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Neuer Meilenstein der passiven Verkehrssicherheit

Foto: Die Weiterentwicklung der integrierten Lärmschutzwand bietet bis zu einer Höhe von sechs Metern absolute Gestaltungsfreiheit. Neben Beton können auch Metalleinsätze oder transparente Paneele (Bild) verwendet werden, ohne dass man Abstriche bei der Sicherheit machen muss.  Foto: Die Weiterentwicklung der integrierten Lärmschutzwand bietet bis zu einer Höhe von sechs Metern absolute Gestaltungsfreiheit. Neben Beton können auch Metalleinsätze oder transparente Paneele (Bild) verwendet werden, ohne dass man Abstriche bei der Sicherheit machen muss.

Die Kirchdorfer-Tochter Deltabloc geht fremd. Der Spezialist für Lärmschutz- und Verkehrssicherheitslösungen aus Beton hat ein völlig neues Fahrzeugrückhaltesystem entwickelt – aus Stahl. Das modulare System Steelbloc reduziert die Komplexität und erhöht durch einfache mechanische Kniffe gleichzeitig das Schutzniveau. Ebenfalls neu im Angebot: eine integrierte Lärmschutzwand, die völlige Gestaltungsfreiheit für Architekten und Planer verspricht.


Wie sich Delta Bloc den größten Einzelauftrag der Branchengeschichte sichern konnte, lesen Sie hier

Gegründet im Jahr 2000 als Spin-off der Maba Fertigteilindustrie und Startup innerhalb der Kirchdorfer Gruppe, hat sich Deltabloc innerhalb weniger Jahre zum Technologieführer für Fahrzeugrückhaltesysteme und Lärmschutzlösungen aus Beton gemausert. Den Anfang machte ein patentiertes System aus verketteten Betonfertigteilen, das bald um Ortbetonlösungen ergänzt und mit integrierten Lärmschutzwänden erweitert wurde. Mit mehr als 250 Crash-Tests wurden die Systeme laufend weiter entwickelt, so dass die Deltabloc-Produktreihe heute zu den weltweit erfolgreichsten und umfangreichsten Fahrzeugrückhaltelösungen zählt. Jetzt macht Deltabloc den Sprung vom System- zum Komplettanbieter. In knapp zweijähriger Entwicklungsarbeit hat man mit der Steelbloc-Prodigy-Serie ein völlig neuartiges System von Stahlschutzplanken entwickelt. Damit betritt das bis dato vor allem als Spezialist für Lösungen aus Beton bekannte Unternehmen nur teilweise Neuland, denn schon jetzt entfällt etwa ein Viertel des Gesamtumsatzes von rund 100 Millionen Euro auf den Handel mit Stahlkomponenten. »Stahl ist für uns also kein neues Material. Aus dieser Kompetenz heraus haben wir beschlossen, in den Markt für Stahlschutzplanken einzusteigen«, erklärt Deltabloc-CEO Thomas Edl.

Dabei wurde der Traum vieler Entwickler wahr. Nach einem ersten, erfolgreichen Versuchsballon inklusive vielversprechendem Crash-Test bekam die F&E-Abteilung von Deltabloc völlig freie Hand für die Entwicklung einer kompletten Produktpalette an Stahlschutzplanken. Die einzige Vorgabe war, die Probleme, mit denen die etablierte Industrie zu kämpfen hat, wie übermäßige Verformungen, zu beseitigen. Als Kampfansage an die Stahlindustrie will Edl diesen Schritt dennoch nicht sehen (siehe auch Interview). »Vielmehr ist es eine Kampfansage an Komplexität. Unser Ziel war, die bestehenden Schwächen bei Stahlschutzplanken auszumerzen.«

Neuer Ansatz: Supermodularität

Um das komplette Straßennetz mit Rückhaltesystemen zu bedienen, brauchte es bislang eine Vielzahl an unterschiedliche Lösungen. Vom kleinen System für Landstraßen bis zu großen, stabilen Systemen für Autobahnen, für jede Anwendung gab es eine eigene Lösung und ein eigenes Produkt. »Das hat sowohl die Planung als auch die Montage deutlich erschwert«, erklärt Edl. Um diese Komplexität zu reduzieren, hat Deltabloc bei der Steelbloc-Reihe die Konstruktionsweise, das Impact-Verhalten sowie die Installation von Stahlleitschienen von Grund auf neu entworfen

Das Ergebnis ist ein radikal neues und patentiertes Design universell einsetzbarer Pfosten und einer Standardplanke, die dem unternehmenseigenen Konzept der »Supermodularität« entsprechen: Da die Pfosten in einheitlicher Rammtiefe und je nach Anforderung in unterschiedlichen Abständen zueinander durch wenige Schrauben mit den Planken verbunden werden, ist eine nahezu uneingeschränkte Vielfalt an Systemen umsetzbar. »Unser System kommt mit deutlich weniger Bauteilen aus alle anderen Hersteller«, erklärt Edl. Und das, ohne Abstriche bei der Sicherheit machen zu müssen, wie Crash-Tests beweisen. Während sich klassische Pfosten beim Anprall leicht verdrehen und umkippen können, bewegt sich der Deltabloc-Pfosten durch ein einfaches Verformungsprinzip immer gerade nach hinten. »Damit holen wir die letzten Reserven aus dem Material und weisen deutlich weniger Verformungen auf als andere Systeme.«

Zweite Generation Lärmschutzwand

Neben den neuen Stahlleitschienen kann Deltabloc auch in Sachen Lärmschutz mit einer spektakulären Weiterentwicklung aufwarten. Aus Sicherheitsgründen muss vor einem Lärmschutzwandsystem ein crashgetestetes Fahrzeug-Rückhaltesystem stehen. Dafür hat Deltabloc schon im Jahr 2007 die erste integrierte Lärmschutzwand entwickelt, die beide Anforderungen in sich vereint. Während diese erste Generation noch zur Gänze aus Beton bestand, bietet die aktuelle zweite Generation völlig Gestaltungsfreiheit bis zu einer Höhe von sechs Metern und erfüllt dabei alle Anforderungen bis hin zur höchsten Rückhalteklasse. »Neben Beton sind nun auch transparente Paneele oder Metalleinsätze möglich. Damit wird zu Lärmschutzwand zu einem echten Gestaltungsobjekt«, so Edl.

Sowohl die neue Lärmschutzwand als auch die Steelbloc-Reihe sind bereits marktreif und in ersten internationalen Testmärkten wie etwa Slowenien im Einsatz. »Mit der neu entwickelten Steelbloc-Reihe sind wir weltweit der einzige materialunabhängige Komplettanbieter. Wir können aus einer Hand Fertigbeton-, Ortbeton- und Stahlschutzlösungen anbieten. Und die Nachfrage nach kombinierten Lösungen ist schon jetzt enorm«, so Edl.

Last modified onMittwoch, 12 Juni 2019 16:46
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