Saturday, August 02, 2025

Mehrwert für Manager

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Was treibt die IT in Unternehmen heute an und wohin geht die Reise? Bei einer Veranstaltung in Wien wurden Technologietrends vorgestellt, die bereits in der Praxis umgesetzt werden können.

(Fotos: Marko's Photography)

Der Sommerevent von T-Systems in Wien hat mittlerweile Tradition: Ende Juli präsentiert der IT-Dienstleister wieder Lösungen und Services für Großkunden und mittelständische Unternehmen. Technologiebegeisterten wurden Impulsvorträge, der persönliche Austausch an Ausstellungsständen und eine Rechenzentrumsführung geboten, die Einblicke in die neuesten Innovationen der digitalen Welt gewähren. Das Motto: Wer die digitale Zukunft anführen will, muss schon heute mutige Entscheidungen treffen und deshalb vor allem gut informiert sein.

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„Innovation bedeutet für uns nicht nur, neue Technologien zu präsentieren, sondern sie greifbar und erlebbar zu machen“, sagt Peter Lenz, Managing Director von T-Systems Austria (Bild). Für Lenz steht der Sommerevent sinnbildlich für das notwendige Zusammenspiel von Digitalisierung, Souveränität und Partnerschaft, um auch in Österreich eine „digitale Zukunft nachhaltig gestalten“ zu können.

Der Zukunftsforscher und Autor Thomas Koehler adressierte in seiner Keynote die Bedeutung von Eigenständigkeit in einer zunehmend instabilen Welt. Er zeigte auf, wie Unternehmen die digitale Unabhängigkeit strategisch denken, Cybersicherheit stärken und die Chancen sowie Möglichkeiten generativer KI sinnvoll in den Alltag integrieren können. In diesem Sinne präsentierte der IKT-Dienstleister ein breites Innovationsportfolio – von digitaler Souveränität über KI bis hin zu Cybersecurity und Cloud. Im Mittelpunkt standen KI-gestützte Lösungen zur Automatisierung und Effizienzsteigerung, wie etwa die vollautomatische Rechnungsverarbeitung – von der Erfassung bis zur Archivierung –, die Unternehmen nicht nur entlastet, sondern auch vollständige Compliance sicherstellt. Ergänzt wurde dies durch die myProcess Automation Plattform, mit der sich Geschäfts- und IT-Prozesse skalierbar digitalisieren lassen.

Ein weiteres Kernthema waren europäische Cloudlösungen. „Unsere unterschiedlichen Cloud-Angebote vereinen europäische Werte mit technologischer Exzellenz – für Unternehmen, die höchste Ansprüche an Datenschutz, Kontrolle und Compliance stellen“, verspricht Eduard Kowarsch, Head of Cloud Services von T-Systems Austria. Und im Bereich SAP-Transformation wurde deutlich, wie mit KI-basierter Automatisierung und Application-Management-Services moderne ERP-Landschaften effizient gestaltet werden können.

Auf einen Nenner gebracht

Neben T-Systems nutzten die Partner Palo Alto Networks, Lenovo und NetApp sowie Crowdstrike, Huawei, Oracle, Nutanix und die Konzernschwestern Magenta Telekom, Telekom Security, Goingsoft und SDS die Bühne, um ihre Innovationen zu präsentieren. Palo Alto Networks zeigte auf, wie KI-gestützte, plattformbasierte Sicherheitslösungen für Netzwerk, Cloud, Security Operations und KI dienen können, um Unternehmen effektiv und zuverlässig vor digitalen Bedrohungen zu schützen. Lenovo präsentierte seine Vision einer intelligenteren Technologie für alle und stellte sein Portfolio an KI-fähigen Endgeräten, Edge-, Cloud- und Netzwerklösungen vor.

NetApp unterstützt dabei, Daten – für jede Applikation und an jedem beliebigen Ort – sicher und intelligent verwaltet bereitzustellen. Denn, so wurde am Partnerstand bei NetApp betont: „Complexity is the silent killer of productivity“. NetApp Ontap ist hier das Betriebssystem, das über alle Plattformen und Services hinweg Daten und Prozesse auf einen Nenner bringt. So betreiben Unternehmen Applikationen in der eigenen IT („on premises“), die resiliente Sicherheitsumgebung für die Disaster Recovery im Ernstfall ist beim Rechenzentrumsdienstleister gehostet.

