Thursday, May 01, 2025

Mehrwert für Manager

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Land der Applikationen, Land der Services: Findige Unternehmer*innen und praktische Anwendungen. Auf welche Technologielösungen Betriebe für die Vermittlung von Wissen, Servicequalität und Instandhaltung erfolgreich setzen.

Bild: iStock

Spielerisch angelegt

Der Finanzsimulator »fit2invest« wurde von der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG gemeinsam mit der Universität Graz entwickelt und von dem Digitalisierungsexperten Ascent (vormals Parkside Interactive) umgesetzt. Die App vermittelt Finanzwissen, die Inhalte werden für eine breite Nutzerschicht aufbereitet und in ein unterhaltsames Format gepackt. So decken interaktive Module verschiedene Anlagethemen ab und bieten spielerische Herausforderungen zur Unterstützung der Lerninhalte. Die Nutzer*innen können in einer simulierten Umgebung – basierend auf echten, historischen Finanzmarktdaten Entscheidungen treffen und die Auswirkungen verfolgen. Die App verwendet komplexe Algorithmen, um eine personalisierte Lernerfahrung zu bieten. Mit ihrem plattformübergreifenden Ansatz ist fit2invest auf verschiedenen Geräten zugänglich, was die Reichweite maximiert und die Kosten für die Bank minimiert. »Innerhalb weniger Spielminuten erlebt man mehrere Jahre an der Börse, kann Anlageentscheidungen treffen und erhält wissenschaftlich fundiertes Feedback. Nutzer*innen können mit fit2invest unterschiedliche Anlagestrategien realitätsnah und ohne Risiko testen und für sie passende Lösungen finden«, erklärt Roland Roitner, stellvertretender Leiter Competence Center Veranlagung & Wertpapiere bei der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG. Seit Start der App wurden mehr als 9.000 Investmentspiele absolviert und insgesamt 120.000 Börsenjahre simuliert.

 

Kollege Bot

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Vertriebsmitarbeiter*innen im Versicherungsbereich sind in ihrem Arbeitsalltag oft mit zeitaufwendigen Dokumentenrecherchen für Produktinformationen konfrontiert. Gut fünf bis zehn Minuten fallen im Durchschnitt pro Anfrage an. Gemeinsam mit dem Technologiedienstleister Zühlke hat die Uniqa in einem Pilotprojekt einen Chatbot entwickelt, bei dem dieser Teil der täglichen Arbeit an die Technik ausgelagert wird. Eine KI beantwortet schnell und effektiv Fragen zu Tarifinformationen. Je nach eingesetztem Chat-Modell konnte eine Antwortzeit von zwei Sekunden erreicht werden, bei einer marginalen Fehlerquote. Die Nutzer*innen können einfach Feedback geben, um die Antwortqualität zu bewerten und die Lösung weiter zu verbessern. Für das Projekt wurden die Partner im Vorjahr für den eAward nominiert sowie mit dem »Microsoft Visionary Award« ausgezeichnet. »Die Auszeichnung bestätigt uns, dass KI-Projekte dann erfolgreich sind, wenn sie erstens einen Nutzen bieten – in dem Fall klarer Effizienzgewinn und absolute Zuverlässigkeit – und zweitens, wenn sie bei den Menschen im Unternehmen die Begeisterung für Technologie und Innovation wecken können. Beides ist beim KI-Chatbot, den wir gemeinsam mit Uniqa entwickelt haben, extrem gut gelungen«, sagt Helmut Taumberger, Managing Director Markets bei Zühlke in Österreich.

