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Strompioniere in Ybbs

Bernd Liebscher, Telekom Austria Group M2M, und Peter Wüster,  E-Werk Wüster, starteten im Jänner den Smart-Meter-Ausbau in Ybbs. Foto: TAG/APA/Nielsen Bernd Liebscher, Telekom Austria Group M2M, und Peter Wüster, E-Werk Wüster, starteten im Jänner den Smart-Meter-Ausbau in Ybbs. Foto: TAG/APA/Nielsen

Der Markt für Industrie­lösungen (M2M, Machine-to-machine-Communication) auf IT-Basis boomt, vor allem im Bereich Smart Meter, erklärt Bernd Liebscher. »Der Rahmen für Rollouts in Österreich steht. Andere Länder wie Italien oder Skandinavien haben hier schon einen Vorsprung und sind bereits in der zweiten Runde im Ausbau der Infrastruktur«, weiß der Geschäftsführer der Telekom Austria Group M2M Gmbh. 137 Netzbetreiber visiert die Telekom-Tochter mit einem modularen Rundumpaket beginnend bei der Installation der Zähler bis zu Mietlösungsvarianten für das Datenmanagement an. In Ybbs an der Donau hat man mit dem örtlichen E-Werk Wüster bereits einen tatkräftigen Partner gefunden.

Für Peter Wüster, Geschäftsführer bei wüsterstrom, ist der österreichweit erste komplette Rollout intelligenter Stromzähler bei allen Verbrauchern ein Aushängeschild in Sachen Energieeffizienz. »Uns ist wichtig«, so Wüster, »dass durch die Einführung der neuen Stromzähler kundenseitig keine zusätzlichen Kosten entstehen«. Die Installation der Zähler, die über das Jahr erfolgen wird, übernimmt der firmeneigene Elektroinstallationsbetrieb von wüsterstrom. Liebschers Expertentruppe wiederum stellt in Generalverantwortung die Montageplanung sowie die Plattform »Smartify« für die Zählerauslesung und Datenverwaltung in einer Software-as-a-Service-Form bereit.

Angepasst wurde die IT-Lösung des Herstellers Görlitz an die Schnittstellen des bestehenden Verrechnungssystems bei Wüster. Liebscher spricht von hohen Anforderungen »hinsichtlich Sicherheit, dem Vermeiden von weiterer Komplexität und dem laufenden Support der Lösung«. Das Projekt sei ein Paradebeispiel für eine gelungene Zusammenarbeit mit einem regionalen Energieversorger, der bei begrenzten Personalressourcen keine eigene Wartungsmannschaft für neue IT-Lösungen abstellen kann.
Hohe Erwartungen an die Energieeinsparmöglichkeiten durch den Zählertausch hat auch Peter Wüster. Die Stromzähler »Omnipower« des dänischen Herstellers Kamstrup arbeiten mit 0,65 Watt Leistung. Die herkömmlichen Ferraris-Drehstrom-Zähler verbrauchen hingegen 4 Watt. Dies ergibt rund zwei Euro Ersparnis pro Zähler und Jahr. Bei
knapp 3.700 Zählern in Ybbs sind dies 7.400 Euro jährlich.

Übertragen werden die Zählerstände mittels Mobilfunk und Mesh-Technologie von Zähler zu Zähler. Sorge, die Daten würden im Internet landen, brauche man nicht zu haben, beruhigt Liebscher. Neben individuellen Verschlüsselungen an jedem Zähler findet der Datenverkehr ausschließlich in einem abgeschotteten privaten Netz statt. wüsterstrom erspart die automatisierte Übertragung in Zukunft die manuelle Zählerstandermittlung. Sie verringert auch mögliche Ablesefehler.

Die Ybbser sind übrigens schon länger ein Hort der Innovation in der Energiewirtschaft. Bereits 1898 lieferte man elektrische Energie für die Region. Pionierarbeit wurde auch mit dem Bau eines der ersten heimischen Drehstromkraftwerke auf Wasserkraftbasis geleistet.

Telekom Austria Group M2M bietet Industrie- und Gewerbelösungen für unterschiedliche Bereiche und streckt die Fühler nun auch nach Südosteuropa, darunter Kroatien und Serbien aus. Schwerpunkt der Smart-Metering-Aktivitäten bleibt dennoch Österreich, betont Liebscher.

Last modified onDonnerstag, 24 April 2014 15:49
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