Friday, August 15, 2025

Mehrwert für Manager

Bau | Immobilien

Ein Radweg, der CO₂ speichert – das gibt es in Pamhagen im Burgenland. Die PORR testet dafür Asphalt mit Pflanzenkohle und untersucht, wie solche Mischungen Baustellen klimafreundlicher machen können.

Grüner Asphalt im Einsatz © PORR

In der Gemeinde Pamhagen hat die PORR gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur Burgenland Forschungs- und Innovations GmbH sowie dem Land Burgenland einen Radweg gebaut, der CO₂ dauerhaft bindet. Möglich wird das durch eine Beimischung von Pflanzenkohle, gewonnen aus Bruchschilf und anderen regionalen Reststoffen.

Das im Pflanzenmaterial enthaltene CO₂ wird im Pyrolyseverfahren in der Kohle fixiert und kann so nicht mehr in die Atmosphäre entweichen. Bis zu fünf Prozent Pflanzenkohle lassen sich dem „Grünen Asphalt“ beimischen. Die Rezeptur wurde in der PORR-Großmischanlage angepasst und vor Ort verbaut.

Über einen Jahreszyklus wird nun geprüft, wie dauerhaft die Mischung ist. „Dabei handelt es sich um ein sehr praxisnahes Forschungsprojekt, auf dem wir bei der PORR aufbauen werden, um weitere Anwendungsmöglichkeiten zu finden“, erklärt Karl-Heinz Strauss, CEO der PORR.

Warum Rohstoffe und Kosten den Ausbau bremsen

Die Verfügbarkeit geeigneter Rohstoffe ist begrenzt – vor allem bei größeren Straßenbauprojekten.
„Wenn wir für einen Kilometer Autobahn 10 - 15.000 to Asphalt benötigen, ist klar, dass es nicht einfach wäre, eine ausreichende Menge Pflanzenkohle zur Beimischung zu beziehen. Wir fangen also mit kleineren Projekten wie Radwegen oder Parkplätzen an“, meint Strauss.

Auch die Zusammenarbeit zwischen Materialherstellern, Bauunternehmen und Auftraggebern ist entscheidend. „Im Vordergrund steht der Wunsch des Auftraggebers: Fordert dieser grünen Asphalt oder Beton ein, so ist das oft erst der Anstoß für die Einrichtung eines Pilotprojekts. Gerade im Burgenland wurde hier großer Weitblick gezeigt“, sagt Strauss mit der Schlussfolgerung: „Nur wenn die Kosten für den Auftraggeber darstellbar sind, werden wir größere Projekte sehen.“

Recycling und energiesparende Produktion in Wien

Neben dem Pilotprojekt in Pamhagen entwickelt die PORR weitere emissionsreduzierte Baustoffe. In ihrer Anlage in Wien Simmering wird Asphalt mit bis zu 100 Prozent Recyclingmaterial produziert. Ziel ist es, die Produktionstemperaturen zu senken, um Energieverbrauch und CO₂e-Ausstoß zu verringern. Dazu werden Bitumenadditive eingesetzt und technische Anpassungen an den Mischanlagen vorgenommen.

ThemaThema

Bauen außerhalb der Norm - Teil 2

In Teil 1 wurde bereits dargestellt (Link), dass aufgrund des stark europarechtlich geprägten Normenwesens sowie harmonisierten Verbraucher- und Gewährleistungsrechts eine rein nationale »Lösung« sowohl für den Bundes- bzw. Landesgesetzgeber als auch für die Normungsinstitute schwer umsetzbar...

Leben & StilView all

Produkte & ProjekteView all