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Appell an die Gesellschaft

Ende September fanden sich die Geschäftsführer der größten IKT-Unternehmen Österreichs zu einer wahrhaftigen Elefantenrunde ein. Sie appellierten an die Vernunft, endlich den Stellenwert der IT anzuerkennen.

Die IKT-Branche nimmt in Österreich eine führende Rolle ein, was Wertschöpfung, Umsatz und Mitarbeiterzahl betrifft. Gleichzeitig hat sie sich in den letzten Monaten als krisenresistente Branche erwiesen und zeigt somit ihr Potenzial, der Motor für eine starke Wirtschaft zu sein. Mit rund 170.000 IT-Beschäftigen und 15.000 Unternehmen stellt die IKT-Branche einen zentralen Wirtschaftssektor dar. In der Bundeshauptstadt hat sie den Tourismussektor hinsichtlich der Wertschöpfung bereits um ein Vielfaches hinter sich gelassen. »Diese in der Öffentlichkeit oft unterschätzte Wirtschaftskraft gilt es zu nutzen, um Österreich als wichtigen Wirtschaftsstandort und Innovationsmotor im Herzen Europas zu positionieren«, so der Tenor einer gemeinsamen Pressekonferenz der größten IT-Unternehmen Ende September in Wien. Um dieses Ziel zu erreichen, sei es unumgänglich, dass die treibenden Kräfte der Branche ihre gesammelte Stärke dazu nutzen, um die Bedeutung von IKT Österreich bewusst zu machen.

Man möchte vor allem die Politik wachrütteln: Österreich ist seit 2007 ungeschlagener Europameister im E-Government – einem Bereich, der mit zunehmender Vernetzung und Automatisierung die Lebensbereiche aller durchdringt. Um diese Entwicklung weiter voranzutreiben, sind nachhaltige Maßnahmen der Verwaltung gefragt. Als Motor für Verwaltungsmodernisierung trägt die heimische IKT-Branche maßgeblich dazu bei, die Stellung Österreichs als Know-how-Träger und Best-Practice-Exporteur Europas zu festigen.  

Es sei ein »einzigartiges Zusammentreffen, um Bewusstsein zu schaffen, dass Informations- und Kommunikationstechnologie ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort Österreich ist« eröffnet Petra Jenner, Geschäftsführerin Microsoft, die prominent besetzte Runde. Auch international aufgestellte Unternehmen würden lokal in Österreich investieren – vor allem indirekt über das Alltagsgeschäft. Beispielsweise fließen für jeden Euro, der bei Microsoft in Österreich erwirtschaftet wird, 7,5 Euro in das österreichische Wirtschaftssystem zurück. Petra Jenner rechnet eine Wertschöpfung von über zwei Mrd. Euro vor, die über das heimische Partnernetzwerk Microsofts generiert werde. Die IKT biete einen neuen Innovationsmotor für eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit Österreichs im globalen Kontext.

Fazit: Ob es hilft, bleibt fraglich. Zumindest versucht es die Branche neuerlich mit einem gemeinsamen Appell an Politik und Öffentlichkeit, den Wirtschaftsfaktor IKT endlich wertzuschätzen.



IKT-Standort - Die besten Sager

»Wir müssen dafür sorgen, dass in unserer Bevölkerung mehr Bewusstsein für die IKT geschaffen wird.«
Petra Jenner, Geschäftsführerin Microsoft

»Wir haben heute kein gesamtheitliches Verständnis für den Nutzen der IKT.«
Petra Jenner

»Im letzten Jahrzehnt hat sich die Anzahl der Beschäftigten im Bereich IT jährlich im Durchschnitt um 14,4 Prozent gesteigert.«
Wilfried Pruschak, Geschäftsführer Raiffeisen Informatik

»Nennen Sie mir eine Branche, die ein derartiges Arbeitsplatzbeschaffungsprogramm wie die IKT erlebt hat. Sie werden keine finden in Österreich.«
Wilfried Pruschak

»In der IT kommt sehr viel Innovation aus den USA nach Europa. Wir haben hier ein Außenhandelsdefizit.«
Wilfried Pruschak

»Wir haben nicht zu wenig IT-Fachkräfte in Österreich, sondern zu wenig richtig qualifizierte.«
Wilfried Pruschak

»Wir schaffen Lösungen, Werte und damit auch Arbeitsplätze in Österreich.«
Andreas Muther, Geschäftsführer SAP

»Der Wirtschaftsstandort Österreich verliert Jahr für Jahr in den wesentlichen Indikationskriterien gegenüber weiter entwickelten Regionen wie Skandinavien.«
Rudolf Kemler, Generaldirektor HP

»IKT kann das Rückgrat einer energieeffizienten und CO2-reduzierten Wirtschaft bilden. Der Beitrag, den sie im Zusammenhang mit Klimaschutz und Energieeffizienz leisten können, ist erheblich.«
Rudolf Kemler

»Wir erleben derzeit eine gesellschaftliche Revolution, in der sich nicht eine Branche, sondern die ganze Gesellschaft mit dem IKT-Faktor ändert.«
Achim Kaspar, General Manager Cisco

»Eine Reihe von Studien weist nach, dass Investitionen – und das gilt gerade auch für die IKT – in konjunkturschwachen Phasen noch wirksamer greifen als in Zeiten des
Aufschwungs.«
Martin Winkler, Geschäftsführer Oracle

»Gerade kleinere und mittlere Unternehmen können derzeit meist nicht aus eigener Kraft Investitionen im Bereich IKT aufbringen. Dabei sind gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten solche Investitionen nötig, um den Wettbewerbsvorteil besser nutzen zu können.«
Martin Winkler

»Um die Standortsicherung für Österreich auch in Zukunft zu gewährleisten, sehen wir es als unsere Verantwortung, an der Weiterentwicklung und Verbreitung von Informationstechnologien zu arbeiten und diese gemeinsam mit Wirtschaft und Politik in der Gesellschaft zu verankern.«
Wolfgang Horak, Geschäftsführer Fujitsu

»Die wirtschaftliche Wertschöpfung durch Plattformen und Partner und die damit einhergehende Vernetzung verschafft der IKT-Branche das Potenzial, zum wichtigsten Pfeiler des Wirtschaftsstandortes Österreich zu werden.«
Leo Steiner, Generaldirektor IBM

Last modified onDonnerstag, 29 Oktober 2009 13:53
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