Freitag, April 26, 2024

Die langandauernde Hitzeperiode hat nicht nur zur Folge, dass Seen austrocknen, sondern wirkt sich auch negativ auf die Stromerzeugung durch Wasserkraft aus. Vor allem in Ostösterreich war es für diese Jahreszeit viel zu trocken.

Titelbild: Ein Wehr am Schwarza in Hirschwang (NÖ). (Quelle: iStock)

„Extremwetterereignisse machen uns zunehmend zu schaffen,“ sagt Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG. „Im Vorjahr konnten im Juli rund 96 Prozent des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden heuer waren es nur 77 Prozent. Grund dafür ist die anhaltende Trockenheit, die dazu führt, dass Wasserkraftwerke rund zehn Prozent weniger Strom produzieren konnten als im Jahresschnitt. Im Juli 2022 machte der Rückgang sogar 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Das hat zur Folge, dass Österreich dreimal mehr Strom importieren musste, als im Schnitt der vergangenen vier Jahre.“ 

Energieaustausch innerhalb Österreichs

Die schwache Stromproduktion aus Wasserkraft spiegelt sich auch im Energieaustausch wider. Tirol speiste im Juli um rund 22 Prozent weniger Strom ins APG Netz ein als im Vormonat, liegt mit seiner Produktion im Bundesländervergleich aber trotzdem auf Platz eins. Oberösterreich liegt knapp dahinter, Wien und Niederösterreichhaben dagegen im Juli den meisten Strom aus dem Netz entnommen.

Die Bilanz des Österreichischen Energieaustauschs zeigt, wie wichtig das überregionale Stromnetz ist. Ohne die Kopplung an das jeweilige Verteilernetz könnten die Bundesländer überschüssig produzierten Strom nicht einspeisen und somit österreichweit nutzbar machen. Hat ein Bundesland Produktionsengpässe, ermöglicht das APG Netz einen Zugang zum dringend benötigten Strom.

Fehlende Netzkapazitäten führen zu Engpässen

Um die Energiewende sowie die Elektrifizierung von Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft zu bewältigen, investiert die APG in den nächsten zehn Jahren rund 3,5 Milliarden Euro. Davon werden allein 2022 rund 370 Millionen Euro in die sichere Stromzukunft investiert. Doch bereits jetzt führen fehlende Netzkapazitäten zu Engpässen auf den Leitungen und erfordern nahezu täglich den Einsatz von Notfall- sogenannten Redispatch-Maßnahmen. Dabei wird hohen Leitungsbelastungen durch gezielte Eingriffe in den Einsatz von thermischen und hydraulischen Kraftwerken entgegengesteuert.

„Mit Stand Juli waren derartige Eingriffe heuer bereits an 144 Tagen notwendig. Das verursacht Kosten, die letztendlich der Stromkunde bezahlen muss. Zu Monatsende lagen die durch Redispatch-Maßnahmen ausgelösten Ausgaben bei rund 54 Millionen Euro. Ein leistungsstarkes Stromnetz mit ausreichenden Kapazitäten würde den Redispatch-Bedarf erheblich verringern und die Kosten reduzieren. Der unmittelbare Ausbau der Netzinfrastruktur hat daher oberste Priorität“, betont Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG.

 

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