 

Lampe gegen Jetlag

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Unsere innere Uhr bestimmt Schlaf- und Wachphasen und wird maßgeblich durch Licht beeinflusst. Auch die Produktivität und das allgemeine Wohlbefinden können durch sie beeinflusst werden. Philipp Wappel, Absolvent des Studiengangs Angewandte Elektronik und Photonik der Hochschule Burgenland, hat im Rahmen seiner Bacherlorarbeit den Prototypen einer Leuchte entwickelt, mit der der natürliche Tageslichtverlauf nachgeahmt werden kann. Im Konkreten heißt das: um 6 Uhr blaues Licht zum Wachwerden, tagsüber gelbliches und abends rötliches Licht. Beauftragt dazu wurde er von der Firma G² Industrial Engineering. Unterstützt wurde Wappel von Experten des Joanneum Research sowie den Lehrenden aus seinem Studiengang. »Man muss die Bauteile kennen, Kenntnisse in Hardware-Design und Softwareprogrammierung haben. Ich musste eine Firmware programmieren können und wissen, wie die Farbmischung von LEDs zusammenspielt. Sich im Bereich der Optik auszukennen, ist auch von Vorteil. All das war in meinem Studium abgedeckt«, berichtet er. Die entwickelte Leuchte soll nun in Flugzeugen, auf Flughäfen oder auf längeren Zugfahrten zum Einsatz kommen. Interesse aus der Wirtschaft gibt es bereits. Das angepasste Licht soll Jetlag-Erscheinungen mildern oder ganz verhindern.

 

Reinfahren und besichtigen

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Sollten Sie noch ein Auto besitzen: Das Mieten einer Garage war noch nie so einfach. Denn seit Oktober 2024 können Interessent*innen ihre gewünschte Garage online anmieten – und das ganz bequem nach einer selbstständigen Besichtigung.  Mit trovato.immo, einer digitalen Plattform für die Immobilienvermittlung, vereinfachen und modernisieren Eigentümer*innen die traditionellen Besichtigungs- und Anmietungsprozesse ihrer Garagen. Nutzer*innen können sich vorab über die Website verfügbare Garagen in ihrer Umgebung inklusive Details zu Größe, Lage und Preis anzeigen lassen und einen passenden Besichtigungstermin online buchen. Über ein innovatives Zugangssystem ist es möglich, eine Selbstbesichtigung – ohne Wartezeiten oder die Anwesenheit von Vermieter*innen oder Makler*innen – mit dem eigenen Fahrzeug durchzuführen. Sobald die passende Garage gefunden ist, kann der Mietvertrag bequem online abgeschlossen werden.  »Der Weg von der Terminbuchung bis zur Anmietung erfolgt komplett online, was Zeit spart und den Ablauf für Interessent*innen von Garagen immens praktisch gestaltet«, freuen sich die trovato-Gründer Anita Körbler und Andreas Dorner.

 

Treffsichere Jobs

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Bild: Bereits im Vorjahr mit dem »HR-Award« in der Kategorie »Newcomer des Jahres« ausgezeichnet: Vinzenz Schwarz, Martin Kügler, Michael Apostol und Bardia Monshi von JobTreffer.

Nicht selten kommt es vor, dass ein Bewerbungsgespräch aufgrund falscher Erwartungshaltungen, sowohl von den Bewerber*innen an das Unternehmen als auch umgekehrt, viel zu lange dauert oder nie hätte stattfinden müssen. JobTreffer revolutioniert den Recruiting-Prozess, indem es innovative Lösungen auf wissenschaftlicher Basis für ein umfassendes und effektives Bewerbungs- und Gesprächsmanagement bietet. Gleichzeitig werden Unternehmen unterstützt, ihre Mitarbeiter*innen vorurteilsfrei zu gewinnen, zu binden und zu begleiten. Über einen Abgleich der Erwartungshaltung von Arbeitgebenden und Bewerber*innen oder auch von Führungskräften und neuen Mitarbeiter*innen beim Onboarding werden die Themen analysiert, bei denen Gesprächsbedarf herrscht. JobTreffer wurde im Herbst 2022 gegründet, seit rund einem Jahr ist es am Markt. Die Gründer Martin Kügler, Bardia Monshi, Michael Apostol und Vinzenz Schwarz haben dazu in Kooperation mit mehreren Universitäten Studien durchgeführt. JobTreffer schafft es, dass Unternehmen die Qualität im Recruituing erhöhen und gleichzeitig Zeit und Kosten sparen. Namhafte Unternehmen und Konzerne wie DM, Gourmet, die Wiener Linien, Liwest oder Swietelsky setzen bereits auf das Matching-System.

