Donnerstag, Dezember 05, 2024

In Enns wurde wieder gebaggert, geschaufelt und planiert. Die Mawev öffnete am 18. März ihre Pforten. Zu sehen gab es wieder jede Menge Produktneuheiten. Kritik gibt es an der Umsetzung des Messekonzepts.

Von Bernd Affenzeller

Die Mawev war auch heuer wieder eine Messe der Superlative, zumindest für österreichische Verhältnisse. Mehr als 300 Aussteller präsentierten über 1.000 Baumaschinen und Baufahrzeuge, und das auf der beeindruckenden Gesamtfläche von 140.000 Quadratmetern. Das entspricht immerhin in etwa einer Vorstadtsiedlung mit rund 200 Einfamilienhäusern und je 700 Quadratmetern Grund. Eine absolute Neuerung gab es auch zu bestaunen: Auf einer Lkw-Teststrecke konnten auf 170 Metern Länge zahlreiche Lkws der Firma MAN getestet werden. im Ostbereich des Geländes bot die aufgeschüttete und vertiefte Schotterstraße ideale und realistische Bedingungen, um die einzelnen Lkws auf Herz und Nieren zu testen. Was die Besucherzahlen betrifft, zeigten die ersten beiden Tage bis Redaktionsschluss ein eher durchwachsenes Bild. Der erste Messetag wurde durch die Bank als quantitativ schlecht bezeichnet, die Kommentare reichten von »erschreckend« bis »ausbaufähig«. Der zweite Messetag war deutlich besser, was aber vor allem die Big Player positiv zu spüren bekamen. Abseits der Hauptrouten zeigten sich die Aussteller auch am zweiten Tag von der Anzahl der Besucher ernüchtert. Die Qualität der Gespräche wurde naturgemäß sehr unterschiedlich beurteilt. Thomas Schmitz, Geschäftsführer Ascendum Baumaschinen, konnte etwa schon am ersten Tag von einer unerwarteten Anzahl von Abschlüssen berichten, sparte aber dennoch nicht mit Kritik am Konzept der Messe oder besser gesagt an der Umsetzung des Konzepts. »Wenn es sich schon um eine Demonstrationsschau handelt, dann sollte es auch entsprechende Vorgaben geben.« Es könne nicht sein, dass nur eine kleine Zahl an Ausstellern viel Geld in Demonstrationsflächen und aufwendige Shows investiert, die schlussendlich die Besucher anlocken, von denen dann alle profitieren. Sollte sich an diesem Ungleichgewicht nichts ändern, kann sich Schmitz auch vorstellen, der Mawev in Zukunft fernzubleiben. Dass die Mawev nicht unverzichtbar ist, zeigt Liebherr bereits seit einigen Jahren. Gemeinsam mit Mercedes und Trimble geht man seit 2009 auf Road Show und präsentiert seinen Kunden ein umfangreiches Portfolio. Ein Weg, der auch für Schmitz gangbar erscheint, denn »die Kosten wären in etwa dieselben«. Abseits durchaus berechtigter Kritik und dem Ärger über geringe Besucherzahlen gibt es aber natürlich auch heuer viel Positives zu berichten.

Ascendum

Wie in den Jahren davor, waren auch heuer wieder Baumaschinen und Trucks der Marke Volvo gemeinsam auf der Mawev vertreten. Dabei standen bei Volvo Trucks die Neuheiten wie der FMX oder der FH Baustellen Lkw im Vordergrund, Ascendum Baumaschinen zeigte Neuheiten wie einen Radlader der Serie H, einen Hydraulikbagger der Serie E oder einen Dumper der Serie F. Für besondere Aufmerksamkeit sorgten auch die Materialumschlagmaschinen von Sennebogen, die Ascendum Baumaschinen seit Februar 2015 in Österreich vertreibt. »Die Zusammenarbeit zwischen Ascendum und Sennebogen bietet beste Voraussetzungen, in Österreich eine maximale Marktdurchdringung zu erreichen«, erklärt Schmitz die neue Partnerschaft. Durch die Kooperation mit Sennebogen erweitert Ascendum sein Produktportfolio an Radladern und Baumaschinen um die Materialumschlagmaschinen von Sennebogenn. Auf die branchenspezifischen Anforderungen im Abfall- und Schrottrecycling sowie im Schüttgut- und Holzumschlag abgestimmt, eröffnen die in Bayern produzierten grünen Maschinen neue Horizonte. Und schließlich konnte Schmitz im Rahmen der Mawev auch eine neue Vertriebspartnerschaft mit Atlas Copco bekannt geben, die mit 1. April starten wird.

