Freitag, April 19, 2024

Spätestens 2050 will Wienerberger vollständig klimaneutral sein - dafür verfolgt das Unternehmen eine klare Nachhaltigkeitsstrategie. Neben besserer Energieeffizienz bei Produktion und Logistik setzt man auf neue, nachhaltige und zukunftsorientierte Produkte.

In Zeiten von Ukraine-Krise und Klimawandel wird kluges Energiemanagement immer wichtiger. Hier steht der Gebäudesektor mit an vorderster Front - und hier gilt es anzusetzen: Sanierung, Netto-Null-Emmissions-Neubau, energiesparende Heiz - und Isolierungslösungen oder nachhaltige Gebäudehüllen können dabei helfen, die Dekarbonisierung im Wohnbau weiter voranzutreiben. Der österreichische Ziegelproduzent versteht sich selbst als Impulsgeber für ein solches „modernes, ökonomisches Bauen“ - und bietet darum nicht nur nachhaltige Lösungen um, sondern baut auch die eigene Produktion und Logistik schrittweise auf grüne Alternativen um.

Nachhaltigkeit im eigenen Haus

Wienerberger treibt unternehmensweit die Umstellung auf emissionsarme Energiequellen voran.  „Aktuell nutzen wir je nach Standort eingekauften oder selbst produzierten Ökostrom aus Sonnen- und Windkraft sowie Biogas. Darüber hinaus haben wir weitere vielversprechende Energiequellen wie grünes Synthesegas oder Wasserstoff auf dem Radar“, sagt Johannes Rath, CTO der Wienerberger Business Solutions. So baut Wienerberger am Produktionsstandort in Belgien eine Windkraftanlage, die für die grüne Herstellung von Ziegeln verwendet werden soll. In Österreich setzt man auf Solarkraft: Neben dem Standort in Uttendorf sollen bald sechs weitere Wienerberger Produktionsstätten mit Photovoltaik auf den Dächern ausgestattet werden. An anderen Standorten nutzt man außerdem bereits Abwärme aus Kühlprozessen zum Beheizen von Büros.

Sparend produzieren

Allerdings muss nicht nur der Strom grün werden, sondern er sollte auch insgesamt sparsamer eingesetzt werden. Die Ziegelproduktion - das Wienerberger Kerngeschäft - ist aber ein besonders energieintensiver Prozess. Hier versucht der Hersteller durch den Einsatz von Wärmepumpen oder neuer Ofentechnologie auf Basis von erneuerbarer Energie gegenzusteuern. Am Standort Kortemark von Wienerberger Belgien werden solche neuartigen, hocheffizienten Öfen bereits verwendet - so auch am Vorbild-Standort Uttendorf, der in Österreich noch als ein Pilotprojekt gilt. Auf lange Sicht, so Johannes Rath, könne mit solcher Technologie „die Produktion von Porotherm Ziegeln mit einem um 90 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck“ erfolgen. 
 

Wienerberger Belgien ist seinen Schwesterunternehmen beim Thema Nachhaltigkeit ein paar Schritte voraus: So werden am Standort Kotemark bereits klimaneutrale Ziegelriemchen hergestellt. (Bild: Uwe Strasser/Wienerberger)

Ein weiterer Ansatz ist die sogenannte „Dematerialisierung“: Ziegel, die weniger wiegen, brauchen beim Brennen und Trocknen weniger Energie - und sind außerdem leichter zu transportieren. Letzterer Prozess lässt sich außerdem ebenfalls effizienter gestalten: Beim Trocknen der Ziegel mit Heißluft gehen normalerweise Unmengen an Energie durch die Abluft verloren. Mit einer Wärmepumpe jedoch kann ebenjene Energie zurückgewonnen und wieder eingespeist werden. Wienerberger setzt dabei auf mit Ökostrom betriebene Kompressionswärmepumpen, und habe so den Energieverbrauch für die Trocknung um bis zu 80 Prozent senken können, meint Rath.

Effizienter Transport senkt Emissionen

Nicht nur in der Produktion lässt sich Energie einsparen. In der unternehmenseigenen Logistik setzt man auf kurze Transportwege. Zudem lotet Wienerberger bereits den Umstieg auf saubere Antriebstechnologien aus: In Zukunft könnten Lkws mit grünen Kraftstoffen wie Biodiesel oder Wasserstoff betrieben werden. Auf den Werksgeländen fahren bereits klimafreundliche Alternativen - wie elektrische Gabelstapler - und lösen ihre dieselbetriebenen Vorgänger nach und nach ab.

(Titelbild: Markus Esser/Wienerberger)

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