Thursday, May 01, 2025

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Auf dem Mobile World Congress in Barcelona Anfang März herrscht Aufbruchstimmung – wie jedes Jahr. Aber diesmal mischt auch Sorge mit.

Foto: GSMA/MWC


Der MWC ist seit Jahren die weltweit größte Konferenz für Mobilfunk- und IT-Themen. Mobile Technologien und Dienste haben im Vorjahr 5,8 % des weltweiten BIP generiert, rechnet der Generaldirektor des Konferenzveranstalters GSMA, Mats Granryd (Bild oben), vor. Bis 2030 wird dieser Wert voraussichtlich auf fast elf Billionen US-Dollar oder 8,4 % des BIP ansteigen. Weltweit ziehen 5G und Co. in die Netze der Staaten ein, kaum ein Land, das nicht von der Produktivität und Effizienz durch die Telekommunikation profitieren wird. Insbesondere die Vernetzung von Menschen und Maschinen (IoT) und natürlich KI werden die Umsätze in die Höhe treiben. Die Macht des alten Roms wurde durch ein gepflastertes Straßennetz gefestigt. Die Welt heute hat ihre IT-Netze.

Nun steht allerorts der Übergang zu »5G Standalone«, zu reinen 5G-Netzen, bevor, betont Mats Granryd. Erst diese Stufe wird das Potenzial von KI für die Volkswirtschaften erschließen. »Unsere Branche verbindet fast sechs Milliarden Menschen miteinander und treibt die Wirtschaft weltweit an. Rund die Hälfte der Teilnehmer des MWC kommen von außerhalb des Mobilfunk-Ökosystems, ein klares Signal, dass die Branchen die enormen Möglichkeiten erkennen, die unsere Netze schaffen«, so der GSMA-Chef.

Auch der Technologieausrüster Huawei verdeutlicht in Barcelona die Bedeutung der Symbiose aus 5.5G und KI-Technologien und prognostiziert das damit einhergehende enorme Wachstumspotenzial. Das Unternehmen präsentierte Innovationen im Bereich der KI-gestützten Daten- und Netzwerkinfrastruktur. Ziel von Huawei ist es, »KI für alle zugänglich zu machen und gemeinsam die DNA für eine intelligente Welt zu gestalten.«

Intelligente Welt
Auch in Österreich wird das Potenzial von KI noch nicht vollständig ausgeschöpft und für neue Geschäftsmodelle nur begrenzt genutzt. »Der Ausbau von 5G spielt hier auch in Österreich eine große Rolle. Mit 5.5G bieten wir aber auch bereits Lösungen an, die die Standards von 5G um das bis zu Zehnfache übertreffen und angesichts der rasanten Entwicklung schon bald eine tragende Rolle in vielen Bereichen spielen könnten«, sagt Michael Nowak, Unternehmenssprecher Huawei.

Li Peng, Corporate Senior Vice President und President ICT Sales & Service von Huawei, betonte in seiner Keynote: »Wir sind auf dem Weg in eine gänzlich intelligente Welt. Intelligente Anwendungen wachsen stark und stellen neue Anforderungen an die Netze.« ​ Bei dem Konzern geht man davon aus, dass sich das jährliche Volumen an Daten bis 2030 versechsfachen wird. Besonders die Telekommunikationsbranche steht vor komplexen Herausforderungen, darunter der Ausbau nachhaltiger, energieeffizienter Netzwerke und die Nachfrage nach leistungsstarken Speichersystemen für datenintensive Anwendungen.

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Bild: »Mit der Weiterentwicklung von 5G können wir das unendliche Potenzial von mobilen Netzwerken entfalten«, verspricht Li Peng, Corporate Senior Vice President von Huawei.

Huawei bringt nun die erste KI-gestützte Netzwerkinfrastruktur auf den Markt, die KI nahtlos in Geräte, Netzwerke und Anwendungen integriert – von der ersten KI-Unterstützung bis hin zu einer vollständig KI-basierten Architektur. Mit dem neuen »AI Core Network« setzt das Unternehmen, das in den vergangenen Jahren eine starke Personalbasis auch in Europa aufgebaut hat, einen neuen Maßstab für die Branche. ​

Wahlfreiheit erwünscht
Globalisierung auf der einen Seite, »Local First«-Strategien auf der anderen: Geopolitisch neu gemischt werden die Karten vor allem von den USA. Mit der zweiten Amtsperiode von US-Präsident Donald Trump hat für die Weltgemeinschaft eine Ära der Unsicherheit und des Risikos begonnen. Alte Regeln gelten nicht mehr. Ist nun auch Technologie – allen voran Lieferantenbeziehungen – aus politischer Sicht und aus dem Blickwinkel der Regulierung in Österreich anders zu bewerten? Bedeutet eine Resilienz eines Wirtschaftsstandortes und von Unternehmen vielleicht einfach auch mehr Wahlfreiheit bei den Technologieherstellern – für die Ausrüstung von Mobilfunknetzen, im Markt für Cloudservices, bei der Auswahl und Nutzung von KI-Plattformen?

»Europa hat sich über die letzten Jahre mit der billigen Energie aus dem Osten ausgeruht und aus dem Westen, allen voran aus den USA, IT-Services und Software bezogen«, sagt Klaus Steinmaurer, Geschäftsführer für den Fachbereich Telekom der Regulierungsbehörde RTR. Gerade im »Digitalen« wären die europäischen Unternehmen heute von Clouddiensten der großen US-Anbieter abhängig, Initiativen wie Gaia-X haben noch nicht die nötige Strahlkraft am Markt.

Jammern helfe aber niemandem, so der Regulator sinngemäß bei einem Gespräch mit dem Report Verlag beim MWC in Barcelona. Es gelte nun, eine souveräne europäische Politik auch bei digitalen Infrastrukturen zu betreiben. »Geld ist ja vorhanden. Wir müssen in Europa investieren, und hier ist auch die Regulierung gefordert, die richtigen Rahmenbedingungen für Investitionen zu schaffen«, betont Steinmaurer.

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Die wichtigsten Trends

Der Mobile World Congress präsentierte eine Vielzahl von technologischen Innovationen, die die Zukunft der Mobilfunkbranche prägen werden.

1. Künstliche Intelligenz

KI stand im Mittelpunkt, wobei zahlreiche Unternehmen ihre Anwendungen vorstellten. Xiaomi präsentierte das intelligente Ökosystem
»Human x Car x Home«, ein neuer Standard für die nutzerfreundliche Vernetzung von Geräten, Fahrzeugen und Wohnräumen. iFlytek demonstrierte ein smartes Notizbuch, mit dem die Büroarbeit unterwegs leichter fällt. Dryad errichtet für die Bekämpfung von Waldbränden solarbetriebene IoT-Netze in der Natur.

2. Roboter

Der Markt für Drohnen und humanoide Roboter wächst rasant. Viele Drohnenhersteller fokussieren derzeit noch auf den asiatischen Markt, etwa auf Südkorea. Das Geschäft mit fahrenden, fliegenden und sprechenden Maschinen boomt.

3. 5G-Advanced

Die Weiterentwicklung von 5G, bekannt als 5G Advanced oder 5.5G, war ein zentrales Thema. Dieses Upgrade zielt darauf ab, die Netzwerkleistung zu optimieren, die Energieeffizienz zu verbessern und neue Funktionen für Anwendungen wie ­»Extended Reality (XR)« und die besonders energiesparende »Massive Machine Type Communication (mMTC)« bereitzustellen. 

Bilder: GSMA/MWC, Huawei

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