Friday, August 01, 2025

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Die Faszination von Beton – zu sehen in zwei Ausstellungen in Wien

Claudia Dankl ist Vorstandsmitglied von Beton Dialog Österreich und Geschäftsführerin der Zement + Beton InformationsGmbH (Fotocredit: derfritz/BDÖ)

Für viele ist Beton heute ein Synonym für ungezügelte Bautätigkeit und Bodenversiegelung. Doch Beton hat mit seinen Stärken und Qualitäten so viel mehr zu bieten: Zwei aktuelle Ausstellungen in Wien laden dazu ein, den multifunktionellen Baustoff neu zu entdecken – „Materialwelten" im Technischen Museum Wien und „Eisenbeton" im Wien Museum. Da wie dort wird eindrucksvoll gezeigt, wie stark Beton unser tägliches Leben prägt – und warum es sich lohnt, über weit verbreitete Vorurteile hinweg genauer hinzusehen.

Beton – das Rückgrat unserer Zivilisation
Beton ist nicht nur ein Baustoff – er ist ein Kulturträger. Kaum ein anderes Material hat Metropolen wie Berlin oder Wien im 20. und 21. Jahrhundert so sehr verändert – von den Gründerzeitbauten der letzten Jahrhundertwende bis hin zum weltberühmten sozialen Wohnbau und zur modernen Infrastruktur. Beton vereint Stabilität, Formbarkeit und Dauerhaftigkeit auf faszinierende Weise.

Die Ausstellung „Eisenbeton. Anatomie einer Metropole", die bis 28. September 2025 im Wien Museum zu sehen ist, widmet sich den ersten Eisenbetonbauten Wiens, die zwischen den 1890er-Jahren und dem Ersten Weltkrieg entstanden sind. Die Ausstellung ist Ergebnis eines Forschungsprojekts unter der Leitung des Architekturwissenschafters und Publizisten Otto Kapfinger, das unter anderem die Vereinigung Österreichischer Zementindustrie und Beton Dialog Österreich unterstützen durften. Zu den bekanntesten Eisenbetonbauten Wiens zählen etwa das Loos-Haus am Michaelerplatz, die Postsparkasse oder die Urania. Doch auch viele andere Palais, Kauf-, Büro- und Miethäuser, Varietés, Theater und Kinos im Wien der Jahrhundertwende wurden mit Eisenbeton errichtet. Damit war Beton ein Gerüst für das moderne urbane Leben in der Bundeshauptstadt.

Anhand von Plänen, Modellen und Fotografien zeigt die Ausstellung „Eisenbeton", wie dieses Material eine neue Architektursprache ermöglichte und Wien zur Großstadt machte. Die Gebäude aus Eisenbeton sind ein Beweis dafür, wie damals materialeffizient – und damit nachhaltig – mit Beton gebaut wurde: eine Lektion für Tragwerksplanung und Architektur von heute! Lesenswert auch die Publikation zur Ausstellung von Otto Kapfinger.

Material verstehen – Zukunft gestalten
Tiefer in die Welt der Materialien führt die neue Dauerausstellung im Technischen Museum Wien: In den „Materialwelten" ist eine „Insel" auch Zement und Beton gewidmet: Wie sieht ein Zementwerk aus? Welche Sorten von Beton gibt es? Wie funktioniert CO₂-reduzierter Beton? Wie kann man materialeffizient mit Beton bauen? Was genau ist eine CO₂-reduzierte Betondecke? – Zement und Beton werden von der Herstellung über den Einsatz bis hin zur Rezyklierung nicht nur gezeigt, sondern „begreifbar" gemacht. In der von Beton Dialog Österreich unterstützten Ausstellung können Besucher:innen sehen, fühlen und praktisch ausprobieren, was Beton zu einem der faszinierendsten Baustoffe unserer Zeit macht. Interaktive Stationen laden dazu ein, sich aktiv mit dem Werkstoff auseinanderzusetzen.

Beide Ausstellungen machen deutlich: Beton hat unsere Vergangenheit und unseren Wohlstand im 20. Jahrhundert geprägt – und er bleibt ein verlässlicher Baustoff für die Zukunft, denn sein Potenzial und seine Innovationskraft sind noch längst nicht ausgeschöpft. 

Hier gehts zur Ausstellung „Eisenbeton. Anatomie einer Metropole"

Hier gehts zur Ausstellung „Materialwelten" 



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