Thursday, May 01, 2025

Mehrwert für Manager

Ticker

Eine KI führt Telefongespräche, eine Telematiklösung spart Zeit ein, Drohnen ermöglichen Zwillinge und ein Dongle unterstützt Stromzähler. Praktische Anwendungen und Umsetzungen für Kosteneinsparungen und neue Services.

Daniel Keinrath und Matthias Gruber sind die Gründer von fonio.ai.


So gut wie echt

Eine Anwendung »made in Austria« zeigt anschaulich, wie KI unsere Arbeitswelt verändert. Seit dem Marktstart im September 2024 verzeichnet das Jungunternehmen fonio.ai bereits über 300 Firmenkunden und gilt mittlerweile als der führende KI-Telefonassistent im deutschsprachigen Raum. Die Gründer Daniel Keinrath und Matthias Gruber (Bild oben) bieten einen Telefonassistenten, der rund um die Uhr erreichbar ist. Dieser kann natürliche Gespräche führen und sogar auf bestehende Kundenmanagementsysteme und Kalender zugreifen, um eigenständig Informationen bereitzustellen oder Termine zu buchen. Jeder Anruf wird automatisch transkribiert. Die gesammelten Daten können in der Plattform gespeichert, per E-Mail versendet oder direkt in bestehende Systeme übertragen werden. Die Einrichtung des KI-Assistenten erfolgt in einfachen Schritten: Unternehmen erwerben eine Telefonnummer über die Plattform, wählen eine von zwölf Stimmen aus, geben ihr einen Namen und legen der KI Vorgaben fest, indem sie Informationen und Verhaltensregeln definieren. Je nach Komplexität ist die KI innerhalb weniger Minuten einsatzbereit – und entlastet damit sofort die Mitarbeiter*innen.

www.fonio.ai 

 

Sicheres Fliegen

In einem internationalen Konsortium der TU Wien, dem Ingenieurbüro Hoffmann Consult, RISC Software und der RWTH Aachen werden derzeit hochauflösende digitale Zwillinge von Autobahnnetzen erprobt. Auftraggeber für das Projekt »DiTwin« sind die Autobahnbetreiber Asfinag, Die Autobahn (Deutschland) und Astra (Schweiz). Die Ziele sind die Möglichkeit einer virtuellen Begehung und detaillierte Prognosen des Zustands von Streckenabschnitten. Als Pilotstrecke wurde der am stärksten befahrene Autobahnabschnitt der A2 südlich von Wien sowie der A3 mit insgesamt 18,5 km Länge gewählt. Mit Datenmaterial aus den Flügen, geplant und durchgeführt von dem Drohnenspezialisten Bladescape, werden mit einer Spezialsoftware digitale Zwillinge der Abschnitte erstellt. »Zielsetzung der Befliegung war die Aufnahme mit sehr hoher Genauigkeit und Überlappung zur Erkennung von Schäden auf Beton- und Asphaltdecken ohne Störung der Verkehrsabläufe«, schildert Markus Hoffmann als Verantwortlicher für die Aufnahme. Bei dem Einsatz wurden erstmalig in Österreich die neuen EU-Richtlinien hinsichtlich Drohnenflüge nahe an Autobahnen angewendet – darunter fallen zusätzliche Sicherheitskomponenten wie ein Fallschirm und ein »Flight Termination System«, um die Drohne in jeder Situation aus der Ferne abschalten zu können.

https://blade-scape.com

 

Nachhaltiger Adapter

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In der Energiegemeinschaft St. Margarethen an der Sierning ist es erstmals in Europa möglich, großflächig Energieflüsse innerhalb einer Energiegemeinschaft in Echtzeit zu visualisieren und den Verbrauch gezielt zu optimieren. Mithilfe eines in Niederösterreich entwickelten und in Wien gefertigten Smart-Meter-Dongles mit dem Namen »Smongle« werden nun Erzeugungs- und Verbrauchsdaten von 150 Haushalten direkt über die Kundenschnittstelle des Smart-Meters ausgelesen. »Damit bietet er eine bisher unerreichte Datenqualität für Energiegemeinschaften«, erläutert Andreas Rautner, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Energie Zukunft Niederösterreich, einer Tochter der EVN. Mit den aufbereiteten Daten auf der Plattform E.GON können Nutzer*innen ihr Verbrauchsverhalten besser einschätzen, es an die Stromerzeugung anpassen und somit Energiekosten optimieren. Wenn gerade beispielsweise viel Strom durch die PV-Anlagen der Gemeinschaft produziert wird, kann gleich die Waschmaschine eingeschaltet oder das E-Auto geladen werden.

www.e-gon.at

 

Keine Zeitverschwendung

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Der Technologiedienstleister Rosenberger Telematics begleitet das deutsche Bauunternehmen Rath bei der Digitalisierung seiner Geschäftsprozesse. Der Anreiz zur Digitalisierung kam aufgrund mehrerer Herausforderungen: mangelnde Transparenz über die Standorte von Maschinen, ineffiziente Dispositions- und Wartungsprozesse sowie eine hohe Fehleranfälligkeit durch manuelle Eingaben. Diese Probleme motivierten Rath zur Einführung eines umfassenden Telematiksystems. Der Dienstleister aus Timelkam in Oberösterreich war mit seiner Lösung aus Hardware, der Software »Commander« und der Integration in die bestehenden Systeme die richtige Wahl. Das neue System bringt mit einer Echtzeit-Überwachung von Baumaschinen und einer automatisierten Gerätezuordnung via »Geofences« neue Effizienz ins Unternehmen. So sparen Poliere und Disponenten täglich etwa eine Stunde in der Disposition, ebenso entfällt die zuvor zeitaufwändige Standortrecherche. Und eine bedarfsgerechte Planung der Wartungsintervalle senkt die Zahl der Wartungstermine um bis zu 15 % und spart enorm Kosten ein.

www.rosenberger-telematics.com