Samstag, April 20, 2024
Österreichs Immobilienunternehmen ziehen Halbjahresbilanz. Und die fällt naturgemäß alles andere als erfreulich aus.

Die Immobilien- und Wirtschaftskrise und die notwendig gewordenen Abwertungen der Portfolios haben ihre Spuren hinterlassen in der Branche. So musste die CA Immo AG ihr Ost- und Südosteuropa-Portfolio um 98 Millionen Euro abwerten. „Es gibt mittlerweile allerdings deutliche Signale, dass diese nun ein stabileres Niveau erreicht haben und die große Korrekturwelle vorüber ist“, hofft Bruno Ettenauer, Sprecher des Vorstands der CA Immo. Auch bei der Sparkassen Immobilien AG wurde abgewertet: Die Neubewertung erbrachte im ersten Halbjahr 2009 ein um 5 Millionen Euro reduziertes Ergebnis in der Höhe von 4,9 Millionen Euro. Auch der Bestand des Immobiliendevelopers Warimpex, der traditionell keine Aufwertungen seines Portfolios vornimmt, wurde von externen Gutachtern um 87,5 Millionen wertgemindert. Ohne Abwertungen ist lediglich die UBM Realitätenentwicklung AG ausgekommen, die ebenfalls keine Aufwertungen vorgenommen hat.

Negative Ergebnisentwicklungen.
Fast durchwegs Negatives berichten die Immos bei den Ergebnissen. Das Finanzergebnis der CA Immo ist in den ersten sechs Monaten von -41,9 Millionen auf –66,3 Millionen Euro gesunken. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) drehte von +17,3 Millionen im ersten Halbjahr 2008 auf –87,4 Millionen Euro, das Konzernergebnis von + 6,6 Millionen auf –56,2 Millionen Euro. Bei der S Immo AG ist das Ebit um ein Viertel von 32,2 Millionen auf 23,8 Millionen Euro gesunken. Das Finanzergebnis blieb mit 15 Millionen nach 14,9 Millionen im ersten Halbjahr 2008 konstant. Die Umsätze der S Immo sind von 54 auf 57,3 Millionen leicht gestiegen, der Konzerngewinn hingegen ist von 9 Millionen auf 3,2 Millionen Euro gesunken.
Die Umsätze der vorwiegend auf Hotelprojekte in Osteuropa spezialisierten Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG gingen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 von 44,3 auf 37,8 Millionen Euro zurück, das Ebit von 12,8 auf -82,6 Millionen Euro. Das Halbjahresergebnis, im ersten Halbjahr 2008 noch ein Gewinn von 136 Millionen, brachte der Warimpex heuer einen Verlust von 98,6 Millionen. Auch die Aktie verzeichnete im ersten Halbjahr 2009 einen Verlust von 2,62 Euro. Die UBM, die mehrere Projekte gemeinsam mit Warimpex entwickelt, musste bei den Umsatzerlösen einen Rückgang von 108 auf 88 Millionen Euro hinnehmen, das Betriebsergebnis ist von 20,2 auf 12,2 Millionen zurückgegangen.

Verkäufe unterschiedlich.
Die CA Immo kann auf ein Nettoergebnis verweisen, das sich aufgrund von Immobilienverkäufen von 70 auf 80 Millionen Euro erhöht hat. Für das Gesamtjahr 2009 strebt CA Immo-Vorstand Ettenauer ein Verkaufsvolumen von 300 Millionen Euro an. Die S Immo AG konnte ihr Immobilienvermögen im ersten Halbjahr leicht auf 1,85 Milliarden Euro erhöhen. Die Immobilienverkäufe erbrachten heuer im ersten Halbjahr allerdings lediglich einen Gewinn von 290.000 Euro, im Vergleich zu rund 5,5 Millionen im gleichen Zeitraum 2008. Bei der Warimpex sind die Erträge aus Immobilienverkäufen um drei Viertel gefallen – von 9,6 auf 2,3 Millionen Euro. Die UBM, die im Vorjahr ihr bestes Ergebnis erwirtschaftet hat und deren Vorstand für das Gesamtjahr 2009 ein einstelliges Ergebnis auf dem Niveau von 2005/2006 erwartet, konnte heuer im ersten Halbjahr noch keine Beteiligungen verkaufen, im gleichen Zeitraum des Vorjahres brachten diese Beteiligungsverkäufe 39,4 Millionen Euro ein.
Für Immofinanz und Immoeast ist ein Geschäftsjahr des Schreckens zu Ende gegangen. Die Finanzergebnisse 2008/2009 rasselten von +40,8 Millionen auf -1,33 Milliarden (Immofinanz) beziehungsweise von +251 auf -913 Millionen Euro (Immoeast) herunter.

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