 

Europaweite Kompetenz

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Bild: Tomasz Kuciel ist Leiter des ­e-Invoicing Competence Centers bei Editel.

Die Modernisierung des Mehrwertsteuersystems in der EU schreitet voran. Die Richtlinie ViDA (»Value Added Tax in the Digital Age«) sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten eigene nationale E-Rechnungssysteme einführen dürfen. Und das tun Länder wie Deutschland oder Italien bereits. Die Editel-Gruppe in Wien setzt nun auf ein neues Kompetenzzentrum, das Unternehmen in ganz Europa bei der Digitalisierung der Rechnungsstellung (e-Invoicing) unterstützt. »Mit nur einer einzigen Verbindung zu Editel erhalten Unternehmen Zugang zu all ihren Geschäftspartnern, unabhängig von den verwendeten Systemen. Per E-Mail verschickte PDF-Rechnungen werden künftig nicht mehr akzeptiert, sondern nur noch E-Rechnungen in einem strukturierten elektronischen Datenformat, das automatisiert verarbeitet werden kann«, erklärt Tomasz Kuciel, Leiter des e-Invoicing Competence Centers. Über die zentrale Datendrehscheibe eXite ist praktisch jedes Unternehmen weltweit erreichbar. Diese EDI-Plattform, über die jährlich hunderte Millionen Transaktionen abgewickelt werden, nutzen bereits mehr als 50.000 Unternehmen in ganz Europa und darüber hinaus.

 

Leicht verständlich

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Die Hälfte aller Menschen in Österreich, Deutschland und der Schweiz hat Schwierigkeiten beim Lesen und Verstehen von komplexen Informationen. Ein Großteil der von Behörden und Unternehmen veröffentlichten Informationen ist für sie nicht verständlich. Genau hier setzt capito an: Seit der Gründung im Jahr 2000 spezialisiert sich das Unternehmen mit Sitz in Graz auf leicht verständliche Sprache und Barrierefreiheit. Mit dem digitalen Tool capito.ai werden komplexe Texte in einfache Sprachniveaus übersetzt. capito.ai prüft automatisiert Inhalte auf Verständlichkeit und zeigt, wie verständlich der Text für welche Sprachstufe ist. Durch vielfältige Vorschläge zu Wortwahl, Grammatik, Stil und Struktur hilft capito.ai bei der Vereinfachung der Inhalte. Dies geschieht völlig automatisiert dank künstlicher Intelligenz, ist TÜV-zertifiziert und basiert auf über 20-jähriger Datensammlung. Neben dem Software-as-a-Service-Angebot bietet das engagierte Team von capito Fortbildungen, analoge Vereinfachungen und Beratung an.

 

Drohnenflug, aber sicher

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Der Drohnenspezialist skyzr stellt gemeinsam mit dem Mobilfunkanbieter Drei Österreich hochgenaue Daten für die Risikoanalyse für behördliche Genehmigungen von Drohnenflügen bereit, »Specific Operations Risk Assessment« genannt. Das Risikobewertungstool wingman von skyzr berechnet dabei, mit welcher Zahl am Boden befindlicher Personen auf einer Flugstrecke zu rechnen ist. Dafür werden im Normalfall Zensusdaten aus vergangenen Volkszählungen herangezogen. Diese sind in vielen Fällen aber veraltet und in die Jahre gekommen. Aus dem Mobilfunknetz von Drei werden nun anonymisierte »Motion Insight«-­Daten für einen tagesaktuellen Einblick des Bodenrisikos geliefert. Die datenschutzkonforme Analyse, wie viele Personen sich tatsächlich in einem Gebiet aufhalten, bietet speziell für Flüge in Industrie- und Gewerbegebieten eine unerlässliche Information. »Wir übertreffen damit sogar gesetzliche Vorgaben und schaffen anhand tagesaktueller Daten noch genauere Risikoanalysen«, sagt Markus Bardach, Geschäftsführer des Frequentis-Tochterunternehmens skyzr. Der Service ist in Österreich gestartet, weitere Länder sollen folgen.