Montag, Dezember 02, 2024

Kaum ein anderer Begriff ist in den letzten Jahren so inflationär und missbräuchlich verwendet worden wie die "Nachhaltigkeit". Jedes Unternehmen nimmt heute für sich in Anspruch, nachhaltig zu agieren. Nicht selten bleibt es aber bei Lippenbekenntnissen. Deshalb hat der Bau & Immobilien Report diese Rubrik ins Leben gerufen, in der bekannte Branchenplayer darlegen können, wie der Nachhaltigkeitsgedanke in ihrem Unternehmen konkret umgesetzt wird.

Wolfgang Kradischnig, Geschäftsführer Delta: Nachhaltiges Bauen braucht wertschätzende Unternehmenskultur
Unsere Delta green line reduziert für Bauherren die Kosten des Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus, verbessert das Wohlbefinden, baut für die Umwelt verträglich und stellt die Wertstabilität des Gebäudes langfristig sicher. Wir engagieren uns als ein Initiator und Gründer der IG Lebenszyklus Hochbau aktiv in Arbeitsgruppen, Aus- und Weiterbearbeitung von Leitfäden und Modellen, Bewusstseinsbildung und Schulung der Branche. Wir sind überzeugt, dass nachhaltiges Bauen eine wertschätzende Unternehmenskultur braucht. Daher setzen wir auf gemeinsame Werte, gute Zusammenarbeit und investieren viel in Teambuilding-Aktivitäten. Wir sind als Beruf & Familie-Betrieb zertifiziert und bieten unseren Mitarbeitern ein Gesundheitsförderungsprogramm mit Yoga-Kursen und Vorträgen über gesunde Ernährung und Wirbelsäulengymnastik. Rund ein Viertel unserer Mitarbeiter ist in der Freizeit ehrenamtlich engagiert und dieses Engagement fördern wir gerne. Zudem unterstützen wir z.B. das SOS Kinderdorf, die Caritas und Initiativen aus der Gesundheitsforschung. Wir haben die einzigartige Qualität der Projektbearbeitung, die in Österreich Standard ist, auch in CEE implementiert. Und auch in diesen Ländern sind wir in Green Building Councils aktiv tätig. Außerdem realisieren wir beträchtliche CO 2 -Einsparungen durch Videokonferenzen, Fahrgemeinschaften, Förderung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie von Firmen- und Elektrofahrrädern. Dadurch ergeben sich alleine am Standort Wels CO 2 -Einsparungen von jährlich 81 Tonnen CO 2 und die Einsparung von 584.000 Auto- und Flugkilometern.

Martina Jochmann, Geschäftsführerin Energiecomfort: Echt nachhaltige Facility Manager
Bei Energiecomfort ist Nachhaltigkeit kein leeres Schlagwort in der Unternehmensvision. Wir leben diesen Grundsatz in unserem Unternehmen und auch bei den Dienstleistungen für unsere Kunden, im Betrieb unserer Energie- und Haustechnikanlagen haben wir schon immer möglichst ressourcenschonend gearbeitet. Denn der scheinbare Gegensatz von Ökonomie und Ökologie wird gerade in der Haustechnik aufgehoben – Einsparungen beim CO2-Ausstoß wirken sich auch aufs Geldbörsel aus. Auch bei den infrastrukturellen Dienstleistungen der Tochterfirma Hauscomfort wie in der Reinigung wird auf die Verwendung ökologischer Produkte geachtet, auch wenn diese in der Anschaffung vielleicht etwas kostspieliger sind. Bei der richtigen Dosierung wird dieser Nachteil oft wieder ausgeglichen, Überdosierung schadet der Umwelt und dem Budget. Dem Menschen als dritte und wesentliche Säule der Nachhaltigkeit wird ebenfalls viel Aufmerksamkeit gewidmet. In dem eher technikorientierten Unternehmen ist der Frauenanteil in der Führungsebene erstaunlich hoch, flexible Gleit- und Teilzeitmodelle und zahlreiche verbindende Aktivitäten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen Energiecomfort zu einem »schönen Platz zum Arbeiten«. Energiecomfort ist als Dienstleister nicht nur selbst nach ISO 50001 im Energiemanagement zertifiziert, sondern bildet hier auch das Kompetenzzentrum im Wiener Stadtwerke-Konzern und ist erfolgreich in der Verbreitung dieses nachhaltigen und profitablen Spirits bei ihren Kunden.

Klaus Födinger, Geschäftsführer Asamer Baustoffe AG: Von Renaturierung bis hin zu »Grünen Fabriken«
Wir bauen seit jeher für Generationen und dafür ist auch der schonende Umgang mit der Natur wichtig. Zahlreiche Umweltpreise, Zertifizierungen, eigens entwickelte Recycling-Verfahren und die frühe Beschäftigung mit Renaturierung und Rekultivierung zeugen von unserer Firmenphilosophie, die Natur zu respektieren und ihren Erhalt zu fördern. So errichteten wir an zwei Standorten Anschlussstellen an das öffentliche Bahnnetz, um Umwelt und Verkehr zu entlasten. Auch die mobilen Anlagen zur Wiederverwertung von Altbeton erzielen rege Nachfrage. Ein weiteres Beispiel für den Respekt vor unserer Umwelt ist der Zugang zu unseren Abbaustätten. Um Lebensräume von Pflanzen und Tieren zu erhalten, sind die operativen Töchtergesellschaften der Asamer Baustoffe AG darauf bedacht, alle Rahmenbedingungen zum Schutz der Natur einzuhalten. So werden Kiesgruben und Steinbrüche nicht in Gebieten eingerichtet, die aus Sicht des Naturschutzes besonders bedeutend oder sensibel sind. Während des Abbaus wird Rücksicht auf besondere Lebensräume und Arten genommen. Ausgediente Abbaustätten werden – vielfach in Kooperation mit dem WWF – der Natur zurückgegeben. In diesen Biotopen entwickelt sich eine Vielfalt an seltenen Tieren und Pflanzen, wie sie vor dem Abbau noch nicht vorhanden war. Auch international ist Asamer Baustoffe für ihr Umwelt-Engagement bekannt. Bei Übernahme der Fabrica Cementa Lukavac (FCL) in Bosnien investierten wir in Umweltschutzmaßnahmen. Die Fabrik ist quasi emissionsfrei und wird nicht umsonst die »Grüne Fabrik« genannt.

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