Kuhn

Kuhn Ladetechnik hatte jede Menge Palfinger-Krane am Start, darunter mit dem Palfinger PK 200002 L SH auch das Flaggschiff der SH-Reihe. Im Gegensatz zum klassischen Ladekran, der sich auf Fahrzeugbreite zusammenlegen lässt, hat man sich beim PK 200002 L SH für ein Langarmkonzept entschieden, um Einsätze mit großer Reichweite zu ermöglichen. Die konstruktive Besonderheit des neuen Kranmodells besteht in der erstmaligen Verwendung einer neuen Bauweise für das Ausschubsystem. Das sogenannte P-Profil zeichnet sich gegenüber der konventionellen Bauweise durch erhöhte Steifigkeit aus. Gleichzeitig reduziert die revolutionäre Bauweise des Kranes das Eigengewicht dramatisch. Bei Kuhn Baumaschinen stand vor allem das Thema intelligente Maschinen im Vordergrund, die die Effektivität erhöhen und Fehler vermeiden sollen. »Komatsu ist in diesem Bereich absoluter Technologieführer und hat einen Entwicklungsvorsprung von zumindest zwei bis vier Jahren«, ist Geschäftsführer Stefan Kuhn überzeugt.

Terra

Auf dem Messestand von Terra gab es traditionellerweise ein reichhaltiges Sortiment bekannter aber aber auch neuer JCB-Produkten zu bestaunen. Neben dem 437HT Wastemaster wurde etwa der 457ZX Radlader mit Tier4Final Motor ohne Partikelfilter erstmals in Österreich ausgestellt. Im Demobereich konnten Hand an den 8-Tonnen-Kettenbagger 86C und den JS210 Kettenbagger gelegt werden. Für eine Überraschung sorgte die Präsentation der HTH Schwerlastteleskopen und der RTH Rototeleskopen der Firma MAGNI. Der über 30 Meter-Rototeleskop feierte dabei seine Österreichpremiere. Und schließlich stellte das Terra Team um Erich Korn mit dem Bell Dumper B30E ein Produkt der neuesten Gerätegeneration vor. »Die Knickmuldenkipper der Marke Bell erfreuen sich immer größerer Akzeptanz bei den heimischen Profianwendern und gelten als Geheimtipp, wenn es um Kraftstoffverbrauchswerte geht«, ist Korn überzeugt.

Wacker Neuson

Am Messestand von Wacker Neuson stach vor allem das Branding vieler Maschinen ins Auge. Neben dem »I am from Austria«-Schriftzug, der auf den Produktionsstandort Hörsching verwies, war es vor allem das Eco-Siegel, das zahlreiche Maschinen zierte. »Das Eco-Siegel wird an Maschinen vergeben, die besonders wirtschaftlich und umweltfreundlich arbeiten, so beispielsweise auch einige Innovationen aus dem Bereich der alternativen Antriebe«, erklärt Christian Chudoba, seit 1. Januar 2015 Geschäftsführer der österreichischen Vertriebsgesellschaft von Wacker Neuson und verweist auf die Akkustampfer AS 30 und AS 50 von Wacker Neuson. Diese arbeiten durch den innovativen Antrieb aus Akku und Elektromotor vollkommen emissionsfrei. Ebenfalls ein ECO-Produkt: der Wacker Neuson Bagger 803 dual power. Mit der Option dual power kann der Minibagger alternativ zum Standard-Dieselmotor mit dem externen elektro-hydraulischen Antriebsaggregat HPU8 betrieben werden. Eine Messeneuheit zeigte Wacker Neuson mit 15 neuen Walzen für die Erd- und Asphaltverdichtung. Die Tandem- und Kombiwalzen in der Tonnageklasse von 1,5 bis 4,5 Tonnen werden zunächst in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertrieben. Und schließlich wurden auch allradgelenkte Rad- und Teleradlader der neuen Maschinengeneration der Marke Kramer vorgestellt, darunter die Rad- und Teleradlader 8075, 8115 und 8085T aus der Premium-Baureihe. Bei diesen Maschinen werden moderne Motorentechnologie und jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung allradgelenkter Radlader vereint und es kommt eine neue Motorengeneration mit drei unterschiedlichen Motorvarianten zum Einsatz.

Zeppelin

Jede Menge Highlights hatte der Messestand von Zeppelin zu bieten. Neben einem spektakulären, von Harry Prünster moderierten Live-Programm war ein beeindruckendes Sortiment von Caterpillar -Produkten vor Ort, das von Muldenkipper über Hydraulik- und Mobilbagger bis zu Radlader und Planierraupen reichte. Besonders im Fokus standen aber naturgemäß die neuen Kooperationen mit Thwaites Dumper und Schäffer Lader. Damit gelingt es Zeppelin seine Produktpalette spürbar auszuweiten. »Mit den kompakten Radladern und Telerradladern von Schäffer wird unsere bestehende Produktpalette im Bereich Industrie, Erdbau, Galabau und im Hoch- und Tiefbau mit Kompaktgeräten komplettiert und wir können unseren Kunden erstklassige Produkte von 1,8 bis zu elf Tonnen Einsatzgewicht anbieten«, sagt Friedrich Mozelt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin Österreich GmbH. Und durch die Übernahme der österreichischen Generalvertretung von Thwaites bekommt Zeppelin einen zuverlässigen Herstellerpartner mit über 60 Jahren Erfahrung im Dumperbereich. Damit kann Zeppelin nun auch auf kleinsten Baustellen das bisherige Produktangebot erweitern und Kunden auch hier hochwertigen und umfangreichen Service anbieten.

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