Sonntag, Mai 05, 2024

Auf dem Wiener Zinshausmarkt geht weiter die Post ab. Ein Rekord jagt den anderen und ein Ende ist nicht in Sicht.

 

2012 wurden insgesamt fast 500 Transaktionen gezählt. Das sind um zehn Prozent mehr als 2011. Das Transaktionsvolumen stieg von 780 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden Euro. Rechnet man die Zinshausanteile hinzu, so kommt man auf über 900 Transaktionen und ein Volumen von knapp 1,5 Milliarden Euro. Die Preise sind laut dem aktuellen Zinshausmarktbericht von EHL Immobilien in allen Bezirken leicht gestiegen, die Renditen sind leicht gesunken.

Besonders gut haben Immobilien des Topsegments abgeschnitten. Im ersten Bezirk konnte eine überdurchschnittliche Preisentwicklung erzielt werden und die durchschnittlichen Kaufpreise stiegen laut EHL auf rund 4.800 EUR/m2. Dafür verantwortlich sind vor allem hochwertig renovierte Altbauflächen und großzügig ausgebaute Dachgeschoße. EHL-Geschäftsführer Michael Ehlmaier rechnet auch 2013 mit einem weiteren Preisanstieg, da bei ungebrochen hoher Nachfrage immer weniger Spitzenobjekte auf den Markt kommen. „In den letzten vier Jahren haben vor allem sicherheitsorientierte Investoren gekauft. Diese wollen ihr Vermögen gegen Inflation absichern und Zinshäuser deshalb auch langfristig halten“, erklärt Ehlmaier. Wie schwierig es aktuell ist, Zinshäuser in attraktiver Lage zu erwerben, weiß auch Norbert Winkelmayer, Chef der auf Revitalisierung spezialisierten Sans Souci Gruppe. „Ich halte immer die Augen offen, aber derzeit ist einfach nichts am Markt.“

An eine weitere Verknappung am klassischen Zinshausmarkt glaubt auch Gerhard Hudej, Vorstand der Hudej Zinshausmakler. „Auch über die Grenzen Österreichs hinaus spricht es sich herum, dass das Wiener Gründerzeit-Zinshaus eine Anlageform ist, die Sicherheit und Ertrag gleichermaßen bietet. Folgerichtig interessieren sich immer mehr Investoren aus europäischen Ländern dafür“, erklärt Hudej, der auch außerhalb von Wien rege Bewegung am Zinshausmarkt sieht. „Im Fahrwasser Wiens tut sich auch in den Bundesländern einiges“, so Hudej. Das Jahr 2012 brachte in allen Bundesländern zusammen ein Volumen von rund 130 Millionen Euro bei annähernd 130 Transaktionen. Im Vergleich mit 2011 bedeutet das eine Verdoppelung der Transaktionsanzahl und eine Steigerung um rund 70% beim Volumen. Die wichtigste Zinshausstadt der Bundesländer ist Graz mit ca. 25% Marktanteil und mehr als 35 Transaktionen, gefolgt von Linz mit ca. 15% mehr als 20 Transaktionen. Von den restlichen 60% entfällt nur etwas mehr als die Hälfte auf Landeshauptstädte, fast ebenso viele Transaktionen gab es in anderen urbanen Gemeinden der Bundesländer  wie Wiener Neustadt, Steyr, Villach oder Wels.

Meistgelesene BLOGS

Firmen | News
01. März 2024
Unter dem Motto „Mission Zukunft - Transformation der Wirtschafts- und Energiesysteme" veranstalten die Deutsche Handelskammer in Österreich in Kooperation mit Fraunhofer Austria Research das Deutsch-...
Nicole Mayer
26. Jänner 2024
Der Bewerb um die höchste staatliche Auszeichnung für Unternehmensqualität in Österreich ist eröffnet. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) sucht Quality Austria wieder...
Firmen | News
14. März 2024
Bereits zum dritten Mal verleiht die auf Informationssicherheit spezialisierte Zertifizierungsinstanz CIS - Certification & Information Security Services GmbH die begehrte Personenauszeichnung „CI...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Alfons A. Flatscher
26. Jänner 2024
Ganz oben auf der Agenda unserer Leser*innen steht: Neues schaffen! Wir haben gefragt, 150 Leser*innen haben uns qualifizierte Antworten geliefert. (Zum Artikel: Chancen überall, nicht erst ab 2025) D...
Katharina Bisset
07. Februar 2024
Ab 14. Februar 2024 müssen alle Pflichten des Digital Services Act von betroffenen Unternehmen umgesetzt werden – aber was bedeutet dies konkret? Der Umfang der Pflichten hängt davon ab, welche Dienst...
Alfons A. Flatscher
21. März 2024
 Mit KI-Technologien bleibt kein Stein auf dem anderen. Ganze Berufsstände, die sich bisher unangreifbar fühlten, geraten plötzlich in eine Krise. Legionen von Programmierern arbeiten gerade an d...
Mario Buchinger
22. Jänner 2024
In der Consulting- und Coaching-Branche gibt es sicher einige Leute, die kompetent Organisationen unterstützen können. Aber viele der Coaches und Consultants nützen meist nur sich selbst. Worauf Unter...

Log in or Sign up