Friday, August 01, 2025

Mehrwert für Manager

Ticker

Font size: +

Quantencomputing und KI – eine überzeugende Kombi

Ein Kommentar von Dr. Shintaro Sato, Fellow, SVP & Leiter des Quantum Laboratory bei Fujitsu Research

Da wir an die Grenzen des Mooreschen Gesetzes stoßen, brauchen wir alternative Ansätze zur Steigerung der Rechenleistung. Die Kombination von Quantencomputing und KI eröffnet dabei spannende Möglichkeiten – in beide Richtungen: Wir können die KI zunehmend nutzen, um Anomalien in der Quanteninformatik zu erkennen und zu kompensieren – der Faktor, der derzeit ihre rasche Weiterentwicklung behindert; wir können aber auch die Quanteninformatik für die Weiterentwicklung der KI nutzen.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir uns die enormen Rechenkapazitäten von Quantensystemen zunutze machen können – was zu Durchbrüchen in Bereichen wie der Arzneimittelentdeckung führen und die Finanzmärkte durch die Fähigkeit, komplexe Algorithmen in Sekundenschnelle zu berechnen, revolutionieren wird.

Trotz der Möglichkeit, um ein Vielfaches schneller zu sein als herkömmliche siliziumbasierte Computer, ist die Technologie noch immer fehleranfällig. Die für Quantencomputer verwendeten Qubits müssen stabil genug sein, um aussagekräftige, genaue Ergebnisse zu liefern. Wenn sie instabil sind, sind die Ergebnisse unzuverlässig. Obwohl wir Fortschritte dabei machen, Quantensysteme in einen stabilen Zustand zu bringen und zu halten, sind die Fortschritte noch nicht schnell genug.

Natürlich ist es komplizierter, einen Quantencomputer zum Laufen zu bringen als einen herkömmlichen Computer. Qubits werden mit Mikrowellen in der supraleitenden Qubit-Technologie gesteuert und gemessen. Sie sind von Natur aus empfindlich und anfällig für Umgebungsgeräusche, was bedeutet, dass sie von Faktoren wie thermischem Rauschen, elektromagnetischen Störungen und Materialfehlern beeinflusst werden. Das bedeutet, dass Quantenberechnungen immer auf Hochleistungsrechnern (HPC) überprüft werden müssen – eine Tatsache, die den Nutzen der derzeitigen Quantencomputer erheblich schmälert.

Zur Feinabstimmung von Qubits optimieren wir die Form von Mikrowellenimpulsen derzeit von Hand, was jedoch die Größenordnung begrenzt, da es für einen Menschen unmöglich ist, eine solche Optimierung für mehrere Dutzend Qubits gleichzeitig durchzuführen. Hier kommt die KI ins Spiel: Sie kann lernen, wie man die Mikrowellenpulse optimiert, um mehrere Qubits gleichzeitig besser zu kontrollieren und so Quantenfehler zu reduzieren. Darüber hinaus kann die KI dazu genutzt werden, um zu ermitteln, welche Qubits bevorzugt für bestimmte Quantenberechnungen verwendet werden sollten. Auf der anderen Seite werden leistungsfähigere Quantenberechnungen die Entwicklung schnellerer, fortschrittlicherer KI-Systeme ermöglichen.

Im Jahr 2024 könnten wir die Entwicklung einer optimierten Aufgabenzuweisung erleben: KI-gesteuerte Berechnungsmakler werden verfeinert, um Berechnungsaufgaben zu bewerten und zu bestimmen, ob sie besser für einen Quantencomputer, einen klassischen Computer oder eine hybride Kombination geeignet sind. Denn es gibt immer noch Aufgaben, bei denen ein Hochleistungsrechner schneller ist als ein Quantencomputer – zum Beispiel bei einfachen mathematischen Funktionen wie Multiplikation und Addition.

Wenn wir KI-Algorithmen einsetzen, um die Manipulation von Qubits zu optimieren, könnte dies zu stabileren Quantenoperationen führen: ein entscheidender Durchbruch, der es uns ermöglichen wird, die Zahl der zuverlässigen Qubits in Quantensystemen rasch über die heute erreichten 100 Qubits hinauszuerhöhen. Fujitsu arbeitet mit dem japanischen Forschungsinstitut RIKEN an einer gemeinsamen Mission, um die Nutzung der Quantentechnologie auf 1.000 Qubits zu erhöhen, indem sowohl die Hardware- als auch die Softwarekapazitäten verbessert werden.

Mit Blick auf die Zukunft stellen wir uns die nahtlose Integration von KI, Quantencomputern und HPC in einer hybriden Plattform vor, die bei Bedarf einen reibungslosen Übergang zwischen Quanten- und klassischen Berechnungen gewährleistet.

Bild: iStock

Lean Goes Green: KVP trifft ESG
Wie Climate Tech-Startups Unternehmen aus allen Br...

By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to https://www.report.at/

Firmen | News

Marija Kotnig
17 July 2025
Firmen | News
Heiß auf Bildung? In einer Welt voller Veränderung zählt, wer vorbereitet ist. Wer im Sommer klug plant, startet im Herbst mit wertvollem Wissensvorsprung. Deshalb belohnen wir Ihren Weiterbildungsvorsprung mit einem 10 % Sommerbonus auf alle öffentl...
Firmen | News
09 July 2025
Firmen | News
Die neue Lösung schützt wichtige Identitätsdaten vor unbeabsichtigtem Datenverlust und Datendiebstahl, stellt die Geschäftskontinuität von Unternehmen sicher und stärkt Cyber-Resilienz Barracuda Networks Inc., ein führender Anbieter von Cybersicherhe...
Marija Kotnig
04 July 2025
Firmen | News
„Heißes Österreich" war der Titel im Kurier, ORF, der Standard und andere Medien berichteten ausführlich über den 2. und aktuellen Klimasachstandbericht von 200 Wissenschaftler*innen. 3,1 Grad Erwärmung seien erst der Anfang, 40 Hitzetage pro Jahr mi...

Newsletter bestellen

Neue Blog Beiträge

31 July 2025
Architektur, Bauen & Wohnen
Die Sonne ist eine wichtige Energie- und Kraftquelle. Für viele auf der Baustelle aber auch eine Belastungsprobe. Wer bei über 30 Grad im Freien arbeitet, weiß: Hitze ist ein reales Gesundheitsrisiko. Umso wichtiger war es, hier endlich gesetzliche G...
25 July 2025
Architektur, Bauen & Wohnen
Der Begriff Lock-in-Effekt kommt eigentlich aus der Wirtschaft und beschreibt ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Kunden und Anbietern, bei dem ein Wechsel zu einem Konkurrenten aufgrund hoher Kosten oder anderer Barrieren wirtschaftlich unattraktiv...
25 July 2025
Intelligente Netze
Europa
Angesichts rechtlicher Gründe oder Sicherheitsbedenken werden souveräne Cloud-Lösungen mit voller Kontrolle über Daten und operativen Betrieb immer attraktiver. Amazon Web Services hat jetzt die AWS European Sovereign Cloud angekündigt. Ein Kommentar...