Donnerstag, November 30, 2023
WIFO: Schwache Baukonjunktur belastet die Wirtschaftsentwicklung

Österreichs BIP stagnierte laut WIFO im IV. Quartal 2022, nachdem es im Vorquartal nur mehr um 0,1% gewachsen war. Ab Herbst 2022 hatten sich sowohl die Einschätzungen der Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage als auch die Erwartungen etwas aufgehellt. Die letzten Umfragen des WIFO-Konjunkturtests ergaben dagegen keine weitere Verbesserung. In der Bauwirtschaft schrumpft die Wertschöpfung seit dem III. Quartal mit zunehmender Dynamik.

"Die Konjunkturschwäche seit Mitte 2022 zeigte bislang noch keine Auswirkungen auf die Beschäftigung. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit kam hingegen bereits im März 2022 zum Erliegen. Daher dürfte auch im Vorjahresvergleich bald kein Abbau mehr zu beobachten sein", so der Autor des aktuellen Konjunkturberichtes Marcus Scheiblecker.

Schwacher Start ins Jahr
Laut Statistik Austria wuchs Österreichs Wirtschaft 2022 real um 5% gegenüber dem Vorjahr und damit kräftiger als bisher angenommen. Das Wachstum konzentrierte sich auf das 1. Halbjahr, während es im III. und IV. Quartal stagnierte (+0,1% bzw. 0,0% gegenüber dem Vorquartal). Gemäß Wöchentlichem WIFO-Wirtschaftsindex (WWWI) hat sich die heimische Konjunktur zu Jahresbeginn 2023 weiter abgeschwächt. Im IV. Quartal ist die Wirtschaft im Vorjahresvergleich noch um 1,4% gewachsen (real); für Jänner wurde dagegen ein Rückgang um 0,6% errechnet.
Auch die ersten beiden Februarwochen verliefen schwach, der WWWI legte im Jahresabstand nur um 0,3% zu. Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests deuten auch für die nahe Zukunft auf eine verhaltene Entwicklung hin. Ab Herbst 2022 hatten sich sowohl die Einschätzungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage als auch die Erwartungen für die kommenden Monate etwas aufgehellt. Dagegen ergaben die letzten Umfragen keine weitere Verbesserung mehr.

Globale Ursachen
Die Schwäche der Weltwirtschaft dämpft die heimische Warenproduktion. Daneben belastet auch die schwache Baukonjunktur die Wirtschaftsentwicklung in Österreich. Die Wertschöpfung im Bauwesen schrumpft bereits seit dem III. Quartal 2022 mit zunehmender Dynamik. Im Gegensatz zum Euro-Raum ist die Inflation in Österreich bislang noch nicht abgeebbt. Im Jänner 2023 lag der VPI um 11,2% über dem Vorjahresniveau. Auch im Februar dürfte der Preisdruck kaum nachgelassen haben. Während die Beschäftigung weiterhin wächst, bremst die schwache Konjunktur zunehmend den Abbau der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der beim Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) arbeitslos vorgemerkten Personen stagniert bereits seit einigen Monaten. Zwar sind im Vorjahresvergleich Rückgänge zu beobachten, jedoch verringern sich diese von Monat zu Monat. Zugleich sinkt die Zahl der von den Unternehmen gemeldeten offenen Stellen.

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