 

Technologien – von heute in die Zukunft

Training heute

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Besonders praxisnahe Ausbildungen in der Technik werden bereits mit Virtual Reality (VR) unterstützt, zum Beispiel bei Trainings für Wartungs- und Servicearbeiten in der Elektromobilität. Die Arbeit mit Starkstrom ist gefährlich – im Trockentraining mit Bildschirm und VR-Brille werden Handgriffe geübt und Situationen in der Werkstatt simuliert. VR ist sogar ein Werkzeug für Ausbildungen über Kontinente hinweg geworden. So werden internationale Pflegekräfte, die später in Deutschland arbeiten werden, bereits in Mexiko mittels VR auf die Aufgaben vorbereitet. Die 3D-Simulationen bieten den Auszubildenden praxisrelevante Pflegeszenarien risikofrei und mit einem besonders großen Lerneffekt. Sogar in Cybersicherheitstrainings in Unternehmen greift man auf VR zurück. Die Teilnehmenden bewegen sich durch Büros und bekommen so Schwachstellen wie Passwörter auf Post-its oder frei zugängliche USB-Sticks auf den Tischen gezeigt.


Plattform der nächsten Jahre

Die OTC, die „Open Telekom Cloud“, ist die Antwort der Deutschen Telekom auf die Souveränitätswelle, die derzeit die Wirtschaft erfasst. Derzeit heiß diskutiert, sollen Unternehmen alsbald von den „Hyperscalern“ aus den USA auf europäische Cloudinfrastruktur umschwenken – so zumindest die Fantasie der IT-Dienstleister in Europa. Eine ökonomisch sinnvolle Antwort sind sicherlich hybride Cloudansätze mit dem Hosting von Teilen der IT-Services weiterhin bei Amazon, Microsoft und Google, anderen Teilen aber bewusst beim Infrastrukturprovider lokaler oder regionaler Provenienz. Die OTC gibt es noch nicht direkt im österreichischen Rechenzentrum von T-Systems, aber der Standort Deutschland ist bekanntlich nicht weit. Und eine künftige Ausweitung ist nicht ausgeschlossen – möglicherweise ein Thema für ein nächstes Sommerfest.


Spital in 5 Jahren

Das Krankenhaus im Jahr 2030 ist über alle Bereiche und Disziplinen hinweg vernetzt. Für diesen Idealzustand aus Datensicht – und Sicht der Nutzer*innen – müssen aber bereits jetzt die passenden Tools und Methoden geplant und umgesetzt werden. Ein Beispiel ist eine einheitliche Datenstruktur für künftige KI-Anwendungen, wie den „Smart Chat“. Mit dem KI-gestützten Chatbot, der speziell für den sensiblen Einsatz im medizinischen Umfeld entwickelt wurde, können Nutzer*innen Dokumente hochladen und in natürlicher Sprache mit dem System interagieren. So lassen sich komplexe Inhalte gezielt auswerten und Erkenntnisse auf verständliche sowie effiziente Weise herausfiltern. Der Smart Chat wird datenschutzkonform ausschließlich in der Open Telekom Cloud betrieben.


Computing in 10 Jahren

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Quantencomputer zählen zu den bahnbrechendsten Innovationen derzeit – deren breiter Einsatz Experten zufolge in gut fünf bis zehn Jahren zu erwarten ist. „Wir sind bereits viel weiter, als viele denken“, heißt es am Themenstand am Sommerevent selbstbewusst. Gezeigt wurde das Potenzial von Rechenleistungen, das weit über die Grenzen klassischer Computer hinausgeht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen, die Informationen sequenziell verarbeiten, arbeiten Quantencomputer parallel und lösen auch sehr komplexe Aufgaben in Sekunden statt Jahren. Anwendungsbereiche werden in der pharmazeutischen Forschung sein, in der globalen Logistik und im Training von KI-Modellen. Gemeinsam mit dem Quantencomputing-Pionier IBM bietet T-Systems nun eine „Quantum-as-a-Service“-Plattform an, auf der sich Unternehmen schrittweise an die Materie herantasten können.

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