Samstag, Juli 27, 2024
ERP-Systeme fit für die Zukunft machen
Auch ERP-Systeme entwickeln sich weiter - hier lohnt es sich, auf dem neuesten Stand zu bleiben. (Fotocredit: iStock)

Unternehmen müssen immer schneller den Markt reagieren. Dabei helfen ERP-Systeme: sie bringen Ordnung ins Datenchaos und beschleunigen den Informationsfluss. Warum Unternehmen ihr ERP-System wettbewerbsfähig halten sollten - und welche neuen Werkzeuge es gibt. 

»Nur diejenigen, die sich mit den abzeichnenden Trends im ERP-Umfeld intensiv auseinandersetzen, werden ihr Unternehmen auf die notwendigen Transformationen – wie der sogenannten Twin Transformation, bestehend aus Digital- und Nachhaltigkeitstransformation – entsprechend vorbereiten können«, betont Björn Goerke, CTO bei proALPHA. »Gerade AI ist kein Spielzeug mehr, sondern entscheidet zunehmend, wer einen Wettbewerbsvorteil erlangt, oder nicht. Zudem sollten Entscheider sich verstärkt mit Initiativen zur Etablierung einer deutschen oder europäischen Datenökonomie beschäftigen. Denn nur, wer seine Daten und Systeme auf diese Entwicklung entsprechend vorbereitet, wird in der Lage sein, bei diesem globalen Wettrennen vorn mit dabei zu sein.« Er und sein Team erwarten fürs kommende Jahr vor allem ERP-Entwicklungen im Bereich KI, Nachhaltigkeitsregulatorik und Manufacturing-X.

KI-Assistenzsysteme

Laut proALPHA wird die Integration künstlicher Intelligenz in allerart Business-Anwendungen und ERP-Systeme zunehmend an Bedeutung gewinnen. KI trägt nicht nur dazu bei, die steigende Komplexität und Menge von Geschäftsdaten zu bewältigen, sondern ermöglicht auch neue Wege zur Optimierung von Geschäftsprozessen und -Entscheidungen. Dabei kann KI nicht nur als Wissensmanager und Innovationstreiber fungieren, sondern auch als Kommunikator: Spezialisierte LLMs (Large Lanugage Models) können nicht nur natürliche Sprache imitieren, sondern auch (unternehmens-)datenbasierte Auskünfte geben. Über Frage-Antwort-Systeme, Support-Chats oder Content-Generierung können Informationen benutzerfreundlicher abgefragt und verwaltet werden.

Nachhaltigkeitsmanagement

Aufgrund der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) sind ab Januar 2024 auch viele mittelgroße Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet. Die in ERP-Systemen enthaltenen Informationen decken - gemeinsam mit Maschinen- und Betriebsdaten aus dem MES (Manufacturing Execution System) - bereits rund 70 Prozent der Daten ab, die für die CO2-Bilanzierung erforderlich sind. Auf dieser Basis können Unternehmen aufbauen - es braucht allerdings ergänzende Werkzeuge. Ein effektives Nachhaltigkeitsmanagement sollte in der Lage sein, Umweltauswirkungen zu analysieren, den Ressourcenverbrauch zu optimieren und sozial verantwortliche Lieferketten zu fördern. Das umfasst auch die Integration von Reporting-Funktionen, um Transparenz für Kunden, Investoren und andere Stakeholder zu schaffen.

Die neue Datenökonomie
 
Seit dem 11. Januar 2024 gilt außerdem der EU Data Act, der den fairen Datenaustausch zwischen Unternehmen, Verbraucher*innen und öffentlichen Einrichtungen sicherstellen soll. Europäischen Initiativen wie Gaia-X oder Manufacturing-X wird damit der Weg geebnet. Ihr Ziel ist, Plattformen zu schaffen, über die ein ungehinderten Datenfluss innerhalb der EU und über Sektoren hinweg möglich ist. Bei Manufacturing-X handelt es sich um eine Initiative zur Digitalisierung der Lieferketten in der Industrie: Dabei sollen Daten über die gesamte Fertigungs- und Lieferkette souverän geteilt und gemeinsam nutzbar gemacht werden. Obwohl sich hier (noch) hauptsächlich große Industriekonzerne engagieren, sollte der Mittelstand diese Entwicklung aufmerksam verfolgen und interne Prozesse, wenn möglich, bereits heute optimieren. Denn: Die Fähigkeit zur Beteiligung am Datennetzwerk wird wohl maßgeblich über die Wettbewerbsfähigkeit entscheiden.

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