Qualitätsmanagements ist es nicht nur notwendig, bestehende Prozesse und Abläufe zu optimieren, sondern diese auch kritisch auf ihre Aktualität und Anwendbarkeit zu hinterfragen. Dieses Infragestellen bedeutet auch, mit Kreativität neue Lösungen zu finden – ebenso wie es notwendig ist, medizinische und pflegerische Innovationen in die Abläufe neu einzugliedern. Jede Optimierung hat besondere Grenzen, die oft nur dadurch zu überwinden sind, dass Abläufe und Verfahren komplett neu aufgesetzt werden. Vorteilhaft für uns ist in diesem Zusammenhang der Zustrom von jungen Medizinern und Pflegekräften, die neueste Erkenntnisse und Methoden aus ihrer Ausbildung mitbringen. In interdisziplinären Teams werden diese dann zusammengeführt, ergänzt oder in gänzliche neuen Abläufen umgesetzt.

Peter Spak

Kreativität und Innovation zu fördern, ist in unserem Unternehmen ein klares Ziel. In unserer Branche gibt es saisonale Schwerpunkte, die wir mit unserem Team sehr gut abdecken können. Gleichzeitig gibt uns das die Möglichkeit, beispielsweise im Sommer mehr Zeit in Kreation und Produktinnovation zu investieren.

Friedher Rumpel

Als innovatives Unternehmen sind das Wissen und die Ideen unserer Mitarbeiter enorm wichtig für uns. Deswegen versuchen wir unsere Methoden und Richtlinien so aufzusetzen, dass genügend Raum für Kreativität und Selbstverwirklichung bleibt. Besonders in der frühen Phase der Produktentstehung lässt unser Qualitätsmanagement-System noch sehr viel Gestaltungsfreiheit zu. Auf dem Weg zum finalen Produkt hingegen wird es engmaschiger, um mögliche Fehler rechtzeitig erkennen und beheben und die hohe Qualität bis zum Ende der Lieferkette sichern zu können.

 

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