Mittwoch, Mai 15, 2024
Attraktivität für die Kunden

»Realize what’s possible« – unter diesem Motto lud ­VMware im September nach Barcelona. Im Zentrum der VMworld 2017 stand neuerlich das Thema Virtualisierung.

Mit 11.000 Besuchern war die diesjährige VMworld die bisher größte aller VMware-Veranstaltungen auf dem europäischen Kontinent. Ihre vier Säulen: Modernisierung des Rechenzentrums, Integration von Public Clouds, digitaler Arbeitsplatz und die Transformation von IT-Sicherheit. Alles zwischen Private, Hybrid und Public Cloud, aber auch vom Rechenzentrum bis zum mobilen Client-Gerät soll künftig mit VMware-Tools virtualisiert, verwaltet und portiert werden. Dazu gab es in Barcelona viel Programm.

Einen Teil der Ausstellungshalle bildeten wieder die »Hands on Labs«, auf denen VMware-Lösungen kostenlos selbst getestet werden konnten. Mehr als 300 Sessions informierten Newcomer ebenso wie VMworld-Veteranen. Ein Erlebnis hatte auch Unternehmens-CEO Pat Gelsinger, als er auf der Bühne das virtuelle Rechenzentrum vorstellte. Mit einer VR-Brille schritt er durch virtuelle Räume, bediente virtuelle Maschinen und migrierte diese in die Cloud, indem er sie einfach in eine Wolke warf – das Publikum war live dabei. »This was fun«, kommentierte er. Noch ist das virtuelle Rechenzentrum eine Demo-Umgebung. Die Entwicklung soll als Open Source für die Entwickler-Community zugänglich gemacht werden, um ein Produkt optimal zu entwickeln.

Good versus Bad

»Security ist das wichtigste Thema überhaupt«, betonte Joe Baguley, CTO EMEA. Die Herausforderungen in diesem Feld werden immer größer, die Komplexität steigt, die Vielzahl von Sicherheitsanbietern ist kaum noch zu überblicken. Für Gelsinger braucht es einen neuen Ansatz, wie Sicherheit definiert werden muss. Man gebe in der Cyber-Security immer mehr aus, falle trotzdem aber immer weiter hinter die Möglichkeiten der Angreifer zurück. Anstelle »chasing bad« muss es »ensure good«, heißen: Man dürfe nicht Schadprogramme wie Nadeln im Heuhaufen suchen, sondern muss auf Anomalien reagieren. Erreicht werden soll das mit AppDefence.

Mithilfe lernfähiger Maschinen und mehr als 30 Millionen Regeln wird hier abweichendes Verhalten erkannt, Sicherheitsmechanismen wie automatisches Abschalten einer Applikation oder die Benachrichtigung der zuständigen Person werden ausgelöst. In Europa soll AppDefence 2018 erhältlich sein. »Es wird künftig auch notwendig sein, die Sicherheitstechnologie in alle Objekte einzubauen«, zeigt Peter Trawnicek, Country Manager Österreich, auf. Heute gibt es mit Netzwerk-, Betriebssystem- und Applikationsebene eine Schichtenstruktur. Daneben besteht die Sicherheitsebene. »Es braucht so etwas wie intrinsische Sicherheit.«

Bild: Unternehmens-CEO Pat Gelsinger präsentierte die Zukunftsvision des virtuellen Rechenzentrums: »This is fun.«

Trawnicek bezieht sich damit auf Workspace ONE. Der Unified Access Gateway erlaubt Endnutzern den Zugriff auf Intranet-Anwendungen mithilfe von Biometrie. Zum Thema Sicherheit zählt auch HCX, der die unterbrechungsfreie Migration zahlreicher großer virtueller Maschinen zwischen verschiedenen Cloud-Umgebungen vereinfachen soll.

Zahlreiche Neuerungen

Ein dominantes Thema in Barcelona betraf die Cloud-Management-Plattform »vRealize Suite 2017«, mit der Kunden bei der Bereitstellung, dem Betrieb und der Verwaltung von IT-Infrastruktur- und -Anwendungsservices in einer Multi-Cloud-Umgebung unterstützt werden. Die wichtigsten Neuerungen: Intelligent Operations, Automated IT und Developer Cloud. »Mit VMware vRealize Suite 2017 führt VMware neue Funktionen für Lifecycle Management ein, die IT-Teams eine schnellere Wertschöpfung ihrer Cloud-Management-Plattform ermöglichen«, betont Ajay Singh, Senior Vice President und General Manager. VMware vRealize Suite 2017 wird voraussichtlich im vierten Quartal 2017 in drei Versionen verfügbar sein.

Als Neuheit präsentierte Gelsinger in Barcelona auch »VMware Integrated Openstack 4.0«, eine Lösung vor allem für die Telekommunikationsindustrie, die ihre Architektur für die Zeit von 5G vorbereitet. Neu ist auch »VMware Cloud Foundation«, eine integrierte Cloud-Infrastrukturplattform für die Hybrid Cloud. Sie bietet eine dynamische Infrastruktur – Computing, Storage, Netzwerk und Sicherheit – zur Ausführung herkömmlicher oder containerbasierter Unternehmensanwendungen in Private- oder Public-Cloud-Umgebungen

Bild: Hintergrundwissen und Training boten mehr als 130 Partner von ­VMware auf der Solutions Exchange. 

Bei »vCloud NFV OpenStack Edition« handelt es sich um eine integrierte Infrastrukturplattform für »Network Functions Virtualization«, die das Business, den Betrieb und die Netzwerke von Kommunikationsdienstleistern transformiert und den schnellsten Weg zu einer Bereitstellung von NFV-Services auf OpenStack bietet. Die Cloud Provider Platform bietet durch ihre Bereitstellung von flexiblen Hostingmöglichkeiten mit skalierbaren Self-Service-Optionen im Rahmen von mandantenfähigen und abgeschotteten Cloud-Umgebungen eine Ebene, auf der differenzierte Cloud-Services aufgebaut werden können, womit schnelles Implementieren und Skalieren möglich ist.

Thema auf der VMworld war auch die Kooperation mit Amazon Web Services. VMware-Lösungen können nun auch bei AWS in der Cloud betrieben werden. Eine Partnerschaft pflegt VMware auch mit IBM.

VMware täglich

Als ein aktuelles Beispiel gelebter VMware-Praxis nennt Österreich-Chef Trawnicek den Einsatz bei Spar in Wien. »Wie mache ich mich attraktiver für meine Kunden? Das ist heute die Frage jedes Unternehmers, groß wie klein«, so Trawnicek. Mit dem »Future Store« neben der Wirtschaftsuniversität Wien bietet der Lebensmittelhändler ein neues Verkaufskonzept. Der Student bestellt per App, Snack und Getränk liegen fertig verpackt an der Kassa, bezahlt wird bargeldlos. Trawnicek: »Ich brauche Agilität, IT muss schnell und billig zur Verfügung stehen und muss im Hintergrund laufen. Dafür bieten sich Cloud-Lösungen an.«

Bild Spar betreibt neben der WU in Wien einen Future Store – mit einem »Software Defined DataCenter« von VMware.

SPAR arbeitet mit einem Software Defined DataCenter von VMware. Implementiert wurden vSphere, NSX, vRealize Operations und -LogInsight und vRealize Automation.

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